Neues Pro­jekt - Der Sch­lüs­sel zu mehr Sicher­heit im Quan­ten­zeit­al­ter

In einem neuen FFG geförderten Projekt untersuchen Innsbrucker Digitalexperten um Prof. Kettemann Recht und Ethik quantensicherer Verschlüsselung und dem Quantenschlüsselaustausch (Quanten Key Distribution, QKD)

Die fortschreitende Digitalisierung erfordert robuste Sicherheitslösungen, da klassische Verschlüsselung durch zunehmend stärkere Quantencomputer gebrochen werden könnten. „Gerade die Universität Innsbruck leistet im Bereich immer stärkerer Quantencomputer wichtige Beiträge“, sagt Prof. Dr. Matthias C. Kettemann, „da passt es sehr gut, wenn wie nun auch helfen, die Systeme sicherer zu machen“.

Am 1. Dezember ist das vom FFG mit 800.000 Euro über 2,5 Jahre gefördertes Projekt Numerical security proof toolkit for quantum key distribution gestartet, das die Lücke zwischen Theorie und Praxis in der QKD füllt. Ziel des Teams um den Projekt-Leader QT Labs ist die Entwicklung eines Open-Source-Software-Toolkits, das die Sicherheitsanalyse von QKD-Systemen unter realen Bedingungen ermöglicht.

Zudem sollen bestehende Cybersicherheits-Frameworks genutzt werden, um praxisnahe Empfehlungen für sichere QKD-Implementierungen zu entwickeln. Das Projekt, das QT Labs und die Universität Innsbruck gemeinsam mit der TU Wien durchführen, trägt dazu bei, QKD sicher und alltagstauglich zu machen.

„Wir werden uns vor allem mit den ethischen und rechtlichen Bedingungen von Quantenverschlüsselung beschäftigen“, sagt Prof. Kettemann, der auch Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts ist: „Wichtig ist es, dafür zu sorgen, dass Fortschritte in der Quantenverschlüsselung allen zugute kommen und dass Standards und Governance-Mechanismen entwickelt werden, die für Fairness sorgen und digitale Gräben überwinden“.

Ein besonderer Schwerpunkt des Innsbrucker Teams liegt auf der Analyse internationaler, insbesondere europäischer und nationaler Normen bezüglich Software und Hardware für kritische Infrastrukturen sowie der neuen Zertifizierungsstandards, die im Zusammenhang mit dem zu entwickelnden Software-Toolkit entstehen werden.

Da passt es gut, dass Prof. Kettemann, der an der Uni Innsbruck das Innsbruck Quantum Ethics Lab gegründet hat, im Herbst auch zum Rapporteur für Quantenethik der UNESCO-Weltwissenschaftsethikkommission bestimmt wurde.

Hier finden Sie die Presseaussendung zum Projektstart.

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