Der Bericht des International Observatory on Information and Democracy basiert auf der Auswertung von über 1.600 Quellen und behandelt mehr als 40 Forschungsfragen zu 65 Themen in 84 Ländern. Drei zentrale Themenbereiche – Medien, Künstliche Intelligenz (KI) und Datenregulierung – wurden. „Zuvor hat keine Studie auf dieser breiten Grundlage empirisch untersucht, welchen Einfluss die Digitalisierung auf globale Demokratie hat. Die ursprüngliche Idee war es – analog zum Klimawandelbericht und der kritischen 2°-Grenze – eine eindeutige Faktengrundlage für den Gesprächsklimawandel in der digitalisierten Welt zu definieren“, schildert der Innsbrucker Digitalisierungsexperte Matthias Kettemann vom Institut für Theorie und Zukunft des Rechts. Die umfassenden Untersuchungen zeigten jedoch, dass dies nicht möglich ist. „Wir konnten empirisch keine Belege finden, dass Desinformation die Demokratie kaputt macht. Auch wenn es anhand von Einzelphänomenen so scheint“, wartet Kettemann mit einem überraschenden Ergebnis auf. Was die Expert:innen allerdings nachweisen konnten ist, dass der Diskurs über Desinformation ein wachsendes Misstrauen gegenüber Medien erzeugt. „Das Problem ist also eher, dass wir zu viel über Desinformation sprechen“, so der Internetforscher.
Erfahren Sie mehr.
Der Report kann hier abgerufen werden.
Zu den Erkenntnissen des Berichts äußerte sich Matthias C. Kettemann im ORF in der ZIB 7:00.
https://on.orf.at/video/14259442/zib-700-vom-16012025
Rückfragen:
Uni.-Prof. Mag. Dr. Matthias C. Kettemann, LL.M. (Harvard)