Russische Literatur in Österreich während der sowjetischen Besatzung 1945-1955: Rezeption, Dialog, Einfluss

Olga Jeggle

Ein bedeutender Abschnitt in der Präsenz russischer und sowjetischer Literatur in Österreich fiel mit der Besetzung des Landes durch die Alliierten, einschließlich sowjetischer Truppen, im Jahr 1945 zusammen. Während das Vorhandensein dieser Literatur bis zu diesem Zeitpunkt einen eher natürlichen und „freiwilligen“ Charakter hatte, prägte ab 1945 die Kultur- und Bildungspolitik der kommunistischen Partei das Geschehen maßgeblich. Infolgedessen ist es von Bedeutung, die Rezeption der Literatur jenes Staates zu betrachten, der aktiv an der Entstehung des neuen österreichischen Staates beteiligt war. Diese Dissertation untersucht die Veränderungen in der Rezeption russischer Klassiker in der Weltliteratur, die Unterschiede in der Rezeption von russischer und sowjetischer Literatur, die Möglichkeiten eines kulturellen Dialogs und den Einfluss der russischen Literatur auf den literarischen Prozess im Nachkriegs-Österreich. Dabei wird auch die Anwendung hermeneutischer Methoden erwogen, um die Interpretation von Texten der russischen Literatur aus österreichischer Perspektive durch Kritiker, Literaturwissenschaftler, Leser, Studierende, Lehrkräfte, Schüler, Regisseure und Zuschauer zu analysieren.

 

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