Freitag, 16.06.2023
09:00 - 18:00 Uhr
Claudiasaal, Herzog-Friedrich-Str. 3, 6020 Innsbruck
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Keine
Sprache(n) der Erinnerung im Werk von Jorge Semprún - Lenguaje y lenguas de la memoria en la obra de Jorge Semprún - Langage et langues de la mémoire dans l’œuvre de Jorge Semprun
2023 jährt sich der Geburtstag des spanisch-französischen Schriftstellers Jorge Semprún zum hundertsten Mal. Zu diesem Anlass findet an der Universität Innsbruck eine dreisprachige internationale Tagung statt, die sich mit der/den Sprache(n) der Erinnerung im Werk Semprúns befasst. Damit sind zwei Perspektiven angesprochen, die im Mittelpunkt der Reflexionen stehen und aufeinander bezogen werden. Einerseits geht es um die von Semprún selbst immer wieder implizit und explizit reflektierte Frage, mit welcher Sprache die Erfahrung des Konzentrationslagers und anderer Momente der Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts literarisch und autobiographisch erinnert und repräsentiert werden kann. Welche Ausdrucksformen findet der Autor in seinem autofiktionalen „Schreiben an den Grenzen der Sprache“ (Siguan 2014)? Dies soll andererseits verknüpft werden mit der Betrachtung der Sprachen, der Mehrsprachigkeit und der Translingualität, die das Werk Jorge Semp-rúns charakterisieren: Welche Rolle spielen die verschiedenen Sprachen – sowohl der Sprachwechsel zwischen den verschiedenen Büchern als auch die Kopräsenz mehrerer Sprachen innerhalb eines Buches – im Kontext von Semprúns literarischem Erinnerungsprojekt? Der Fokus auf die Sprache(n) Semprúns ermöglicht eine integrative Sicht auf das Werk des Autors, da er dazu einlädt, sowohl die auf Französisch als auch die auf Spanisch verfassten Bücher, sowohl die Thematisierung der Erfahrung von Buchenwald als auch des Exils und des antifranquistischen Engagements in den Blick zu nehmen.
Univ.-Prof. Dr. Claudia Jünke, Institut für Romanistik