Schwazer Silbererz
Der mit Abstand bedeutendste Erzbergbau Tirols ging im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit im Raum Schwaz um und beruht auf der Vererzung des sog. Schwazer Dolomits, einem Gestein des oberen Devons (ca. 370 Millionen Jahre alt). Im teilweise anpolierten Gesteinsstück erkennt man den Dolomit an seiner hellgelblichbraunen Farbe.
Der Bergsegen von Schwaz hing am Silbergehalt des sog. Fahlerzes - das sind die dunklen, in der Politur metallisch glänzenden Bereiche. Fahlerz ist ein Sulfid, das verschiedene Metalle einbaut; im Unterinntal bei Schwaz sind es mit abnehmender Häufigkeit Kupfer, Antimon, Arsen, Zink, Quecksilber, Eisen und - weit hinten: Silber. Obwohl der Gehalt an Silber im Mittel nur rund 0,5 % beträgt, lohnte sich der Abbau des Fahlerzes über Jahrhunderte und machte die Fugger zu reichen Kaufleuten.
Nahe der Erdoberfläche wird das Fahlerz durch sauerstoffhaltiges Grundwasser oxidiert und es bilden sich charakteristische Sekundärminerale: der tiefblaue Azurit und der saftiggrüne Malachit - beide finden sich in dem ausgestellten Gesteinsstück.
Fahlerz wurde übrigens schon viel früher im Unterinntal abgebaut, und zwar in der späten Bronzezeit und frühen Eisenzeit. Man wusste damals noch nichts vom geringen Silbergehalt und gewann das Hauptelement Kupfer. Das ausgestellte Stück stammt im übrigen vom Eiblschrofen bei Schwaz, wo es eine Reihe von solchen prähistorischen Stollen und Zechen gibt.