Germanistische Reihe Band 76
Aller weishait anevang
Ist ze brúfen an dem aussgang
Akten des Symposiums zum 650. Geburtstag Hugos von Montfort
Herausgegeben von Klaus Amann und Elisabeth De Felip-Jaud
2010. 200 Seiten. 24 Farbabbildungen. EUR 36,00
ISBN 978-3-901064-39-5
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Graf Hugo XII. von Montfort-Bregenz (1357–1423) war einer der einflussreichsten und angesehensten Amtsträger der Herzogtümer Österreich und Steiermark sowie als Graf der Herrschaft Bregenz Angehöriger des römisch-deutschen Hochadels. Er ist der Nachwelt aber nicht so sehr aufgrund dieser Funktionen in Erinnerung, sondern hauptsächlich wegen seines literarischen Oeuvres, das insgesamt 38 Minne- und Tagelieder, Reden und Briefe umfasst.
2007 war ihm aus Anlass der 650. Wiederkehr seines Geburtsjahres ein Symposium gewidmet, bei dem Leben und Werk dieses vielschichtigen Künstlers und bedeutenden Vertreters der spätmittelalterlichen deutschen Dichtung aus den Perspektiven verschiedener Disziplinen beleuchtet und neu bewertet wurden. Die für die Drucklegung überarbeiteten Tagungsbeiträge liegen nun vor.
Aufgrund seiner herausragenden politischen Bedeutung war und ist Hugo von Montfort auch für viele Fragen der Geschichtswissenschaft – insbesondere der vorarlbergischen und steirischen – von größtem Interesse. Dem wird im vorliegenden Band ebenso Rechnung getragen wie seinen Bemühungen um die Buchmalerei, die sich in seiner von Heinrich Aurhaym prächtig illuminierten 'Ausgabe letzter Hand' eindrücklich dokumentieren lassen. Im Mittelpunkt der Beiträge steht aber Hugos literarisches Werk, das facettenreich mit neuen und teilweise überraschenden Ergebnissen untersucht wird. So entsteht ein schillerndes Bild eines bislang als poeta minor verkannten Künstlers, mit dessen Werk sich zu beschäftigen außerordentlich lohnenswert ist.
- Alois Niederstätter (Bregenz): Vorarlberg zur Zeit Hugos von Montfort
- Gernot Peter Obersteiner (Graz): Hugo von Montfort und die Steiermark
- Eugen Gabriel (Dornbirn): Herkunft und Sprache Hugos von Montfort
- Margit Krenn (Heidelberg): Initialen und Ranken. Das Spiel mit dem Raum in der Heidelberger Hugo von Montfort-Handschrift Cod. Pal. germ. 329
- Fritz Peter Knapp (Heidelberg): O weib, der todessünde schnur! Hugo von Montfort und die Liebesauffassung des europäischen Spätmittelalters
- Cordula Böcking-Politis (St. Andrews): ain iunkfrow rait der kúnsten perkh. Der Minnesklaventopos bei Hugo von Montfort
- Wolfgang Achnitz (Münster): Man mocht es griffen mit der hand. Das Durchbrechen von Erwartungshorizonten als Merkmal der Dichtungen Hugos von Montfort
- Elisabeth De Felip-Jaud (Innsbruck): Hugo von Montfort in Anthologien
- Wernfried Hofmeister (Graz): Der Sprichwortgebrauch bei Hugo von Montfort: Eine Spurensuche zwischen editorischer Herausforderung und literaturwissenschaftlichem Gewinn
- Albrecht Classen (Tucson, Arizona): Literaturrezeption und dichterische Selbstreflexion im Werk Hugos von Montfort. Ein Zeuge aus einer kulturhistorischen Spät- oder Frühzeit
- Wernfried Hofmeister (Graz): Perspektiven und Auswirkungen des Edierens am Beispiel der neuen Hugo von Montfort-Ausgabe
- Register
Besprechungen
Amsterdamer Beiträge zur Älteren Germanistik 70 (2013), 287–296, Anton H. Touber
L´Analisi Linguistica e Letteraria 19/2 (2011),194–195, Laura Balbiani
PBB 134/4 (2012), 597–600, Horst Brunner
Stimulus 2010, 142–145, Siegrid Schmidt
Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark 10 (2011), 305–306, Gerhard Pferschy