Lehrforschungsprojekt “Ekel als Kultur” 2011/2012
Wir ekeln uns unwillkürlich vor dem, was uns schädlich sein könnte und uns bedroht. Ekel als Affekt schützt – so möchte man meinen. Doch Ekel ist mehr. Er ist nicht nur eine physiologische Reaktion, sondern auch eine kulturelle Errungenschaft. Ekel spielt in vielerlei Zusammenhängen eine schillernde Rolle und strukturiert zwischenmenschliche Situationen, Verhaltensweisen und Wahrnehmungen. In diesem Lehrforschungsprojekt wurde der Ekel ethnografisch als kultureller Mitspieler erkundet. Die ProjektteilnehmerInnen suchten Orte wie Krankenhausstationen, öffentliche Toiletten, Segelschiffe oder Videokabinen auf, sie thematisieren Innereien, Scherzartikel, Aufnahmerituale und Dschungelprüfungen. Neben viel Ekelhaftem entdecken sie dabei auch eine Menge Unverhofftes, Lehrreiches, Lustvolles und Spielerisches.
Die Ergebnisse des Projektes wurden 2015 – ergänzt um einige weitere Beiträge – als bricolage 8 “Igitt. Ekel als Kultur“ veröffentlicht.
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Timo Heimerdinger