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Innsbrucker Zeitungsarchiv /IZA

Mit dem Innsbrucker Zeitungsarchiv besitzt die Universität ein modernes Dokumentations- und Forschungszentrum zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur, das sich mit renom­mierten Einrichtungen wie dem Marbacher Literaturarchiv oder der Dokumentationsstelle für Neuere Österreichische Literatur in Wien ein Ziel teilt:
Es geht um die empirische Sicherung von Literaturkritik, der nichtwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Literatur in den Me­dien – einem spannenden und hochaktuellen Forschungsgegenstand.

 

Der Hauptsammelschwerpunkt im Innsbrucker Zeitungsarchiv liegt auf Zeitungsartikel über Literatur und verwandte Gebiete wie Theater, Literaturverfilmungen u. Ä., die täglich aus 35 verschiedenen regionalen und überregionalen Tages- und Wochenzeitungen Österreichs, Deutschlands, der Schweiz und Südtirol gefiltert werden. Es handelt sich dabei um Porträts und Interviews, Film-, Schauspiel- und Buchkritiken, Veranstaltungsankündigungen und -be­sprechungen, Kurznachrichten anlässlich von Preisverleihungen, Ehrungen, Todesfällen usw., aber auch um Kommentare, Glossen, Kurzgeschichten und Gedichte von AutorInnen. Literatur und das Gespräch über sie beschränkt sich nicht auf den Kulturteil: sie behauptet ihren Platz auch in Sparten wie dem Sportteil oder dem politischen Teil. Fußball­weltmeister­schaf­ten sind beispielsweise willkommener Anlass für AutorInnen, über das runde Leder im Sport­teil zu schreiben; im politischen Teil sind immer wieder staatskritische Autoren wie etwa Or­han Pamuk entweder als Autor oder als Gegenstand eines Berichts zu Gast, aber auch Peter Handke als Heine-Preis-Kandidat oder Günter Grass aufgrund seiner spät bekannten Waffen-SS-Mitgliedschaft erregten Aufsehen in den politischen Spalten.

Wer solche Debatten mit Spannung verfolgt, wer über Ereignisse im Literaturbetrieb auf dem Laufenden sein will oder die Wirkungsgeschichte von AutorInnen erforschen möchte, wer an­ge­wandte Literaturwissenschaft betreibt oder zur unmittelbaren Gegenwartsliteratur forscht oder einfach nur für sein Referat Informationen braucht, findet in den Datenbanken des Inns­brucker Zeitungsarchivs eine Fülle von Material: Etwa eine Million Artikel von 1960 bis heute sind über zwei Datenbanken in digitaler Form abrufbar, zum Teil sogar kostenfrei (Suche und Benützungs­bedienungen unter http://www.uibk.ac.at/iza).

Darüber hinaus steht BenutzerInnen die Sammlung deutschsprachiger Kultur- und Literatur­zeit­schriften offen, die sich zurzeit auf über 70 Titel beläuft. Diese Zeitschriften sind beson­ders interessant, weil sie das literarische Leben unmittelbar widerspiegeln, AutorInnen zu ersten Veröffentlichungen verhelfen bzw. auch Minderheiten- und Randliteratur Raum geben, die bei Verlagen nur schwer Interesse finden. Die Erforschung der Zeitschriftenlandschaft ist Gegen­stand mehrere Forschungsprojekte, die am Innsbrucker Zeitungsarchiv angesiedelt sind. Wer sich selbst ein Bild machen, aber nicht „querlesen“ möchte, kann die Zeitschriften­daten­bank des IZA nützen und ganz gezielt nach Artikeln, AutorInnen, Werke und Themen suchen. Darüber hinaus verfügt das Innsbrucker Zeitungsarchiv auch über eine Audio- und Videosammlung: Über 8000 Mitschnitte von Literaturverfilmungen und Theaterauf­zeich­nungen, literarischen Talkshows, Interviews und Porträts stehen zur Ver­fügung und können gegen Gebühr für Lehrveranstaltungen oder private Zwecke genützt werden.

Dem Innsbrucker Zeitungsarchiv ist die Literaturvermittlung nach außen ein besonderes An­liegen: Zu diesem Zweck werden für Studierende kostenlose Führungen angeboten, Prakti­kanten­stellen vergeben und seit Anfang des Jahres besteht zwischen dem Innsbrucker Zei­tungs­archiv und dem Institut für Gestaltung Studio1 eine Kooperation: Das IZA sammelt im Auftrag des Architektur-Instituts Artikel in renommierten deutschsprachigen Tageszeitungen zur Architektur, zum Städtebau, zur Stadt- und Landschaftsforschung, zur Landschafts­archi­tek­tur, zum Denkmalschutz und zur Designtheorie sowie ausführliche ArchitektInnenporträts und Meldungen zu Architekturpreisen. Die gescannten Artikel werden in einer Datenbank des Instituts für Gestaltung archiviert und stehen Studierenden und Lehrenden für den internen Gebrauch im Rahmen der Lehrveranstaltungen zur Verfügung.

Um die Benutzung des Archivs attraktiver zu machen, wurde 2005 der Verein „Freunde des Inns­brucker Zeitungsarchivs“ gegründet: Er dient der Förderung des Archivs und bietet den Mit­gliedern vergünstigte Recherchemöglichkeiten.

 

Für alle neugierig Gewordenen: Alle Informationen und Datenbanken sind über die Home­page des IZA  http://www.uibk.ac.at/iza erhältlich. Wer sich vor Ort umschauen oder recher­chie­ren möchte, kann das von Mo-Fr 9-13.00 im Geiwi-Turm, 8. Stock, tun.

 

Das IZA wurde in den 1960er Jahren von A. o. Univ.-Prof. Dr. Michael Klein gegrün­det und bis zu seiner Pensionierung geleitet.

Seit den 1980er Jahren ist das ursprüngliche Privatunternehmen Teil des Instituts für Germa­nistik.

Seit 2004 ist Univ.-Prof. Dr. Dr. hc. Stefan Neuhaus Leiter des Archivs.

 

BenutzerInnenecho

„…Noch nie hatte ich so umfassend und schnell den gewünschten Erfolg beim Recher­chieren.“ L. B, Deutsch­land.

„…erst heute bin ich das IZA auf die Spur gekommen (obwohl mein Bürogenosse und Kollege es scheinbar schon länger kannte). Wunderbar, dass es so was gibt! Meinen Studenten werde ich Ihr Archiv jedenfalls für ihre Referate über einige Gegenwartsromane empfehlen.“ M. T., Belgien

Ruth Esterhammer

Institut für deutsche Sprache, Literatur und Literaturkritik
Innrain 52
A-6020 Innsbruck

http://www.uibk.ac.at/iza
http://www.uibk.ac.at/germanistik/mitarbeiter/esterhammer_ruth/