merkur_719

Merkur. Jg. 63 (2009), Nr. 4 = 719, S. 360-365

Der alte Mann und der "homosexuelle Roman" / von Hans Rudolf Vaget

Hans Rudolf Vaget schreibt im April-Heft des "Merkur" über die Stellung Thomas Manns im amerikanischen Literaturbetrieb der Exiljahre und sein Verhältnis zur dortigen Literaturkritik: "Thomas Mann verfolgte auch in seinem neuen Gastland die literarische Szene mit Aufmerksamkeit, was keineswegs allen deutschen Emigranten nachgesagt werden kann, und gewann eine gewisse Hochachtung für das Niveau der Literaturkritik in den Tageszeitungen und einschlägigen Zeitschriften. Umso schmerzlicher empfand er die seit Joseph, the Provider (1944) sich mehrenden Anzeichen, dass die Bewunderung der amerikanischen Kritiker für sein Werk Zeichen der Ermüdung erkennen ließ. [...]" (S. 360)

Außerdem würdigt Hans-Martin-Gauger Thomas Manns Sohn Golo anlässlich von dessen 100. Geburtstag (S. 357-360), wobei nicht zuletzt die literarischen Qualitäten des Historikers und Essayisten beleuchtet werden: "Als Schriftsteller war er [Golo Mann] entschieden mehr als ein großer Stilist. Er schrieb zugleich meisterhaft und charakteristisch. Und ganz anders als der Vater. Nicht nur unbewusst schrieb er gegen diesen an. Literarisch glänzend zeigt er sich auch in seinen vielen, thematisch äußerst vielfältigen, auch philosophisch sehr orientierten Essays. [...]" (S. 358)

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