Das Buch und die Kritik: Theorie versus Praxis
Im deutschsprachigen Raum versteht man unter Literaturkritik die nichtwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Literatur in den Medien (in Anlehnung an Anz in Heß: 2 1997, 59). Diese sehr allgemein gehaltene Definition trägt dem Umstand Rechnung, dass Kritik an sehr unterschiedlichen Orten und in verschiedensten Formen geübt wird.Als Schauplatz der Kritik sind Radio, Fernsehen und Internet mindestens so wichtig wie Zeitungen und Literatur- bzw. Kulturzeitschriften, wenn nicht sogar inzwischen wichtiger. Dabei handelt es sich um ein relativ junges, aber keinesfalls neues Phänomen: Die Zeitrechnung in der modernen Literaturkritik beginnt nicht mit der bekanntesten Sendung, dem Literarischen Quartett, das regelmäßig von 1988 bis 2001 ausgestrahlt wurde, sondern die ersten Literaturfernsehsendungen datieren Ende der 1950er bzw. Anfang der 1960er Jahre und sind eng mit der Gruppe 47 verknüpft, deren Werkstattgespräche, Arbeitstreffen und Preisverleihungen erstmals medial begleitet wurden (Vgl. Loquai: 1995, 11f).
Rein äußerlich präsentiert sich Literaturkritik, wenn man einen Blick ins Feuilleton wirft, in Form von Rezensionen, Porträts, Interviews, Ankündigungen, Reportagen, Bestsellerlisten, Berichten, Nachrichten, Essays sowie Vermischungen aus den genannten Gattungen. Diese Formen könnte man noch näher spezifizieren: Neben Büchern, und zwar sowohl Primärtexten als auch germanistischen Fachbüchern, dienen der Literaturkritik Literaturverfilmungen und Theateraufführungen als Rezensionsobjekte. Porträts werden SchriftstellerInnen, SchauspielerInnen, RegisseurInnen, VerlegerInnen und Verlagen, ZeitschriftenherausgeberInnen und Zeitschriften, LiteraturwissenschaftlerInnen und LiteraturkritikerInnen gewidmet. Ähnliches gilt für Interviews: Nicht nur AutorInnen, sondern alle im Literaturbetrieb Tätigen kommen als potenzielle InterviewpartnerInnen in Frage. Berichte und Nachrichten betreffen v. a. Ereignisse im Literaturbetrieb, wie Jubiläen und Todesfälle, Preisverleihungen, Buchmessen und Literaturveranstaltungen in Form von Lesungen, Literaturtagen und Wettbewerben.
Selbstverständlich sind nicht alle genannten Formen in allen Medien vertreten: Literaturkritikportale im Internet konzentrieren sich v. a. auf Buchbesprechungen, Radioformate auf Lesungen, Besprechungen, Interviews und Porträts, Fernsehformate auf Wettbewerbe wie den Ingeborg-Bachmann-Preis, Literaturmagazine, Talkshows (Loquai: 1995, S. 15-30), aber auch Features über AutorInnen und Literaturströmungen. Nur in der Zeitung und mit Einschränkung in Zeitschriften sind alle genannten Formen der Literaturkritik zu finden. Die Literaturkritik in den neueren Medien ist aber deshalb keinesfalls ärmer: Was ihr an Formenvielfalt abgeht, kompensiert sie mit akustischen und optischen Reizen – eine Praxis, die mittlerweile auch die Printmedien soweit möglich übernommen haben: Kein Porträt oder Interview erscheint ohne reichlich Bildmaterial und selbst Buchbesprechungen werden häufig mit Bildern des entsprechenden Buchcovers oder des Verfassers/der Verfasserin aufgepeppt. Der Germanist Franz Loquai vermutet sogar einen „Paradigmenwechsel in der Kritik“ aufgrund der Symbiose von Literatur und Fernsehen, den er allerdings nicht näher bezeichnet (Loquai: 1995, 9).
Interessanterweise wird diesem Umstand in der Forschung kaum Rechnung getragen: Wenn es sich nicht um Spezialuntersuchungen z.B. zu literarischen Talkshows im Fernsehen handelt (z.B. Loquai: 1995; Koch, Pütz: 1990, Kuhl: 2003, Mühlfeld: 2006), konzentriert man sich auf Literaturkritik in Printmedien und hier v. a. auf die Königsdisziplin Buchkritik (z.B. Anz in Heß: 21997, 59ff). Gerade letzteres ist nur dann verständlich, wenn in historischen Dimensionen gedacht wird, nicht aber, wenn man aktuelle literaturkritische Artikel auf ihre Textsortenzugehörigkeit untersucht. Eine solche Untersuchung ist mittels der Dokumentation des Innsbrucker Zeitungsarchivs (http://www.uibk.ac.at/iza/) möglich. Dort werden nämlich nicht nur literaturkritische Artikel aus 35 verschiedenen deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen gefiltert, gescannt und in Form von pdfs archiviert, sondern auch mit Schlagwörtern zum Inhalt versehen und Texttypen zugeordnet. Es ist also möglich, ganz gezielt in definierten Zeiträumen nach Buchkritiken bestimmter Zeitungen zu suchen. Im Jahr 2005 beispielsweise erschienen in der österreichischen nationalen Qualitätszeitung Der Standard 1000 die Literatur und verwandte Gebiete betreffende Artikel. 169 davon waren Buchkritiken. In der übernationalen Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen im selben Zeitraum 3.138 Artikel über Literatur, davon 575 Buchbesprechungen. Der Anteil an Buchrezensionen beläuft sich in beiden Zeitungen auf 17 bzw. 18%. Weitaus höher, nämlich 27%, ist dieser Anteil in gewissen Schweizer Zeitungen: In der Neuen Zürcher Zeitung erschienen im Jahr 2005 2.329 die Literatur und verwandte Gebiete betreffende Artikel, wobei es sich bei 634 Artikeln um Buchbesprechungen handelte. Buchrezensionen machen also zwischen einem knappen Fünftel und im besten Fall einem guten Viertel der literaturkritischen Artikel aus, nichtsdestoweniger gibt es offenbar keine Vorbehalte, sie mit Literaturkritik synonym zu setzen.
Wie Literaturkritik beschaffen ist, welche Funktionen die Literaturkritik überhaupt und auch im Vergleich zur Literaturwissenschaft inne hat, ist Thema sowohl in der Publizistik-, Medien- und Literaturwissenschaft als auch unter LiteraturkritikerInnen selbst, sei es anlässlich von einschlägigen Symposien (z.B. „Kritik 2000“ am 18.-20.1.2001, Wannsee, und „Was vom Tage bleibt. Das Feuilleton und die Zukunft der kritischen Öffentlichkeit in Deutschland, 18.-20.9.2003, Halle an der Saale. Die Beiträge sind gedruckt in Miller, Stolz: 2002 und Steinfeld: 2004), sei es aufgrund von Einladungen an JournalistInnen, Beiträge zu praktischen Journalismushandbüchern zu leisten (z.B. Jessen in Schalkowski: 2005, 207-219). Ob sich WissenschaftlerInnen oder KulturjournalistInnen Gedanken über Literaturkritik machen, ist ein Unterschied. LiteraturkritikerInnen teilen subjektive Erfahrungswerte mit: Es handelt sich bei ihren Aussagen um Einzelbeobachtungen aus der Arbeitspraxis, die weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch Systematik erheben. Das Urteil kann durchaus sehr kritisch ausfallen und ist nicht frei von persönlichen Werturteilen, besonders wenn es darum geht, gegen die Konkurrenz im eigenen Metier anzutreten. Als Beispiel sei hier Matthias Altenburgs kritischer Kommentar in der Zeit anlässlich der Einstellung des Literarischen Quartetts im Jahr 2001 angeführt. Altenburg begrüßte diese Nachricht als „gute Nachricht“ und nahm sie zum Anlass, im Speziellen mit dem Format und Marcel Reich-Ranicki sowie im Allgemeinen mit Literaturkritik im Fernsehen ins Gericht zu gehen:
„Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher“, sagte Albert Einstein. Genau das aber ist die Maßgabe des Fernsehens und seiner Kultursendungen: alles immer noch einfacher zu machen. Egal, ob Aspekte oder Kulturzeit, ob Kulturweltspiegel oder Das Literarische Quartett, was man hier geboten bekommt, ist selten mehr als Klatsch für die gehobenen Stände, Futter für die Trottel mit Abitur. Jedem Gegenstand nähert man sich mit dem Vokabular einer gängigen Allerweltsästhetik. Und so verwundert es nicht, dass die Moderatoren ein Kunstwerk am liebsten mit den Attributen „provozierend, irritierend, verstörend“ beschreiben. Als würde man derweil nicht in jedem Volkshochschulkurs lernen, dass diese drei Worte niemals einem klugen Kopf entspringen, aber seit Jahrzehnten auf alle breiten Ärsche des Kulturbetriebes tätowiert worden sind. Dass man, wie Paul Valéry es forderte, sich bei den Malern entschuldigen müsse, wenn man es wage, über Malerei zu sprechen, diese Demut ist den Fernsehleuten wesensfremd." (http://www.zeit.de/archiv/2001/35/200135_lit.quartett.xml?page=all)
Im Gegensatz zu den LiteraturkritikerInnen beschränken sich die WissenschaftlerInnen auf die Beschreibung der Funktionen von Literaturkritik, wobei in Sache und Benennung auf den ersten Blick erstaunlicher Konsens herrscht. Als erster hat Thomas Anz 1992 fünf Funktionen von Literaturkritik ermittelt, er spricht von der „informierenden Orientierungsfunktion“, der „Selektionsfunktion“, der „didaktisch-vermittelnden Funktion für das Publikum“, der „didaktisch-sanktionierenden Funktion für Literaturproduzenten“, der „reflexions- und kommunikationsstimulierenden Funktion“. 2004 hat er diese Reihe um eine weitere Funktion ergänzt, und zwar um die „Unterhaltungsfunktion“ (Anz in Heß: 1992, 51f bzw. Heß: 21997, 60f sowie in Anz, Baasner: 2004, 195f sowie in Klein, Klettenhammer: 2005, 32). Aus dem Jahr 2001 datiert die Beschreibung der Funktionen der Literaturkritik von Wolfgang Albrecht. Er hat früher als Anz der Literaturkritik eine Unterhaltungsfunktion zugeschrieben und unterscheidet nicht wie Anz zwischen zwei verschiedenen didaktischen Funktionen, sondern bei ihm entspricht ihnen in etwa die so genannte „Wertungsfunktion“ (Albrecht: 2001, 28-35). Eine dritte Funktionsbeschreibung stammt von Stefan Neuhaus aus dem Jahr 2004: Er führt mit der Orientierungs-, Informations-, Kritik- und Unterhaltungsfunktion vier Funktionen an, wobei seine Kritikfunktion der Albrecht’schen Wertungsfunktion entspricht (Neuhaus: 2004, 167-169). Damit verzichten beide im Gegensatz zu Anz darauf, den didaktischen Anspruch der Literaturkritik zu betonen. Nichtsdestoweniger sind auch die von ihnen ermittelten Funktionen für Rezensionen maßgeschneidert und passen nur sehr bedingt auf andere Textsorten, mit denen Literaturkritik arbeitet.
Diese Phänomene, die Erwähnung von Didaktik und Räsonnement sowie die Beschränkung auf Rezensionen, haben ihre Ursache in der Geschichte der Literaturkritik: Die Rezension als eine der ältesten Formen der Kritik ist ein Geisteskind der Aufklärung. Bedenkt man, dass Ende des 17. Jahrhunderts einerseits eine regelrechte Publikationsflut einsetzte und sich andererseits aufgrund gesunkener Analphabetenrate und staatlich gefördertem Interesse an Lektüre eine zahlreiche Leserschaft aus allen Ständen und Bildungsschichten formiert hatte, die durch verbesserte Infrastruktur wie Einrichtung von Lesegesellschaften, Leihbibliotheken, Buchhandlungen und Kolportagehandel auch tatsächlich Zugang zu Lesestoff bekam (Wehler: 1987, 520), so erklärt sich schnell die Notwendigkeit einer Instanz, die orientierte und selektierte, aber auch durch ästhetische und moralische Wertung die so genannte Leserevolution in geordnete Bahnen leitete und garantierte, dass Lesen, den Wünschen der Aufklärer entsprechend, zur Erbauung und Bildung beitrug. Insbesondere war es ein Ziel der Aufklärung, die Bürger zum Räsonnement anzuregen, das mangels politischem Mitspracherecht und politischer Öffentlichkeit zunächst als Gespräch über Literatur im Privaten bzw. Halbprivaten stattfand (Hölscher: 1978, 435ff). In diesem Sinn sind die Orientierungs-, Informations-, und Kritikfunktion nicht nur historisch begründete Funktionen, sondern auch imperative Funktionen.
Heute muss man sich fragen, ob sich Ist und Soll noch decken. Um diese Frage zu beantworten, wird es notwendig sein, die AdressatInnen darüber zu befragen, ob sie überhaupt Rezensionen lesen und welchen Wert sie für sie haben. Bestimmt die Lektüre von Rezensionen wirklich das Kaufverhalten in der Buchhandlung, ja, werden denn überhaupt Rezensionen gelesen, bevor Bücher gekauft werden? Oder ist vielmehr die Bestenliste oder der Bestsellertisch, den Buchhandlungen gerne im Eingangsbereich platzieren, Leitfaden beim Kauf? Haben Bücher eine Chance gelesen zu werden, die es nicht in den Kulturteil schaffen? Hilft eine Rezension bei der Beurteilung der Lektüre, erleichtert sie das Verständnis für das Buch? Ebenso wird man fragen müssen, ob AutorInnen Rezensionen lesen und daraus Handlungsanweisungen für künftiges Schreiben ableiten. Anlässlich des Symposiums „Kritik 2000“ in Wannsee wurde diese Frage einigen AutorInnen gestellt, die sehr unterschiedlich darauf reagierten: Die einen empfanden Kritiken als Zumutung, die anderen als Anregung (Miller, Stolz: 2002, 24, 82, 196). Ohne systematische empirische Forschung sind diese Fragen an AutorInnen und Publikum nicht beantwortbar. Manche Zeitungen führen zwar LeserInnenbefragungen durch, allerdings geht es ihnen dabei nur darum zu ermitteln, wie hoch die Attraktivität der einzelnen Zeitungssparten ist. 2006 führte beispielsweise die Stuttgarter Zeitung eine solche Befragung unter ihren AbonnentInnen durch mit dem Ergebnis, dass 24,1% regelmäßig den Kulturteil lesen. Von diesen LeserInnen interessieren sich wiederum 21,6% für Literatur, mehr Interesse erweckt nur das Kulturleben in Stuttgart und das Theater. Angesichts dieser Zahlen mag der Eindruck entstehen, dass es um den Kulturteil gut bestellt ist, nur sollte man wissen, dass er in der Beliebtheit weit nach dem Politik-, Lokal-, Wirtschafts- und Sportteil und sogar noch hinter dem Wetterbericht liegt, aber immerhin noch vor Veranstaltungsankündigungen und Leserbriefen. Indem bei der Befragung die Antworten „oft“ und „regelmäßig“ addiert wurden, ergab sich ein viel besseres Bild und so konnte die Stuttgarter Zeitung behaupten: „93,8 Prozent der StZ-Kunden lesen regelmäßig oder oft Berichte aus der Innenpolitik, 87,8 Prozent den Lokalteil, fast drei Viertel den Wirtschafts- und 59,5 Prozent den Kulturteil“ (Stuttgarter Zeitung 11.4.2006, S. 5).
Eine ähnliche Befragung unternahm 2006 die ost-westdeutsche Zeitung Freitag mit dem Ergebnis, dass Freitag-LeserInnen zwar „Großstadtmenschen“ und „ausgesprochene Bildungsbürger“ sind, aber dennoch mehr Interesse am politischen als am Kulturteil der Zeitung haben: „10,6 Prozent lesen nur den Politikteil, 37,3 tendenziell nur den Politikteil, 0,8 nur den Kulturteil, 8,0 tendenziell nur den Kulturteil und 43,4 beide Teile gleichermaßen.“ (Eckhoff: 2007, o. S.)
Diesen relativ guten Ergebnissen widerspricht der Schweizer Medienberater Carlo Imboden vehement: „Tageszeitungen werden mehr gekauft als gelesen“ ist sein Fazit, nachdem er eine Messmethode entwickelt hat, um festzustellen, wie es objektiv um das Leseverhalten der ZeitungsleserInnen bestellt ist. Dabei kam er auf der Basis empirischer Untersuchungen zum Ergebnis, dass 4% den Lokalteil, 2% das Feuilleton und 1% den Sport- bzw. Veranstaltungsteil wirklich lesen (http://news.orf.at/051121-93615/93616txt_story.html). Angesichts dieser Zahlen sollte man sich also keine besondere Wirkung von Rezensionen versprechen und die Orientierungsfunktion, die Selektionsfunktion, die didaktischen Funktionen und die so genannte reflexions- und kommunikationsstimulierende Funktion als mögliche Funktionen oder Wunschfunktionen, aber nicht als Ist-Funktionen ansehen. Dasselbe gilt übrigens auch für diverse Literaturformate im Fernsehen: Laut Daniel Lenz im Buchreport.Magazin vom 1.5.2002 kommt „’keine der Sendungen […] durchschnittlich über eine Quote von 100.000 Zuschauern; eine Null weniger ist keine Seltenheit.’ Marcel Reich-Ranicki erreichte mit seiner ersten ‚Solo’-Sendung immerhin 1,1 Millionen Zuschauer. Auch bei ihm fällt die Quote allerdings, zuletzt auf 720.000“ (http://www.perlentaucher.de/buchmacher/2002-05-06.html). Darüber hinaus wurden im Literarischen Quartett meist bereits etablierte Bücher etablierter AutorInnen besprochen. Franz Loquai meint dazu:
„Sicher, die Verkaufszahlen steigen nach der Sendung, sie lagen bei den meisten Titeln aber schon vorher hoch. Denn das Quartett bevorzugt in der Regel lange Vorlaufszeiten (die Inszenierung will einstudiert sein), in deren Verlauf Presse, Rundfunk und Literaturmagazine die interessanten Neuheiten meist schon gesichtet haben“ (Loquai: 1995, 22).
Für Loquai ist es ein Mythos, dass Reich-Ranickis Verrisse die ZuschauerInnen zum Sturm auf die Buchhandlungen bewogen hätten. Die Aussage des Mitdiskutanten Hellmuth Karasek, Günter Grass habe es Reich-Ranickis Vernichtung von Ein weites Feld zu verdanken, dass das Buch 170.000 Mal verkauft worden wäre, stimme nicht. Der Verlag registrierte am nächsten Tag „nur“ 11.000 Bestellungen (Loquai: 1995, 24). Loquai, Roland Koch und Susanne Pütz, die über das Literarische Quartett geforscht haben, sind sich einig, dass dort nicht nachvollziehbare Wertkriterien vermittelt wurden und auch kein gleichberechtigtes Gespräch über Literatur stattfand, sondern dass es in Sendungen dieser Art darum gehe, die ZuschauerInnen „zum Kulturkenner aus[zu]rüsten“, ihnen „das Gefühl [zu geben], sich mit Kultur, in diesem Fall mit Literatur, beschäftigt zu haben“ und ihnen das Lesen, Vergleichen und selbständige Urteilen zu ersparen, da der Moderator in seiner „Autoritätsfunktion“ suggeriert, alles schon für sie erledigt zu haben (Koch: 1990, 3; zu den Rederollen vgl. Pütz: 1990, 16-43). Beim Literarischen Quartett kommt dazu, dass sich das Gespräch über Literatur nur zwischen den Experten abspielte und die Gäste vor Ort sowie die ZuschauerInnen zu Hause nicht oder nur kaum eingebunden wurden (zum Konzept vgl. Pütz: 1990, 17ff). Als ein Zuschauer sich einmal zu Reich-Ranicki auf das Sofa setzte, um seine Meinung über Ostdeutsche Literatur kundzutun, reagierte der männliche Part des Quartetts panisch, anstatt den Zuschauer in die Gesprächsrunde aufzunehmen. Reich-Ranicki drohte, den ungebetenen Gast entfernen zu lassen und in Zukunft das Publikum auszuschließen. Mehr als einen Satz durfte der ungebetene Gast nicht äußern, diskutiert wurde darüber nicht (dokumentiert bei Koch, Pütz: 1990, S. 13 und 36f). Warum nun dennoch etwa 4% der FernsehzuschauerInnen regelmäßig das Literarische Quartett verfolgten, erklärte Reich-Ranicki selbst mit dem Konzept der Sendung: Nicht das Interesse an Literatur, sondern die Lust am Streitgespräch, das für Unterhaltung sorgt, beschere der Sendung das Publikum (Pütz: 1990, 39). Interessanterweise herrscht auch in der Literaturwissenschaft die Annahme, Literaturkritik sei bzw. müsse unterhaltend sein. Thomas Anz leitet werdende KritikerInnen dazu an, stilistisch ansprechend zu schreiben und mit Witz, Begeisterung, Lebendigkeit, Anschaulichkeit, aber auch mit Provokation die LeserInnen neugierig zu machen, zu fesseln, zu unterhalten (Anz in Heß: 21997, 68). Auch diese Forderung ist nur eine Soll-Funktion: Von mir zu verschiedenen Gelegenheiten durchgeführte Spontanbefragungen von Studierenden haben ergeben, dass sie Rezensionen nicht unterhaltsam finden.
Mit der Besprechung der genannten Funktionen von Literaturkritik ist die Erfassung ihrer Aufgaben noch nicht abgeschlossen. Eine weitere Ist-Funktion der modernen Literaturkritik hat Heinrich Detering ermittelt: Für ihn erweist das Feuilleton der Germanistik einen wichtigen Dienst, da Literaturkritik „sowohl die Funktion des zentralen Mediums der fachlichen Selbstverständigung als auch diejenige des zentralen Mediums zur Außendarstellung, zur Vermittlung des Faches, seiner Arbeitsweisen und Erträge“ haben kann (Detering in Steinfeld: 2004, 147). Er trägt damit dem Umstand Rechnung, dass sich unter den LiteraturkritikerInnen einige ausgebildete GermanistInnen, ja sogar UniversitätsgermanistInnen, befinden und das Feuilleton dadurch und durch das Besprechen germanistischer Arbeiten zum Ort des wissenschaftlichen Diskurses werden kann. Auch diese Funktion ist nicht neu: Bereits um 1900 reagierte Karl Kraus in seiner Zeitschrift Die Fackel darauf, dass die Heine-Forschung die Feuilletonspalten bevölkerte (Esterhammer: 2005, Kap. 3.2.2.2). Es war nämlich üblich geworden, den liberalen Bildungsbürgern auf populärwissenschaftliche Art und Weise Details aus Heines Leben, genauer über seine Verwandtschaftsbeziehungen, seine Ehe, sein Geldleben, seine Krankheit etc., zu liefern (Kröger: 1989, 98-134). Um bei Heine zu bleiben: Für das Heine-Jahr 1997 hat das Innsbrucker Zeitungsarchiv 244 Zeitungsartikel aus den deutschsprachigen Zeitungen über Heine gesammelt. 54 davon sind Besprechungen wissenschaftlicher Arbeiten über Heine oder Mischungen aus Besprechungen und Porträts auf der Basis von wissenschaftlichen Monographien, 14 Artikel sind Symposiumsberichte, 9 Artikel in der Form von Essays oder Porträts stammen von LiteraturwissenschaftlerInnen, d.h. also dass für knapp ein Drittel der Artikel die Germanistik Datenquelle ist. Zugegebenermaßen spielt diese Funktion eher für die schriftlich fixierte Literaturkritik eine Rolle, allerdings werden GermanistInnen auch ins Fernsehen eingeladen. 2006 trafen sich zum Literatur im Foyer anlässlich des Heine-Jahrs Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, Heine-Biographin Kerstin Decker, Heine-Forscher Jan-Christoph Hauschild und Germanist Gert Ueding unter der Leitung von Martin Lüdke zum Gespräch.
Meiner Beobachtung nach erfüllt Literaturkritik in Schrift, aber auch in eingeschränktem Maß in Bild noch weitere Ist-Funktionen, so besitzt sie eine Ersatz- bzw. Kompensationsfunktion: Literaturkritik beschäftigt sich – freilich in Auswahl – mit GegenwartsautorInnen, bevor es die Literaturwissenschaft vermag, sie zu ihrem Forschungsgegenstand zu machen. Das liegt einerseits daran, dass ein wissenschaftlicher Artikel im Vergleich zum literaturkritischen Artikel ein Vielfaches an Zeit beansprucht, zumal der Umfang in der Regel größer, die Methode wissenschaftlich und die Arbeitstechnik sorgfältiger sein muss. Hinzu kommen die Suche nach einer Publikationsmöglichkeit, bei Monographien Druckkosteneinwerbung und mehr oder weniger lange Wartezeiten zwischen Fertigstellung des Texts und technischer Realisierung. Zum anderen werden AutorInnen in der Regel als TextproduzentInnen für die Forschung erst interessant, wenn sie mehr als eine Veröffentlichung vorzuweisen haben, was für die Literaturkritik nicht zwingend gilt. Auch dieser Faktor kostet der Germanistik Zeit. Nimmt sich nun die Literaturkritik zeitgenössischer Literatur an, schafft sie einerseits der Literaturwissenschaft durch Bereitstellung von biographischen Daten, Selbstzeugnissen der AutorInnen, Hinweisen auf die Entstehungsgeschichte eine Basis für die einsetzende Forschung. Wirft man einen Blick in das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, kurz KLG, so wird dieser Eindruck bestätigt: Wie anhand der Bibliographien zu den einzelnen Artikeln ersichtlich ist, dienen literaturkritische Artikel als viel beanspruchte Quellen. Andererseits gibt die Literaturkritik den AutorInnen Feedback und kompensiert die Enttäuschung, wenn die Beachtung durch die Literaturwissenschaft zur Gänze ausbleibt oder gering ausfällt. Diese Funktion erfüllt sie beispielsweise sehr gut beim Südtiroler Autor Joseph Zoderer. Er hat zwar 1989 einen Lexikoneintrag im KLG erhalten, ansonsten scheint sein Werk im deutschsprachigen Raum vornehmlich nur in Österreich Untersuchungsgegenstand der Literaturwissenschaft zu sein und hier fast ausschließlich im Rahmen von Diplomarbeiten, wenigen Dissertationen und Aufsätzen. Dabei hat Zoderer seit den 1970er Jahren dreizehn Romane und Erzählungen, drei Gedichtbände und zahlreiche Beiträge in Zeitschriften veröffentlicht, zwei Romane wurden erfolgreich verfilmt, und er hat insgesamt zwanzig Stipendien, Auszeichnungen und Preise in Südtirol, Österreich und Deutschland erhalten. Zoderer selbst hat wiederholt die mangelnde Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaft öffentlich beklagt, die allerdings durch die Literaturkritik wieder wettgemacht wird: Zu seinen Texten und seiner Person erschienen im gesamten deutschen Sprachraum über 1000 Artikel, davon mehr als 550 Rezensionen (Esterhammer: 2006, bes. Kap. 2).
Mit der Ersatz- bzw. Kompensationsfunktion hängt eine weitere Funktion, die Literaturkritik haben kann, eng zusammen, die Ergänzungsfunktion: Literaturkritik kann Fragen nachgehen, die für die Wissenschaft nicht unmittelbar relevant sind, aber Aufschluss über die gesellschaftliche, soziale, politische Stellung von AutorInnen geben. Insbesondere kann sie Schwerpunkte setzen, indem sie sich bei der Rezeption auf einzelne Aspekte konzentriert und andere gar nicht anspricht. Im Fall von Zoderer belegt sie sein politisches und soziales Engagement in Südtirol – Informationen, an denen die Literaturwissenschaft kaum Interesse hat (Esterhammer: 2006, S. 56ff).
Als letzte Funktion ist die Steuerungsfunktion von Literaturkritik zu erwähnen: Sie kann AutorInnen dazu dienen, das eigene Bild in der Öffentlichkeit zu prägen und auf die Rezeption einzuwirken. Besonders Porträts und Interviews dienen dem Motto „Literatur zum Anfassen“. Sie können dazu beitragen, AutorInnen zu vermenschlichen, das Bedürfnis der LeserInnen nach Klatsch zu befriedigen und mit Anekdoten für Unterhaltung zu sorgen. Damit sind sie ein wichtiger Werbeträger in der Vermarktung. Gleichzeitig geben Porträts und Interviews zeitgenössischen AutorInnen die Gelegenheit, sich zu inszenieren und das Bild, das der Öffentlichkeit in den Medien präsentiert wird, mitzugestalten, etwa durch die dosierte Freigabe biographischer Details. In Hinblick auf ihr Werk können AutorInnen die Möglichkeit nutzen, Interpretationshilfen anzubieten oder nicht genehme Interpretationen zu korrigieren. So nützte beispielsweise der Kärntner Schriftsteller Josef Winkler das Fernsehfeature Die Heimat ist ein Kälberstrick. Texte von Gert Jonke, Bernhard C. Bünker, Josef Winkler und Florian Lipuš (Eine Produktion des ORF, Landesstudio Kärnten, o.J., Gestaltung: Fred Dickermann, Helga Ripper) dazu, gegen seine Etikettierung als Heimatliterat zu protestieren, welche seinem Schreiben nicht gerecht werde. Literaturkritik wird damit zum Sprachrohr von AutorInnen, sofern sie das Glück haben, von der Literaturkritik beachtet zu werden.
Literaturkritik hat also einen breiten Adressatenkreis: Das konsumierende Publikum, der Buchmarkt, AutorInnen und GermanistInnen können gleichermaßen von ihr profitieren, die Frage ist nur, in welchem Maß diese Dienste in Anspruch genommen werden. Andererseits muss man sich allerdings auch der Nachteile von Literaturkritik bewusst werden. Erstens haben nur diejenigen AutorInnen, die von der Literaturkritik beachtet werden, eine Chance, von ihren Funktionen zu profitieren. Zweitens trägt sie wesentlich zur Klischeebildung bei und engt die Rezeption von AutorInnen ein, hierzu einige Beispiele: Mit ihrem Debütroman Wie kommt das Salz ins Meer wurde Brigitte Schwaiger 1977 zur vielbesprochenen Bestsellerautorin, die in Talkshow eingeladen wurde und es auf Magazincovers schaffte. Obwohl sie ihre schriftstellerische Tätigkeit nie einstellte, brachten es ihre jüngsten Texte wie z.B. Fallen lassen (2006), Liebesversuche, Nestwärme (2002), Ich suchte das Leben und fand nur dich (2001) im Schnitt nur auf 1-2 Rezensionen. Dafür interessiert Schwaigers Leben offenbar umso mehr: Porträts geben darüber Aufschluss, dass sie psychisch krank sei und als einstige Bestsellerautorin nun als Sozialfall lebe (z.B. Tramontana: 2000, 210f). Die österreichische Autorin Elfriede Czurda wurde aufgrund ihrer Texte Die Giftmörderinnen (1991) und Die Schläferin (1997) von der Kritik zur zweiten Jelinek gemacht: Dieser Vergleich schmälert nicht nur ihre Eigenleistung und bringt sie in Verruf, Epigonin zu sein, sondern belastet sie mit allen Negativklischees, die man Elfriede Jelinek aufgebürdet hat (z.B. bei Leis: 1998, o. S.; Thuswaldner: 1991, o. S., Menasse: 1991, o. S., Moser: 1997, o. S.). Werden JungautorInnen mit Volker Hages Schöpfung, dem Etikett „literarisches Fräuleinwunder“, bedacht, so lastet auf ihnen der Verdacht, nur ein Marketingprodukt zu sein, das weniger mit Talent als mit gutem Aussehen punktet und überdies bereit ist, sich als Frau, und zwar als Klischeebild der frischen, tabulosen, lebenslustigen neuen Weiblichkeit, vermarkten zu lassen. Mit den Vor- und Nachteilen dieses Etiketts mussten beispielsweise Jenny Erpenbeck, Judith Hermann, Zoë Jenny oder Karen Duves leben (Müller: 2004 als weiterführende Literatur). Drittens gibt Literaturkritik im schlimmsten Fall falsche Leseanleitungen. Ein Beispiel für die Vermittlung falscher Lesarten ist: fiktive Text als Autobiographie zu lesen und im Extremfall AutorIn und erzählendes Ich gleichzusetzen. Letzteres ist Joseph Zoderer gleich zweimal passiert, einmal bei seinem Roman Das Glück beim Händewaschen (1976), das zweite Mal bei seiner Erzählung Wir gingen (2004) (Vgl. dazu Esterhammer: 2006, 25ff; Bertagnolli: 2004, 11; Schwazer: 2004, 19). Darin erinnert sich ein Erwachsener, dessen Eltern für das Deutsche Reich optiert haben, im Zusammenhang mit der Auswanderung der Familie an den Satz des Vaters „Ich hab’ einen Bock geschossen“, den er als Kleinkind nicht verstanden hat. Da er sich nicht mehr an die Ereignisse erinnert und die Eltern schon verstorben sind, versucht er durch Befragung des Bruders die Zeit der Option zu rekonstruieren. Obwohl Wir gingen sogar auf dem Buchdeckel als Erzählung, also als fiktiver Text ausgewiesen wurde, schreibt Kulturjournalist Heinrich Schwazer in seiner Rezension in der Neuen Südtiroler Tageszeitung wie folgt:
„Ich höre meinen Vater schreien: Ich hab’ einen Bock geschossen!“ Dieser Satz ist einer von den wenigen Sätzen seines Vaters, an die sich der Schriftsteller Joseph Zoderer erinnern kann. […] Joseph Zoderer war damals vier Jahre alt. […] Präzis und konkret in den Einzelheiten erzählt Zoderer die Geschichte, die er eigentlich nur aus zweiter Hand, von seinem älteren Bruder erfahren hat […].“ (Schwazer: 2004, 19)
Autor und Protagonist werden damit eins. Abgesehen davon, dass dem Autor Meinungen und Positionen unterschoben werden, die er nicht unbedingt mit seinen Figuren teilen muss, wird auch seine schöpferische Leistung geschmälert: Er wird zum Autor, der nur begrenzten Stoff zur Verfügung hat und dem es offenbar an Phantasie fehlt, anderes als Erlebtes zu gestalten. Freilich bedient damit die Literaturkritik bewusst die Erwartungshaltung des Publikums, das nur zu gerne Autobiographisches aufspürt.
Das Buch und die Kritik: Abschließend ist zu bemerken, dass ein Vergleich von Theorie und Praxis zeigt, dass die Theorie Nachholbedarf hat und sich in die Empirie begeben sollte, um Klarheit über die tatsächlichen Aufgaben und Funktionen der Literaturkritik zu erlangen. Geschieht dies kritisch, erweist sie damit den AdressatInnen der Literaturkritik inklusive sich selbst einen Dienst, zumal Literaturkritik entgegen der derzeitigen Beschreibung in der Theorie nicht nur positive Wirkung entfaltet.
Dr. MMag. Ruth Esterhammer
Institut für Germanistik
Universität Innsbruck
Innrain 52
6020 Innsbruck
Ruth.Esterhammer@uibk.ac.at
Literaturverzeichnis
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Steinfeld, Thomas (Hrsg.): Was vom Tage bleibt. Das Feuilleton und die Zukunft der kritischen Öffentlichkeit in Deutschland. Frankfurt am Main 2004.
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Tramontana, Reinhard: Wie kommt die Schwaiger zu mehr? Porträt. Die ehemalige Bestsellerautorin Brigitte Schwaiger lebt trotz unermüdlicher Arbeit im Elend. In: profil, 9.10.2000, S. 210-211.
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Thuswaldner, Anton: Ein Opfer wird unversehens zum Täter. Von der Gewalt und Macht der Sprache. In: SN 28.9.1991, o. S.
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Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 2: „Von der Reformära bis zur industriellen und politischen Deutschen Doppelrevolution“ 1815-1845. München 1987.