Die Expertise der Universität Innsbruck im Bereich Klima erstreckt sich über eine Vielzahl an Themen und verschiedene Disziplinen und ist eingebunden in den Forschungsschwerpunkt „Alpiner Raum – Mensch und Umwelt“ mit seinen neun Forschungszentren. Bereits seit mehreren Jahren bringt das Forschungszentrum „Klima – Kryospäre und Atmospäre“ die vielfältige Forschung in Atmosphären-, Kryosphären-, Biosphären- und Hydrosphären-Wissenschaften sowie Atmosphärenchemie, Geomorphodynamik und Paläoklimatologie zusammen. Um den Austausch zu stärken und mehr Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit abzustecken, widmeten sich 27 Forscherinnen und Forscher der Uni Innsbruck drei Tage lang unter dem Titel „The Alpine Response to Climate Variability: Current Knowledge and Future Perspectives“ gegenwärtigen und zukünftigen Perspektiven und Aufgaben ihrer wissenschaftlichen Arbeit.
Status quo & Perspektiven
Was vor etwa einem Jahr als Idee begann, mündete nun auf Initiative von Dr. Gina Moseley vom Institut für Geologie Anfang November in ein Workshop-Wochenende im Universitätszentrum Obergurgl im Tiroler Ötztal. „Unser Ziel ist es, den interdisziplinären Austausch zu verstärken und gerade auch für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Plattform für persönliches Kennenlernen zu schaffen. Das gemeinsame Wochenende diente zur Diskussion gemeinsamer Herausforderungen in der Zukunft und zum Ausloten möglicher gemeinsamer Forschungsinteressen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit über Institutsgrenzen hinweg“, sagt Moseley. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen Wolfgang Gurgiser, Petra Heidenwolf, Fabien Maussion, Daniela Festi, Marc Luetscher, Katee Wendt und Gabriella Koltai bildete Gina Moseley das Organisationsteam und konzipierte ein abwechslungsreiches Wochenende in Obergurgl. Da sich einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch nicht persönlich kannten, startete das Workshop-Wochenende mit einem „Icebreaker“ in Form eines wissenschaftlichen „Speed Datings“: Jeweils zwei Forscherinnen und Forscher tauschten sich in vier Minuten über ihre jeweiligen Schwerpunkte aus und identifizierten möglichen Überschneidungen oder Ergänzungen in ihrer Arbeit. Nach diesem gemeinsamen Start in das Wochenende war der Samstagvormittag der Präsentation der Arbeit verschiedener Forschungsgruppen gewidmet. Zehn Forschungsgruppen gaben kurze Einblicke in aktuelle Interessensgebiete und präsentierten ihren Zugang zu Fragen des Klimas. Den Nachmittag verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kleinen, interdisziplinären Arbeitsgruppen und erarbeiteten mögliche Konzepte und Ideen für die gemeinsame Beantwortung drängender Fragen rund um das global relevante Thema des Klimawandels mit einem Fokus auf Besonderheiten des alpinen Raums. Dabei bezogen sich die Forscherinnen und Forscher sowohl auf aktuelle als auch auf historische Aspekte: Welche Auswirkungen wird der Klimawandel für alpine Ökosysteme haben? Wie werden die Alpen auf zunehmende Extremereignisse reagieren? Welche Umstände führten zur Kleinen Eiszeit? Welche Entwicklungen im Hinblick auf Messmethoden, Datenanalysen etc. sind nötig?
Gerahmt und gefolgt wurden die Vorträge von offenen Diskussionsrunden. An Tag 3 erfolgte die Präsentation der Ergebnisse der Arbeit in Kleingruppen und die Besprechung und Kritik in großer Runde. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten außerdem die Möglichkeit, in kurzen Videos sich und ihre Arbeit vorzustellen und auf die Frage zu antworten, was sie an ihrer Forschungsarbeit besonders begeistert. Das „Video-Team“ bildeten Katee Wendt, Gabriella Koltai und Gina Moseley.
Einige Eindrücke aus Obergurgl:
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass der Austausch auch über den Workshop hinaus beibehalten werden sollte und eine Wiederholung des 3-tägigen Workshops durchaus gewünscht ist. Auch Mathias Rotach, Sprecher des Forschungszentrums und Leiter des Instituts für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften, zeigte sich begeistert: „Es ist wirklich schön zu sehen, dass wir so viele motivierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich Klima an der Uni Innsbruck haben. Dieses Wochenende ist eine wertvolle und motivierende Möglichkeit, unsere Gemeinsamkeiten abzustecken und die Zusammenarbeit weiter zu forcieren“, betonte Rotach am Rande des Treffens in Obergurgl.
Website und Instagram
Aktuell wird an einer neuen, übersichtlichen Website zur Klimaforschung an der Uni Innsbruck gearbeitet. Einblicke in die vielfältige, internationale Forschungsarbeit der Klima-Expertinnen und -Experten gibt es seit einigen Wochen auch auf einem gemeinsamen Instagram-Account: uibk.climate
Am 1. Interdisziplinären Klimaworkshop in Obergurgl teilgenommen haben (in alphabetischer Reihenfolge):
Hetal Dabhi (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Yuri Dublyansky (Institut für Geologie), Daniela Festi (Institut für Botanik), Wolfgang Gurgiser (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften, FSP Alpiner Raum – Mensch und Umwelt), Jean-Nicolas Haas (Institut für Botanik), Petra Heidenwolf (Institut für Botanik), Marlis Hofer (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Bert Holtslag (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Johannes Ingrisch (Institut für Ökologie), Thomas Karl (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Georg Kaser (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Karin Koinig (Institut für Ökologie), Gabriella Koltai (Institut für Geologie), Michael Kuhn (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Stefan Lauterbach (Institut für Geologie), Thomas Marke (Institut für Geographie), Fabien Maussion (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Michael Meyer (Institut für Geologie), Gina Moseley (Institut für Geologie), Kurt Nicolussi (Institut für Geographie), Nikolaus Obojes (Institut für Ökologie), David Reinthaler (Institut für Ökologie), Mathias Rotach (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Elisabeth Schlosser (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Christoph Spötl (Institut für Geologie), Reto Stauffer (Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften), Katee Wendt (Institut für Geologie).