Im Beisein zahlreicher Ehrengäste feiert die Universität Innsbruck am 31. Jänner mit dem Eröffnungskonzert den künstlerischen Auftakt zum Jubiläumsjahr. Geschichte, Gegenwart und Überlegungen für die Zukunft prägen die Universität, beschäftigen alle Beteiligten und laden – insbesondere anlässlich des Jubiläums – zur Auseinandersetzung ein. Gleichsam als Synonym für das ganze Jubiläumsjahr steht der musikalische Bogen des Konzertabends, der von der Tradition bis hin zum modernen Experiment gespannt wird. Gemeinsam gestalten die drei Ensembles den Abend in wechselnden Kooperationen. Den Höhepunkt bildet ein Stück für alle drei Ensembles, das eigens zum Jubiläumsjahr bei der Südtiroler Komponistin Manuela Kerer in Auftrag gegeben wurde. Die zeitgenössische Komponistin ist in doppelter Hinsicht ein Kind der Universität Innsbruck und steht damit auch für einen fächerübergreifenden Ansatz: Neben ihrem Kompositionsstudium promovierte sie sowohl in den Rechtswissenschaften als auch in Psychologie. Sie gilt heute als Aushängeschild zeitgenössischer Tiroler Musik. Für das Auftragswerk mit dem Titel „unified“ hat sie eng mit den drei Ensembles zusammengearbeitet, Universitätsangehörige nach charakteristischen Klängen an der Uni befragt und die Antworten in ihrer Komposition verarbeitet. Dabei hat sie die Geschichte der Universität ebenso wie Gegenwart und Zukunft musikalisch beleuchtet. Als Auftakt des Jubiläumskonzertes wurde die „Akademische Festouvertüre“ in c-Moll op. 80 von Johannes Brahms vom Universitätsorchester aufgeführt. Anschließend folgte das zeitgenössische Stück „Combinations“ für Stimme, Big Band und Streicher von Markus Moser, bevor vor der Pause noch die „Gaudeamus-Variationen“ für Chor, Big Band und Publikum von Chorleiter Georg Weiß gespielt wurden. Nach dem imposanten Auftragswerk „unified“ von Manuela Kerer bildete die „Fantasie“ in c-Moll op. 80 für Klavier, Chor und Orchester von Ludwig van Beethoven den Abschluss des Konzertabends.
Die Komponistin Manuela Kerer
Manuela Kerer, geboren 1980 in Brixen, Südtirol, staunt gern und ist ständig auf der Suche nach neuen Klängen, Überraschungen und Herausforderungen. Sie schloss neben den Studien am Tiroler Landeskonservatorium (Komposition und Instrumental- und Gesangspädagogik Violine) die Studien der Rechtswissenschaften und der Psychologie an der Universität Innsbruck ab und beschäftigte sich in Ihrer Dissertation mit Musik und Demenz. Weiterführende Kompositionsstudien führten sie zu Alessandro Solbiati nach Mailand. Werke von Manuela Kerer entstanden für das Solistenensemble Kaleidoskop Berlin, das Klangforum Wien, die Reihe, die Bayerische Kammerphilharmonie oder für Ausnahmekünstler wie Julius Berger und Maja Ratkje. Kerer erhielt zahlreiche Preise, darunter mehrmals das Österreichische Staatsstipendium für Komposition (2008, 2011 und 2016).