Etwa die Hälfte der Wertschöpfung im Textilbereich in Vorarlberg wird bereits heute mit technischen Textilien erwirtschaftet. „Die neue Stiftungsprofessur schafft für uns die Voraussetzung, die Textiltechnologie der Zukunft zu entwickeln und unsere Marktführerposition weiter auszubauen", erklärt Günter Grabher, Inhaber der Grabher Group, den unmittelbaren Nutzen. Textilien sind inzwischen zu einer Schlüsseltechnologie für den Leichtbau von Fahrzeugen und Flugzeugen geworden. So ist zum Beispiel der Fensterrahmen des Airbus 380 aus Karbonfasern gestickt. Auch die Karosserie des Elektroautos BMW i3 besteht zu 90 Prozent aus Textilien. Am Lehrstuhl für Textile Verbundwerkstoffe – Technische Textilien an der Universität Innsbruck werden deshalb neue Herstellungstechniken erforscht. „Das größte Potential liegt in der Kombination der textilen Technologien mit neuartigen Materialkonzepten. Wir werden dazu beitragen, neue Märkte und Anwendungsfelder für Textilien und textile Verbundwerkstoffe zu erschließen“, sagt Stiftungsprofessor Tung Pham, der Anfang April seine Forschungsarbeit in Dornbirn aufnahm.
Industriestandort sichern
„Mit unseren Stiftungsprofessuren unterstützen wir die Entwicklung neuer Technologien und sichern so unseren Industriestandort“, betonte Technologieminister Gerald Klug bei der Vorstellung in Wien. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) investiert jährlich rund 500 Millionen Euro in industrienahe Forschung und Entwicklung. Bei den Stiftungsprofessuren übernimmt das bmvit mit jeweils zwei Millionen Euro die Hälfte der Kosten für die nächsten fünf Jahre. Die andere Hälfte wird von den Universitäten und den Partnern aus der Industrie getragen. „Wir stärken die Brücke zwischen Universitäten und Unternehmen, mit doppeltem Nutzen: Spitzenwissenschaftler forschen an für die Industrie strategisch wichtigen Werkstoffen wie intelligenten Textilien. Und sie bilden höchstqualifizierte Arbeitskräfte aus. Damit machen wir unsere Betriebe fit für die Zukunft“, so Klug.