Errichtung des „Offenen Seminars“ der Diözese Gurk
(Kirchliches Verordnungsblatt für die Diözese Gurk, vom 2. Oktober 2009, Nr. 3, 7.)
Dekret
Mit 29. Juni 2009 errichte ich das „Offene Seminar“ der Diözese Gurk-Klagenfurt als Institution, die in besonderer Weise die Sorge um die geistlichen Berufe wahrnehmen soll und zwar in Form einer geistlich-religiös-spirituellen Frühbildung. Das „Offene Seminar“ ist eine Institution, in der eine keimhaft vorhandene Berufung wachsen, gedeihen und heranreifen kann. Es soll eine Atmosphäre der Gemeinschaft sein, in der die Suche nach der eigenen Berufung, das Sprechen über die Freuden und Befürchtungen, das gegenseitige Bekräftigen und Unterstützen möglich sind.
Der Ort des „Offenen Seminars“ ist die Propstei und Pfarre Maria Saal. Die finanzielle, personelle und organisatorische Infrastruktur ist über die Kostenstelle bei der Bischöflichen Finanzkammer mit Zuordnung Priesterseminar geregelt.
Zur Organisation, Struktur und Zielsetzung des „Offenen Seminars“ setze ich die im Konsistorium am 3. Juni 2009 zur Kenntnis gebrachten Richtlinien „Offenes Seminar“ der Diözese Gurk-Klagenfurt in Kraft.
Klagenfurt, am 29. Juni 2009
Dr. Alois Schwarz
Diözesanbischof
Richtlinien
Vorwort
Die Sorge um geistliche Berufe ist ein Anliegen der gesamten Diözese; alle Bemühungen in den verschiedensten Institutionen sind darauf ausgerichtet (OT 2). Neben allen anderen Möglichkeiten geistliche Berufe zu fördern, kommt einer geistlich, religiös-spirituellen „Frühbildung“ ein wichtiger Stellenwert zu; sei es in Kleinen Seminaren oder in „besonderen Instituten“ (OT 3). Als solches „besondere Institut“ hat die Diözese das „Offene Seminar“ schon in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet.
Intention
Das „Offene Seminar“ als Institution möchte einen Platz schaffen, an dem eine keimhaft vorhandene Berufung wachsen, gedeihen und heranreifen kann. Es soll eine Atmosphäre der Gemeinschaft sein, in der die Suche nach der eigenen Berufung, das Sprechen über die Freuden und Befürchtungen, das gegenseitige Bekräftigen und Unterstützen möglich sind.
Zielgruppe
Als Zielgruppe sind junge Männer im Alter von 14 (nach der Firmung) bis 25 Jahren im Blick. Andere Altersgruppen können nach Maßgabe der Möglichkeiten in eigenen Veranstaltungen begleitet werden.
Methoden
- Die Methoden im Einzelnen richten sich nach den aktuellen pädagogischen, entwicklungspsychologischen und theologischen Grundsätzen (vgl. OT 3).
- In regelmäßigen Treffen für einige Tage werden Lebens- und Glaubensthemen bearbeitet.
- Begegnung mit Priesterpersönlichkeiten und Ordensleuten, Kennenlernen und Miterleben von diözesanen Feiern und Veranstaltungen.
- Die Vorbereitung und Durchführung aller (mehrtägigen) Veranstaltungen geschieht in einem Team.
- Darüber hinaus kann (geistliche/persönliche) Begleitung angeboten werden.
- Eine Einbindung in die pfarrliche Arbeit zu Hause und regelmäßige/gelegentliche regionale Treffen, die aufgebaut werden sollen, sind hilfreich.
- Kontakte (Briefe/Telefonate/Emails/Chats..) über die Treffen hinaus werden gepflogen.
- In regelmäßigen Informationen und Einladungen („Newsletter“) wird auf Veranstaltungen und Treffen hingewiesen.
Organisation
- Der Diözesanbischof hat das Offene Seminar errichtet und in Maria Saal verortet.
- Das Offene Seminar ist eine Einrichtung der Diözese. Der vom Bischof beauftragte Verantwortliche für die Berufungspastoral leitet das Offene Seminar.
- Der Leiter des Offenen Seminars sucht sich ein Mitarbeiterteam.
- Für eine angemessene Infrastruktur (finanziell, personell, organisatorisch) sorgt die Diözesanleitung.
- Der Diözesanbischof bittet die Priester, Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten, Religionslehrerinnen und Religionslehrer, für die Werbung dieser Einrichtung Sorge zu tragen.