Wie es in Wirklichkeit aussieht, hat am 20. November 2002 Prof. John Dunning im Rahmen des Symposiums 'International Institutions and Multinational Enterprises', das von der SoWi-Fakultät organisiert wurde, durch ein beeindruckendes Referat dargelegt. Der Referent zeigte zunächst, dass entgegen den ökonomischen Erwartungen die Unterschiede in der Weltgesellschaft sich nicht ausgleichen, sondern stetig wachsen. Als Antwort auf diese bedenkliche Situation plädierte er für einen 'verantwortlichen globalen Kapitalismus'. Dabei griff er auf die geschichtliche Erfahrung zurück, mit welchen Mitteln die erbärmliche Lage der Arbeiter im 19. Jahrhundert verbessert werden konnte (Sozialismus, Verantwortung der Politik, moralische Werte, etc.). Er machte aber ebenso deutlich, dass der Sozialismus gegenwärtig keine Alternative bietet und die politische Verantwortung gelähmt ist, weil es keine internationale politische Autorität gibt, die wirkkräftig handeln könnte. So bleiben für den Augenblick nur die moralischen Werte, auch wenn diese manches an ihrer Wirkkraft eingebüßt haben, um die negativen Entwicklungen der Weltgesellschaft einzubremsen. In diesem Zusammenhang berief sich Prof. Dunning ausdrücklich auf das Projekt 'Weltethos' von Hans Küng, und er ging sogar über ihn hinaus mit der Ansicht, Werte müssten letztlich in einem Glauben verwurzelt sein, der sich auf Offenbarung stütze, um genügend wirkmächtig zu sein. Durch eine Zusammenarbeit der drei Offenbarungsreligionen könnte das oft schlechte 'image' dieser Religionen verbessert und durch eine gemeinsame Allianz dieser Religionen mit dem 'verantwortlichen globalen Kapitalismus' könnten die drohenden Gefahren vielleich gemeistert werden.
|