Sara Matt, Priv.Doz. Dr.rer.nat.
"Ich wünsche mir, dass in einer modernen Universität die Grenzen zwischen wissenschaftlichem und allgemeinem Personal immer mehr in den Hintergrund treten, weil doch nur alle zusammen die Universität zu einer guten Universität machen.
Exzellenz in Forschung und Lehre und natürlich auch in der Third Mission kann nur erreicht werden, wenn alle am Prozess beteiligten ihr Bestes geben, die Prozesse transparent sind und optimal laufen."
Im Herbst 1991 begann ich mein Physikstudium an der Universität Innsbruck. Das Studium war intensiv aber auch eine super Zeit mit tollen StudienkollegInnen und zahlreichen Persönlichkeiten unter den Lehrenden. Da ich während des Studiums auch hinter die Kulissen blicken wollte, wurde ich Studienrichtungsvertreterin und war in zahlreichen Kommissionen aktiv. Ab 1994 begann meine Zeit als Forscherin am Institut für Angewandte Physik und Ionenphysik. Die folgenden 11 Jahre verbrachte ich mit Diplomarbeit, Doktorarbeit und Habilitation. Es waren unglaublich spannende Jahre im Wissenschaftsbetrieb mit allen Höhen und Tiefen. Euphorie, wenn Experimente gelangen, oder Projekte bewilligt wurden, Frustration, wenn die Maschinen nicht funktionierten oder Ergebnisse nicht gut genug sein wollten. Das Schönste dieser Zeit waren aber die vielen Freundschaften, die über Jahre und auf der ganzen Welt entstanden sind und größtenteils auch heute noch gepflegt werden. Die Erkenntnis, dass ich doch lieber mit Menschen als Geräten arbeite, war es dann auch, die mich 2004 zum Wechsel aus der Wissenschaft in die Verwaltung motivierte.
Nun bin ich seit fast 20 Jahren nicht mehr Wissenschaftlerin sondern "Verwaltungspersonal" - aber ich seh mich mehr als "Gestaltungspersonal" - will mit meinem Team die Universität voranbringen und alle dabei unterstützen, die das auch wollen. Ich kenne die Situation der Allgemeinbediensteten und die Probleme, die der Alltag mit sich bringen kann. Das beginnt bei der Bezahlung, gerade bei Einstiegsgehältern, und geht bis zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
Meine leidenschaft ist seit vielen Jahren der Wissenstransfer. Die Universität als enormer Wissenspool muss allen zugänglich gemacht werden, denn Wissen entfaltet nur Wirkung, wenn es da ankommt, wo es auch umgesetzt werden kann. Dafür braucht es aktive Unterstützung durch motivierte Menschen mit Gestaltungswillen und ausreichende Kenntnis der Möglichkeiten.
Ich freu mich über die Chance, mich auch über meine Mitwirkung auf dieser Liste noch mehr für die Universität und ihr wichtigstes Gut, die MitarbeiterInnen, einsetzen zu können. Meine langjährige Erfahrung möchte ich nutzen, um noch mehr Transparenz und dadurch erst die Möglichkeit der Mitgestaltung zu erreichen.
Schön und erstrebenswert wäre es, wenn irgendwann im Senat nicht nur ein Sitz dem allgemeinen Personal zugeteilt wäre sondern ProfessorInnen, Mittelbau, Studierende und allgemeines Personal gleichermaßen vertreten wären. Und jeder da ganz selbstverständlich findet.
In diesem Sinne - lasst es uns angehen.