Autor

Lorenzo Lunar Cardedo wurde 1958 in Santa Clara/Kuba geboren, wo er heute als Schriftsteller und Literaturkritiker lebt. Er gilt als wichtige neue Stimme der lateinamerikanischen Krimiszene.

Lakonisch, lebensnah und unverblümt beschreibt er die Realität Kubas abseits touristischer Trampelpfade und jenseits ideologischer Glori- oder Horrifizierung.




Werke
  • El último aliento, Verlag Capiro, Kuba 1995.
  • Échame a mí la culpa, Verlag Capitán San Luis, Kuba 1999.
  • Cuesta abajo, Verlag Capiro, Kuba 2002.
  • El que a hierro mata, Verlag Ojo x Ojo Ediciones, Kuba 2002.
  • Que en vez de infierno encuentres gloria, Verlag Zoela, Spanien 2003.
  • De dos pingüe, Verlag Capiro, Kuba 2004.
  • Polvo en el viento, Verlag Plaza Mayor, Puerto Rico 2005.
  • El preso de la celda “raíz cuadrada de 169”, in der Reihe La Casa Ciega, Auswahl und Vorwort von Fernando Martínez Laínez, Verlag EDAF, Spanien 2005.
Lunar Cardedo hat weitere Erzählungen, literaturwissenschaftliche Essays und zahlreiche Artikel in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen sowohl in Kuba wie im Ausland veröffentlicht. Besonders zu erwähnen sind seine Kurzgeschichten in folgenden Anthologien:
  • Palabra de sombra difícil (Kubanische Erzählungen der “Generation der 90er”) Verlag Letras Kubanas, Kuba 2002.
  • Nadie quiere mentir (Auswahl erotischer Kurzgeschichten aus Kuba) Verlag Ediciones Ácana, Kuba 2001.
  • Nosotros los que nos quedamos, (Sammlung kubanischer Kurzgeschichten), Brasilien 2001.
  • De Cuba te cuento (Anthologie kubanischer Erzählungen), Verlag Plaza Mayor, Puerto Rico 2002.
  • Variaciones en negro (Anthologie iberoamerikanischer Kriminalgeschichten), Verlag Plaza Mayor, Puerto Rico 2003.

Übersetzung ins Deutsche

Der Roman Que en vez de infierno encuentres gloria wurde im Rahmen eines Projektseminars des Instituts für Romanistik von Studenten der Romanistik und der Translationswissenschaft unter der Leitung von Dr. Víctor Herrera übersetzt. Er erscheint in Januar 2006 im Haymon Verlag, Innsbruck, unter dem Titel:
Ein Bolero für den Komissar

Lorenzo Lunar Cardedo leitet das Creative Writing Workshop "Carlos Loveira", das dem Romanschreiben gewidmet ist und gibt die On-line Zeitschrift dieser Institution heraus.
Er ist Mitbegründer des alternativen Verlags "Cuadernos La Loma".


Literarische Preise (Auswahl)

Preis Segunda Bienal Nacional de narrativa, Kuba 1994. (Zweite Biennale für Erzählkunst)
Preis Tercera Bienal Nacional de narrativa, Kuba 1996. (Dritte Biennale für Erzählkunst)
Nationalpreis für Kriminalroman, Kuba 1996.

Internationaler Preis "Semana Negra" (Gijón, Spanien) 1999 für Kriminalerzählungen.
Nationalpreis für erotische Erzählungen, Camagüey, Kuba 2000.
Internationaler Preis "Semana Negra" (Gijón, Spanien) 2001 für Kriminalerzählungen.
Nationalpreis für erotische Erzählungen Camagüey, Kuba 2001.
Internationaler Preis für Kriminalerzählungen der AIEP, Bulgarien 2002.
Finalist des Preises Umbriel für Kriminalroman, 2003.
Preis “Brigada 21” für den besten in Spanien publizierten Kriminalroman (in spanischer Sprache ) im Jahre 2003: Que en vez de infierno encuentres gloria.
Preis “Novelpol 2003” für den besten Kriminalroman des Jahres: Que en vez de infierno encuentres gloria.
Empfehlung der Jury des Preises Hammett Iberoamericano 2003 für Que en vez de infierno encuentres gloria.
Preis “Plaza Mayor” 2005 für den Roman Polvo en el viento.


Workshops und Vorträge

Bei wichtigen internationalen literarischen Festivals hat er Workshops geleitet und zahlreiche Vorträge gehalten, so z. B.:
Coloquio sobre literatura policial “El difícil arte de narrar”, Casa de las Américas, Kuba, 2001. (Kolloquium über Kriminalliteratur)
Semana Negra de Gijón, España, 2002.
Semana Negra de Gijón, España, 2003.
Semana Negra de Gijón, España, 2004.


Privatadresse

Calle Máximo Gómez 251 (altos) esquina a San Pablo, Santa Clara, Villa Clara. Kuba. CP 50 100. Telefon: 21 5715.
email: dailyh@uclv.edu.cu


Stimmen über Lorenzo Lunar Cardedo (Auswahl)

“Ein Gesang der Marginalität”.
(Amir Valle über Polvo en el viento)

“Sehr empfehlenswert für den Leser, der eine echte Vision des kubanischen Alltages sucht – und das in einer spielerischen und hervorragenden Prosa. Diesen Roman kann man vor Begeisterung über seinen ausdrucksstarken Stil nicht aus der Hand legen, ein Stil, der uns trotz seiner Knappheit die Sonne und die Palmen der Karibik ohne Klischees näher zu bringen vermag.”
(Zeki, in der Zeitschrift “La Gangsterera” über Que en vez de infierno encuentres gloria).

“Ein Roman über die menschliche Dekadenz verpackt in der Sprache der Marginalität”. (Amir Valle über Que en vez de infierno encuentres gloria).


Rezensionen

Eine der Binsenweisheiten der Kriminalliteratur lautet, dass diese nur in den hoch entwickelten, kapitalistischen Gesellschaften entstehen kann, nämlich dort, wo Kritik einerseits durch Mängel des Systems und andererseits durch die dem Rechtsstaat eigene Meinungsfreiheit begünstigt wird ...
In Kuba schreibt man heutzutage Kriminalromane höchster Qualität unter einem Regime, das von jeglicher demokratischen Normalität und Marktwirtschaft weit entfernt ist. Diese Autoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich gegen eine Realität, die ihnen missfällt, engagieren. Sie haben das Verbrechen zum Hauptthema einer Literatur gemacht, die die Wirklichkeit der Straße den feierlichen Reden der Partei gegenüberstellt ...
Der Roman "Que en vez de infierno encuentres gloria" (dt. "Ein Bolero für den Kommissar") ... brilliert durch seine erstaunliche erzählerische Präzision. Die fragmentarische Handlung wird am Ende zur vollständigen Momentaufnahme eines Randviertels von Santa Clara, wo ein Leben ohne das Gesetz zu brechen eine Heldentat wäre.

Fernando Martinez Laínez, aus: "Describir las sombras"
In "Blanco y Negro Culturel", Samstags-Feuilleton der spanischen Zeitung "ABC"


Lunar ist einer jener Autoren von "unten", die sich abseits der akademischen Zirkel entwickelt haben, fern der Intellektuellenszene und des Elfenbeinturms, die in Kuba großen Schaden angerichtet haben. Wenn wir uns diese zwei Welten anschauen, können wir feststellen, dass die ersteren einen großen Beitrag zur Literatur geleistet haben, weil sie es verstehen, nicht bloß für die Leute auf der Straße zu schreiben, sondern ihnen endlich eine authentische Stimme zu geben. Seine neue Novelle "De dos pingüé" ist ein gutes Beispiel dafür. Und wir freuen uns auf weitere Werke dieses Autors, der sein Handwerk wirklich versteht und sein Talent auf noch immer raffiniertere Weise umzusetzen weiß.

Félix Luis Viera (Cubarte. Lettres de Cuba, 2004)


In diesem Genre (Krimi) findet man die wichtigsten Beiträge Lorenzo Lunars sowohl zur spanischen Literatur der Gegenwart als auch zu jener Gattung, die Leonardo Padura als kubanischen "Neokrimi" bezeichnet hat. Dieser Begriff wird auch von Paco Ignacio Taibo II, Autor und Literaturkritiker, verwendet und auf die gesamte neuere Kriminalliteratur Lateinamerikas übertragen: In diesen Romanen sind nicht mehr das Verbrechen, noch die Lösung des Falls ... das Wesentliche, sondern die Darstellung der komplexen Realität der lateinamerikanischen Gesellschaft und ihrer großen sozialen Traumata ... "es handelt sich um ein Genre, das dazu aufgerufen ist, anzuklagen und eine Reflexion über unsere erschütternden Zustände einzuleiten."

Rosa Mora, BABELIA
(El País, Sonntag, denn 11. Juli 2004)

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