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Bayrischer Landfriede 1244

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Von den Bauern — Waffen- und Kleiderordnung

De rusticis.

Item rustici cum filiis suis capillos ad auriculas usque precidant. Thoraces vel ysenhut vel colliria vel juppas de pukramo vel cultrum latinum aut aliquid catenatum vel hostile — nisi gladium suum hospites et non alii — ante suam deferant ecclesiam, privatis diebus non aliud quam stimulum vel reutil deferant. Hec autem omnia pro communi necessitate provinciae et iudicii exequendi et patriam ab incursu hostium defendendi, si velint, in eorum domibus reservent. Item nobiliori quam griseo et viliori plabatico veste non utantur et calciis bovinis, excepto qui innatum alicuius domini officium obtinuerit. Reliqui cum hiis prohibitis spolientur inventi, et persona iudici redimenda pro talento offeratur.

Von den Bauern.

Die Bauern wie ihre Söhne sollen das Haar bis zu den Ohren abschneiden. Sie dürfen Panzer, Eisenhut, Koller, Joppen von feinem Gewebe, ein lateinisches Messer, irgendeinen Kettenpanzer und kriegerischen Schmuck — ein Schwert nur die Hauswirte und keine anderen — zum Kirchgang tragen. An Werktagen dürfen sie nur ein kurzes Messer und einen Reutil [1] tragen. Alles aber, was die gemeinsame Not des Landes erfordert, um die Gerichtsfolge zu leisten oder die Heimat gegen einen feindlichen Einfall zu verteidigen, können sie, wenn sie wollen, in ihren Häusern aufbewahren. Ebenso sollen sie keine vornehmere Kleidung als graue und billige und nur rindsledernes Schuhwerk tragen, mit Ausnahme derer, die ein angestammtes Amt irgendeines Herren innehaben. Wenn die übrigen mit diesen verbotenen Stücken angetroffen werden, sollen diese ihnen weggenommen werden und eine jede Person soll, für ein Talent auslösbar, dem Richter überantwortet werden.


Aus: Günther Franz (Hrsg.), Quellen zur Geschichte des deutschen Bauernstandes im Mittelalter. Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters 31 (Darmstadt 1967), 326-329.


 [1] zum Pflug gehöriger Eisenstab.

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