Glocken

1. Glockenbronze/Buntmetall  

1.2. Mittelalter und Neuzeit

1.2.2. Formenspektrum

Glocke Typ N (Klöppelglocke)

Formale Kriterien: „Pariser Glocke“

Die Bezeichnung "Pariser Glocke" ist keine geographische, sondern nimmt Bezug auf den lothringischen Glockengießer Antionius Paris (* 1614/1615; † 31.07.1669 in Schwerte), der ab 1639 in Westfalen tätig war. (https://de.wikipedia.org/wiki/Antonius_Paris, Zugriff 18.07.2023).
Die Form ähnelt der romanischen Bienenkorbform und hat sich in Folge durch die Gußmarke "A Paris" terminologisch als Pariser Glocke etabliert.

Pariser Glocke


Glocke 1646, Antonius Paris, aus derselben Glockengießerei A Paris wie die große Glocke von 1646



Quelle: https://www.initiative-datteln.de/die-perlen-der-stadt/kirchengeschichte-im-dorfschultenhof-2

Typisierung: Von der deutlich gerundeten Schulter verläuft die Flanke zylindrisch bis schwach kegelig geradlinig zum bandförmig verdickten Schlagring. Handhabe hochrechteckig im Zentrum der Schulter mitgegossen. Rund Öse.

Nutzungsbeispiele: vor allem Tierglocken (Pferdegeschirr, Ziegen usw.)

 

Fundnummer formale Kriterien  Klöppel Fundort 
Fundbereich
Marke/Dekor
Größe 1 (DM 10 cm)
  • gegossen..
nicht erhalten
Igls, Innsbruck -  Land, Feld Pittl (Parz.811) (Hussl)
Mittellage (Lesefund)
außenseitig verdickter Schlagbereich und Dekor (fragmentiert) (Buchstabe „O“ oder Zahl „0“)
Größe 2 (DM 7-10 cm); auf Glocke: Größenklasse „4“
  • Schlag verdickt
nicht erhalten
Patsch/Felder (Altfunde) (Hussl)
Mittellage (Lesefund)
ohne
348/02 (11.8)
Wattens/Ibk Land (Hussl) Tallage (Lesefund) außenseitig verdickter Schlagbereich und Größenangabe (fragmentiert) (Zahl „4“)
354/02 (11.14)
Igls/Ibk-Stadt, Feld Pittl (Parz.811) (Hussl) Mittellage (Lesefund) außenseitig verdickter Schlagbereich und Dekor (fragmentierter Schriftzug „PARIS“ und Buchstabe „M“(?))
514/16 Schweigerfeld Kolsass (Humus?) (Weinberger ?) Tallage (Lesefund) keine Marke oder Größenangabe erhalten, Schlag durch leicht erhabenes Band betont
Größe 3 (DM 6-7 cm); auf Glocke: Größenklasse „0“
513/16
  • im Inneren konstante oder leicht einziehende Rippen..
nicht erhalten Schweigerfeld Kolsass (Humus?) (Weinberger ?) Tallage (Lesefund) aussen knapp über Schlagbereich Größenangabe „0“ (da direkt hinter dem „0“ gebrochen möglicherweise auch „00“)
Größe 4 (DM 5,8 cm); auf Glocke: Größenklasse „0“; nach Katalog Greinitz Größe 5
242/12  
  • bandartig erhabener Fußbereich..
nicht erhalten Egerndorfer Feld, Wörgl, Survey (ca. 20cm unter Humus OK) (Stadler/Erharter) Tallage (Survey) außenseitig verdickter Schlagbereich mit leicht erhabener Zahl „6“ (Größenangabe)
 Größe 5 (DM - ); auf Glocke: Größenklasse „00“
279/16
  • Rippe halbrund zur Schulter einziehend
nicht erhalten Schweigerfeld Kolsass (Survey) (Stadler/Erharter) Tallage (Survey) aussen knapp über Schlagbereich Größenangabe „00“

 Kartierung Glocken Mittelalter und Neuzeit, Typ N

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