Glocken

1. Glockenbronze/Buntmetall  

1.2. Mittelalter und Neuzeit

1.2.2. Formenspektrum

Glocke Typ P (kleine Klöppelglocke, Krallenglocke)

Formale Kriterien:  gegosssen, konstante Wandstärke, Rippe kugelig zur Schulter einziehend (schellenförmig), Krallen als Schlagabschluß , Schlagquerschnitt rund

Nutzungsbeispiele: liturgischer Kontext, Bestandteil einer Altarglockenkombination (umgangssprachlich Altarschellen oder Wandlungsglocken), eines Zymbelsterns (Orgel), Gehänge an Retabeln usw.

Typ P_1
Fundnummer formale Kriterien  Klöppel Fundort 
Fundbereich
Marke/Dekor
  • Handhabe rechteckig mit runder Ösenbohrung
  • kurze Krallen
Typ 5/1
Pinswang, Pfarrkirch St Ulrich, Chor (TALPA)
Tallage/Siedlung (Grabungsfund)
Blütendekor zwischen nach unten ausgerichteten geteilten Palmetten
fragmentiert erhalten, möglicherweise Typ 6 Thaur, Felder (Parz.Nr.1012) (Hussl) Tallage/Humus (Lesefund) Kreise mit eingeschriebenem stilisiertem Vierpunkt-Blütendekor,
keine Marke
nicht erhalten
Patsch, Umgebung, Innsbruck Land (Hussl) Mittellage/Humus (Lesefund)
Motiv 1: Doppeladler, Motiv 2: Nürnberger Doppeladler, Motiv 3a+b: Blütendekor,
Motiv 3c: Lilien;keine Marke, auggrund des Nürnberger Adlers aber vermutlich Nürnberger
Produktion
Typ P_2
Fundnummer formale Kriterien  Klöppel Fundort 
Fundbereich
Marke/Dekor
  • Handhabe oval-rund, durch seitliche Einziehungen
    strukturiert (blattartig)
  • lange Krallen
nicht erhalten
Raum Itter (KG Kirchbichl 83007) / PB Kufstein in Parz.Nr.1566/1 (R. Huber)
Tallage (Lesefund)
schräg verlaufendes Liniendekor in einer Lage (Register):
  • Gruppen von eingravierten Rillen mit „v-förmigem“ Profil
  • alle Rillen tendenziell paralell zueinander und leicht schräg zum Glockenmantel orientiert, als Gruppe bogenförmig (U-förmig) aufeinander angeordnet
  • Dekorblock: unterschiedlich lange schräg verlaufende Rillen, Anzahl der Gravurrillen pro Dekorblock unterschiedlich, die jeweis untersten Rillen sind als längste ausgeführt
  • Dekorelemente zentral im Inneren des Dekorblocks: wenige (ein oder zwei) schräg verlaufende Rillen oder Punkte,
    intentionell gleiche Ausrichtung wie Gravuren des Bogens (Dekorblock),
    V-förmig graviert
Hausinventar aus Anwesen Windbichler in A-6385 Schwendt, Bichlachweg 7/ PB Kitzbühel (Info/Besitz S. Windbichler)
Tallage, (Hausfund)
  • Gruppen von eingravierten Rillen mit V-förmigem Profil, alle Rillen tendenziell paralell zueinander  und leicht schräg zum Glockenmantel orientiert
  • als Gruppe bogenförmig (U-förmig)
    aufeinander angeordnet, aufgeteilt in zwei Lagen pro Dekorblock
  • insgesamt vier Dekorblöcken auf oberer Kalotte

 

Kartierung Glocken Mittelalter und Neuzeit, Typ P

 

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