Flöten - Knochen
1. Kernspaltflöten
Typ 1.1.
Formale Kriterien: mit zylindrischer Bohrung und tendentiell rundem Schaftquerschnitt; in einem Fall (418/16) erhaltener rechteckig ausgeformter Aufschnitt mit Labium
Typ 1.1.1.
Formale Kriterien: Grifflochform rund bis rundoval
Fundnummer |
formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße | Grifflöcher (Bohrungen) | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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1.1.1.1 |
große Grifflöcher (Bohrung der Grifflöcher nicht unterschnitten) |
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fragmentiert, ein vorderständiges Griffloch (partiell erhalten) | Röhrenknochen (unbestimmt) |
Griffloch Dm 12 mm Innen-durchmesser Flötenrohr ca 10 mm |
nicht unterschnittene Bohrung
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aus mittelalterlichem
Gehniveau |
Schloss Bruck (KG Patriasdorf 85028) / PB - 638/99 (3.1)
Lienz, Ausgrabung 1999 im Hochschloss (westl. Zwingerbereich, Erweiterungsschnitt 1, Abhub des mittelalterlichen Gehniveaus; FNr. 50 (H. Stadler, A. Torggler) Burggrabung, Tallage
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kein Dekor / keine Anritzmarke
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1.1.1.2 | mittelgroße Grifflöcher (intentionell nicht unterschnittene Bohrung) | ||||||
639/99 | fragmentiert, ein vorderständiges Griffloch (partiell erhalten) | Röhrenknochen (unbestimmt | Griffloch Dm 12 mm Innen-durchmesser Flötenrohr ca 10 mm |
nicht unterschnittene Bohrung | aus mittelalterlichem Gehniveau |
Schloss Bruck / Lienz, Grabungsfund bei Ausgrabungen 1999 im westlichen Zwingerbereich von Schloss Bruck (KG Patriasdorf 85028) / PB Lienz in Schnitt D, Abhub 2, Planum nach Putzen, FNr.41 (A.Torggler, H. Stadler) Burggrabung, Tallage |
kein Dekor / keine Anritzmarke |
1.1.1.3 | kleine Grifflöcher (intentionell nicht unterschnittene Bohrung) | ||||||
fragmentiert, 2 vorderständige Grifflöcher, 1 möglicher
Grifflochanriss, einseitig intentionell abgelengt (mittig durch Griffloch), mögliche Muffe (?) |
Röhrenknochen (unbestimmt)
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Griffloch 1 Dm ?x3,8 mm)
Griffloch 2 Dm 3,8x3,8 mm |
intentionell gerade Bohrung
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14./15.Jh. (nach Grabungsbefund
?) |
Grabungsfund von der Auerburg bei D-Oberaudorf, genaue Fundposition unklar (Vermittlung MuseumOberaudorf, M. Steigenberger)
Burggrabung, Tallage
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kein Dekor, Ritzmarke (?)
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fragmentiert, 3 vorderständige Grifflöcher, 1 Daumenloch,
rechteckiger Aufschnitt mit Labium |
Röhrenknochen (unbestimmt)
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Griffloch 1 Dm 3,2x3,1 mm
Griffloch 2 Dm 3,2x3 mm Griffloch 3 Dm 3,2x3,1 mm Daumenloch Dm 3,2x3 mm Aufschnitt 6,8x5 mm |
intentionell gerade Bohrung
|
14./15.Jh. (nach Grabungsbefund
?) |
Grabungsfund von der Auerburg bei D-Oberaudorf, genaue Fundposition unklar (Vermittlung MuseumOberaudorf, M. Steigenberger)
Burggrabung, Tallage
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kein Dekor, Ritzmarke (?)
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652/02 (3.3) |
fragmentiert, 2 vorderständige Grifflöcher (partiell erhalten) |
Röhrenknochen (Gans) | Griffloch 1 Dm 3,1x3 mm Griffloch 2 Dm 3,1x3 mm Innen-durchmesser Flötenrohr 5 mm |
intentionell nicht unterschnittene Bohrung | 1.H.14.Jh. (stratigrafisch) | Grabungsfund bei Ausgrabungen 2002 im Wirtschaftstrakt von Schloss Tirol, Dorf Tirol, I-Meran, Prov. Bozen in Raum W007, Schnitt E, Schicht 846d (29) (C. Terzer, H. Stadler) Burggrabung, Tallag |
kein Dekor |
1.1.1.4 | mögliche Grifflöcher (Form rund, unterschnittene Bohrung) Objekt aber möglicherweise „Schlachtabfall“ und kein Instrument |
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653/02 (3.4) |
fragmentiert, 1 mögliches vorderständiges Griffloch (partiell erhalten) |
Röhrenknochen/ Femur (Schaf) (linke Diaphysis, Mitte) |
Griffloch Dm 8x6 mm Innendurch-messer Flötenrohr 1x9 mm |
intentionell gerade Bohrung (nach innen leicht konisch erweitert) |
unbestimmt |
Grabungsfund bei Ausgrabungen 2002 im Wirtschaftstrakt von Schloss Tirol, Dorf Tirol, I-Meran, Prov. Bozen, Raum W007, Schnitt E, Schicht 846d (Schicht 29/2000) (C.Terzer, H. Stadler) Burggrabung, Tallage |
kein Dekor |
Typ 1.1.2.
Formale Kriterien: Grifflochform tendenziell rechteckig
Fundnummer |
formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße | Grifflöcher (Bohrungen) | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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1.1.2.1 |
große Grifflöcher (intentionell senkrechte/nicht unterschnittene Bohrungskanten) |
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651/82 (2.9) |
fragmentiertes Rohr, drei Grifflöcher fragmentiert erhalten |
Röhrenknochen (Ulna?) eines Großvogels | Griffloch 1 Dm 9x10 mm Griffloch 2 Dm 10x10 mm Griffloch 3 Dm 8x9 mm Innendurch-messer Flötenrohr 13x? mm |
intentionell gerade Bohrung | 1.V. 15.Jh. nach Grabungsbefund |
Grabungsfund 1982 im Areal Burg Greifenstein/Gem. Jenesien (39050 Glaning), I-Bozen, im Verlauf einer Sondage im Bereich einer Felsspalte am Fuß des Burgfelsens (G.Niederwanger, O. Eisenstecken) Burgsondage, Mittellage |
kein Dekor |
Typ 1.1.3.
Formale Kriterien: Aufschnitt mit Labium erhalten, Grifflöcher nicht erhalten
Fundnummer |
formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße | Grifflöcher (Bohrungen) | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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1.1.3.1 |
großer Aufschnitt mit Labium, U-förmig | ||||||
640/99 | fragmentiert, mit Aufschnitt (?), partiell erhalten | Radius (Schaf/Ziege) | Breite 13 mm Labialkante mit Messer eingeschnitten, überfeilt Höhe 10mm (beides rekostruiert) | Labialkante mit Messer eingeschnitten, überfeilt |
MA (?) | Grabungsfund bei Ausgrabungen 1999 im Hochschloss (westl. Zwingerbereich) von Schloss Bruck (KG Patriasdorf 85028)/PB Lienz im Bereich des Stiegenaufganges, zwischen UK Estrich und OK Latrine (A.Torggler, H. Stadler) Burggrabung, Tallage |
kein Dekor |
1.1.3.2 | möglicher Aufschnitt, U-förmig (?) | ||||||
238/12 | fragmentiert, Aufschnitt (?), partiell erhalten | Röhrenknochen (unbestimmt) | Breite (erhalten) 5 mm Höhe (soweit erhalten) 5 mm |
Bearbeitung nicht beurteilbar, da Original nicht zugänglich |
nicht datierbar | Sonden- / Lesefund aus dem Bereich der Neuenburg bei der Lienzer Klause (KG Burgfrieden 85007) / PB Lienz (Parz.Nr. unbekannt); J. Kalser, H. Stadler. Lesefund, Burgareal (?) |
nicht erkennbar |
1.1.3.3 | möglicher Aufschnitt (?), U-förmig, stark gelängt | ||||||
977/22 | fragmentiert, Aufschnitt (?) (wohl Werkstück, da Knochenwandung nicht durchstossen) | Röhrenknochen (unbestimmt) | Breite 18 mm Höhe 65 mm |
da der breit angelegte U-förmige Aufschnitt mit möglicher Labialkante nur partiell den Röhrenknochen durchdringt, ist das Objekt wohl als Werkstück anzusprechen; soweit erkennbar, wurde der Aufschnitt mit einem Messer(?) eingeschnitten (waagrecht zueinander parallele Schnitthiebe); Aussenfläche scheint nicht überarbeitet |
nicht datierbar | Grabungsfund 2007 aus Burg Friedberg bei Volders (OG Volders) (KG Kleinvolderberg 81009) / PB Innsbruck-Land im Kellerbereich des Schlosses, Schnitt 6, Brandschicht (Schlossbereich Parz.Nr.1); A. Awad Grabungsfund, Burgareal |
nicht erkennbar |
Typ 1.2.
Formale Kriterien: mit zylindrischer Bohrung und facettiertem Schaftquerschnitt
Typ 1.2.1.
Formale Kriterien: Grifflochform rund
Fundnummer |
formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße | Grifflöcher (Bohrungen) | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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1.1.2.1 |
kleine bis mittelgroße Grifflöcher (nach Außen konisch erweiterte Bohrung) | ||||||
fragmentiert, zwei vorderständige Grifflöcher (partiell erhalten), Flötenschaft facettiert, Wandstärke relativ stark
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Tibia
(Ziege/Schaf)
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Griffloch Dm 5 mm
Innendurch-messer Flötenrohr 7 mm
Wandstärke 3 mm
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nach außen öffnend (konisch) von 3 mm auf 5 mm | 13./14.Jh. | Ausgrabungen 1986/90 in der Burgruine Erpfenstein bei Erpfendorf, Gem. Kirchdorf in Tirol (KG Kirchdorf 62106) / BH Kitzbühel in Parz.Nr.1616 durch H. Stadler; allerdings nicht in situ sondern erst bei der Sichtung des Knochen-materials im Gemeindearchiv gefunden (Inv.Nr. Es 70). Burggrabung, Mittellage |
Facettierung des Schafts |