Pfeifen - Lock-, Signal- und Trillerpfeifen
1. Kernspaltflöten:
Lock-/Signalpfeife mit Aufschnitt, ohne Grifflöcher
Typ 1.1. Material Vogelknochen
Typ 1.1.1.
Formale Kriterien: Pfeife mit zylindrischem kurzem Schaft mit Aufschnitt, ohne Grifflöcher
Fundnummer | formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße |
Instrumenten-zuweisung | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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Typ 1.1.1.a
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- annähernd rundoval-dreieckiger Aufschnitt
- zylindrische „Bohrung“ des Pfeifenschaftes (dem gewachsenen Knochenverlauf folgend) |
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659/98 (4.22) |
dreieckiger - spitzovaler Aufschnitt mit Labium, zylindrische Innenbohrung, vollständig erhalten | Vogelknochen (Ulna), beide Enden abgelängt, einseitig durch konische Schnitzung verjüngt, Oberfläche geglättet |
Länge 39 mm, Dm oben: 8 mm, Dm unten 7 mm |
gesichert als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar) |
wohl NZ (16./17. Jh.) | 1998 im Verlauf der Aus-grabungen im Salinenareal in Hall (KG Hall in Tirol 81007) / PB Innsbruck-Land in Parz.Nr. 69 in Schnitt A, Quadrant 1, Abhub 6, Sektor b, FNr.27 /A. Zanesco) Grabungsfund, Stadtgrabung |
kein Dekor, keine Abnützungsspuren |
660/96 (4.23) | dreieckiger - spitzovaler Aufschnitt mit Labium, zylindrische Innenbohrung, fragmentiert erhalten | Vogelknochen (Ulna), erhaltenes Ende abgelängt, Oberfläche geglättet |
Länge 25 mm, Dm oben 8 mm, Dm unten nicht erhalten |
gesichert als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar) |
wohl NZ (16./17. Jh.) | 1996 ,Mustergasse 11, ParzNr.148 in Hall in Tirol (KG Hall in Tirol 81007) / PB Innsbruck-Land im Hofareal, Quadrant 3, Abhub 4, FNr.55 (A. Zanesco) Grabungsfund, Stadtgrabung |
kein Dekor, keine Abnützungsspuren |
66/99 (4.24) | Aufschnitt mit Labium nicht erhalten, zylindrische Innenbohrung, stark fragmentiert erhalten (nur oberer Bereich) |
Vogelknochen (Ulna), erhaltenes Ende abgelängt, Oberfläche geglättet |
Länge 27 mm, Dm (oben) 7 mm, Dm (unten) nicht erhalten |
möglicherweise als Lockpfeife zuweisbar |
15.Jh. | 1999, Hochschloss (westlichen Zwingerbereich) von Schloss Bruck (KG Patriasdorf 85028) / PB Lienz im Bereich des Stiegenaufganges, aus einer Latrinenverfüllung (A.Torggler, H. Stadler) Grabungsfund, Burggrabung |
kein Dekor, keine Abnützungsspuren |
Typ 1.1.1.b | Halbfabrikat: - annähernd spitzoval-dreieckiger Aufschnitt - zylindrische „Bohrung“ des Pfeifenschaftes (dem gewachsenen Knochenverlauf folgend) |
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294/00 W007 |
Halbfabrikat (?), dreieckig-spitzovaler Aufschnitt mit Labium, zylindrische Innenbohrung, partiell im Bereich des Aufschnitts fragmentiert |
Vogelknochen (Radius) eines Großvogels (Schwan?), am oberen Ende abgesägt (zwei fehlerhafte Schnittansätze feststellbar), möglicherweise im Zuge dessen gesplittert; unteres Ende gebrochen, keine weiteren Bearbeitungsspuren feststellbar |
Länge 143 mm, Dm 7,5-14 mm, Wst. 1 mm |
verm. als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar) |
16./17. Jh. (stratigrafisch) |
2000 im Wirtschaftstrakt von Schloss Tirol,
Dorf Tirol, Meran, I-Bozen im Raum W007, Schnitt B/C im Bauschutt, Schicht 847, KatNr.H55 (A. Torggler, H. Stadler) Grabungsfund, Mittellage
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kein Dekor, keine Abnützungsspuren |
Typ 1.1.2.
Formale Kriterien: Pfeife mit zylindrischem Schaft und Aufschnitt, ohne Grifflöcher (gedrungene, leicht gebogene Form, andere Knochenform als bei Typ 1.1.1):
- Aufschnitt mit Labium U-förmig
- oberseitiger Gelenkskopf nicht entfernt
- dem Knochenwuchs folgende Innenbohrung des Schaftes
Fundnummer | formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße |
Instrumenten-zuweisung | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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Typ 1.1.2.a
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- annähernd rundoval-dreieckiger Aufschnitt
- zylindrische Bohrung des Pfeifenschaftes (dem gewachsenen Knochenverlauf folgend) |
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662/89 |
U-förmiger Aufschnitt mit Labium, wohl zylindrische Innenbohrung, im Fußbereich fragmentiert |
Vogelknochen (?), beide Enden abgelängt, Oberfläche geglättet, oberhalb des Aufschnitts waagrechter Schnitt (wohl Markung für das Einschneiden des Aufschnitts) |
Länge 59 mm, Dm oben: 10 mm |
gesichert als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar) |
wohl Spätantike oder MA (?) |
1989, Lavanter Kirchbichls (KG Lavant 85017) / PB Lienz im Verlauf der Grabungen des Institutes für Klassische Archäologie der Universität Innsbruck im Bereich des Komplexes A (Parz. Nr.783) (nach B. Kainrath) oder wahrscheinlicher östlich des Ostturmes des Tores (Parz.Nr.221) (nach Grabungsinventar Lavanter Kirchbichl 1989) durch NN (Altfund, laut Fundzettel im Journal) Siedlungsgrabungsfund, Tallage |
kein Dekor, keine Abnützungsspuren oder Herstellungsmarken |
Typ 1.1.3.
Formale Kriterien: Pfeife mit zylindrischem Schaft und Aufschnitt, ohne Grifflöcher (kurze, gedrungene, leicht gebogene Form, andere Knochenform als bei Typen 1.1.1 und 1.1.2.)
- Aufschnitt
- Schaft: zylindrische Bohrung
Fundnummer | formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße |
Instrumenten-zuweisung | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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Typ 1.1.3.a
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- Aufschnitt: rundoval bis U-förmig, im oberen Drittel
- Schaft: zylindrische Bohrung (Knochenverlauf), einseitige Einkerbung für Hängung, kurze Form, beidseitig abgelängt |
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49/10 |
runder bis u-förmiger Aufschnitt mit Labium, wohl zylindrische Innenbohrung, beide Abschlüsse mit Messer abgelängt, im oberen Bereich U-förmige vertikale Vertiefung eingeschnitten (für Aufhängevorrichtung?) |
Knochen (unbestimmt), beide Enden abgelängt, Oberfläche geglättet |
Länge 44 mm, Dm oben 10x7 mm, Dm unten 10x8 mm |
wohl als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar), da Fundort in Hafnereiareal möglicherweise auch Signalpfeife |
NZ | 1990, Hafnerei Zimmermann-Troger-Ganzer in Lienz (KG Lienz 85020) / PB Lienz im Verlauf der Grabungen im Bereich der Parz. Nr.2650 (H. Stadler) Grabungsfund, Stadtkernuntersuchung, Tallage |
kein Dekor, mögliche Bißspuren im rückseitigen oberen Röhrenbereich (vgl. Funde aus NL (Tamboer) |
Typ 1.1.3.b | - Aufschnitt: rundoval bis U-förmig, im Kopfbereich - Schaft: zylindrische Bohrung (Knochenverlauf), beidseitig abgelängt |
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669/93 (7.4) | runder bis u-förmiger Aufschnitt mit Labium, - 669/93 (7.4) Stadtkernuntersuchung (Stadler) wohl zylindrische „Innenbohrung“, beide Abschlüße abgelängt (mit Messer), Einseitig abgeflacht (?) |
Knochen (unbestimmt), Oberfläche grob belassen, Schnittspuren, wirkt wie Halbfabrikat |
Länge 60 mm, Dm (oben) 11x9 mm, Dm (unten) 14x11 mm |
wohl als Lockpfeife zuweisbar („Lockziel“ unklar) |
NZ | 1993, Areal des Grissemannhauses, Rosengasse 12 in Lienz (KG Lienz 85020) / PB Lienz im Areal der Parz.Nr.2146 in einer Latrinenauffüllung (H. Stadler) Grabungsfund, Stadtkernuntersuchung, Tallage |
kein Dekor |