Pfeifen - Lock-, Signal- und Trillerpfeifen
3. "Blattern":
Lock-/Signalpfeife mit Aufschnitt und langovaler Grifföffnung
Typ 3.1. Material Knochen
Typ 3.1.1. (Haselwildlocke Blatter)
Formale Kriterien:
- schmaler U-förmiger Aufschnitt mit Labialkante
- zur Labialkante stark ansteigender Block (Blockbahn) aus Zinn (?) mit kleiner Stufe
- Grifföffnung auf der Vorderseite
- Grifföffnung langoval (beidseitig abgeschlossen)
- einseitige Bohrung im Gelenkskopf des Knochens zur Aufnahme einer Aufhängevorrichtung
Fundnummer | formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße |
Instrumenten-zuweisung | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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667 (7A/B) Blatt 1 Blatt 2 |
langovaler U-förmiger Aufschnitt mit Labium (im Übergang Epiphyse-Diaphyse), direkt oberhalb des Aufschnitts Einkerbung unklarer Funktion, zylindrische Innenbohrung, langovale Grifföffnung, vollständig erhalten |
Hasenknochen (Humerus 2), proximaler Gelenkskopf abgelängt (Anblasseite), distaler Gelenkskopf für die Aufhängung belassen (Foramen supratrochleare als Aufhänge-vorrichtung benutzt, sekundär überarbeitet), einseitig durch konische Schnitzung leicht verjüngt, Oberfläche geglättet, partiell Spuren des Überfeilens; Block aus harter metalliger silbergrauer Substanz (in weichem Zustand im Knocheninneren modelliert, Spuren des Glätt-vorganges an der Blockbahn), Block zum Aufschnitt hin leicht ansteigend modelliert |
A: L 83 mm, Dm proximal 10 mm, Dm distal 9 mm B: L 85 mm, Dm proximal 11 mm, Dm distal 9 mm |
gesichert als Lockpfeife zuweisbar ("Lockziel" ist Haselwild) |
A. 20. Jh. (1902) | Innsbruck Stadt (M. Bitschnau) Wohnungsfund/ nicht archäologisch |
kein Dekor |
Typ 3.1.2. (Haselwildlocke Blatter)
Formale Kriterien:
- Grifföffnung langoval, einseitig offen
Fundnummer | formale Kriterien/ Erhaltungszustand |
Material | Maße |
Instrumenten-zuweisung | Datierung | Fundort/Fundbereich |
Dekor/Anritzmarken |
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Typ 3.1.2.a
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- Aufschnitt mit Labialkante sehr klein, rundlich
- zur Labialkante stark ansteigender Block (Blockbahn) aus Zinn (?) mit kleiner Stufe - Grifföffnung auf der Rückseite - runde Bohrung für Aufhängung im Bereich der Rückseite der Grifföffnung |
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668 |
rundovaler kleiner Aufschnitt mit Labium (im Übergang Epiphyse-Diaphyse), direkt oberhalb des Aufschnitts Einkerbung unklarer Funktion, zylindrische Innenbohrung, langovale Grifföffnung auf der Rückseite, vollständig erhalten |
Röhrenknochen (unbestimmt), proximaler Gelenkskopf abgelängt (Anblasseite), distaler Gelenkskopf für die Aufhängung abgelängt und einseitig für Grifföffnung in Längsrichtung abgearbeitet, einseitig durch konische Schnitzung leicht verjüngt, Oberfläche geglättet, partiell Spuren des Überfeilens, Block aus „Metalllegierung“ (A. Blaickner), Blockbahn zum Labium hin ansteigend |
L 58mm, Dm proximal 11mm, Dm distal abgeflacht durch Grifföffnung 3mm hoch |
möglicherweise als Lockpfeife zuweisbar ("Lockziel" ist Haselwild) |
19./20.Jh. | Anwesen “Gribelehof“ in Patriasdorf (KG Patriasdorf 85028) bei Lienz/PB Lienz, Parz.Nr. 515/1, 515/2, 517/2, 885, 886 (A. Blaickner, H. Stadler) Gribelehof bei Matrei / Osttirol, Wohnungsinventar, Sammlung/nicht archäologisch |
keiner |
Typ 3.1.2.b | - Aufschnitt mit Labialkante schmal, langgezogen, U-förmig - Grifföffnung auf der Vorderseite - runde Bohrung für Aufhängung im Bereich der Rückseite der Grifföffnung |
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413/16 a,b |
rundovaler kleiner Aufschnitt mit Labium (im Übergang Epiphyse-Diaphyse), zylindrische Innenbohrung, langovaleGriff-öffnung auf der Vorderseite, vollständig erhalten |
Röhrenknochen (unbestimmt), proximaler Gelenkskopf abgelängt (Anblasseite), distaler Gelenkskopf für die Aufhängung abgelängt und einseitig für Grifföffnung in Längsrichtung abgearbeitet, einseitig durch konische Schnitzung leicht verjüngt, Oberfläche geglättet, Block nicht erhalten, aber wohl ursprünglich aus „Metalllegierung“ (Blaickner), Block zum Aufschnitt hin ansteigend |
Maße laut Literatur: L. ca. 45 bzw. 50 mm, Dm proximal ca. 8/9 mm, Dm distal abgeflacht durch Grifföffnung |
möglicherweise (Vgl. mit 667) als Lockpfeife zuweisbar ("Lockziel" ist Haselwild) |
unbestimmt (keine Angaben in Literatur) |
I-Schloss Prösels, Fundort und Fundsituation im Schloss nicht eruierbar Bodenfund/Tallage |
keiner |
Typ 3.1.2.c | - Aufschnitt mit Labialkante schmal, intentionell dreieckig - Grifföffnung auf der Vorderseite - runde Bohrung für Aufhängung im Bereich der Rückseite der Grifföffnung - eine seitliche „Bohrung“ (Griffloch ?) |
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945/16 |
rundovaler/dreieckiger kleiner Aufschnitt mit Labium (im zentralen Bereich des Schafts), zylindrische Innenbohrung, kurze langovale Grifföffnung auf der Vorderseite, vollständig (bis auf Block) erhalten |
Röhrenknochen (unbestimmt), Gelenkskopf beidseitig abgelängt, distaler (?) Gelenkskopf für die Aufhängung abgelängt und einseitig für Grifföffnung in Längsrichtung abgearbeitet, einseitig durch konische Schnitzung leicht verjüngt, Oberfläche geglättet, Block nicht erhalten(?), seitlich weiteres mögliches Griffloch |
Maße nicht am Objekt überprüfbar (nur Fotos): Länge ca.48 mm, Breite oben 7,5 mm; mittig 7 mm; unten 7 mm, Wst. unklar |
möglicherweise (Vgl. mit 413/16a,b) als Lockpfeife zuweisbar ("Lockziel" ist Haselwild oder Reh) |
unbestimmt |
Haderburg bei I-Salurn, Fundort und Fundsituation nicht eruierbar Bodenfund/Tallage |
keiner |
Typ 3.1.2.d |
- Aufschnitt mit Labialkante schmal, intentionell dreieckig - Grifföffnung auf der Pfeifenseite - runde Bohrung für Aufhängung im Bereich des Pfeifenmundstückes vorderseitig - keine seitliche „Bohrung“ (Griffloch ?) |
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642/12 |
stark fragmentiert | Röhrenknochen (unbestimmt) | nicht bestimmbar (Objekt nicht zugänglich) |
nicht bestimmbar |
nicht datierbar | Leisach/Burgstall (J. Kalser) Lesefund, Hügelareal (?) |
kein Dekor, Bohrung direkt am Fußbereich (?), möglicherweise Aufschnitt (?) oder Hänge-vorrichtung am Gürtel (?), wenn Schlachtabfall, dann Bohrung für Aufhängehaken |