TWF Projekt: Die Lampenproduktion des EVCARPVS. Eine Studie zum römischen Keramikhandel

Projektleitung: Mag. Martin Auer

2012-2013


Überblick

In dem vom Tiroler Wissenschaftsfonds gefördertem Forschungsprojekt zu den Firmalampen des EVCARPVS werden die vor allem in Mitteleuropa verbreiteten Lampen mit entsprechender  Herstellermarke untersucht.  Die frühesten Nachweise stammen aus Italien und können noch in die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts nach Christus datiert werden. Der Verbreitungsschwerpunkt verlagert sich zum zweiten Jahrhundert hin  entlang des Limes nach Norden. Es wird nun der Frage nachgegangen, inwieweit eine Verlagerung der Lampenproduktion des Eucarpus in Zusammenhang mit der militärischen Expansion bzw. der Verlegung bestimmter Truppenteile nach Norden stehen kann. Bislang wurde in Bezug auf römische Firmalampen meist angenommen, dass die Verbreitung einer Herstellermarke zufällig zustande kommt, indem Originalprodukte abgeformt und auf diese Weise kopiert werden. Diese Erklärung ist letztlich für die hier behandelten Lampen nicht schlüssig, da sowohl die Anbringung eines Henkels als auch das vermehrte Vorkommen von Verzierungen für eine eigenständige Produktion nördlich der Alpen sprechen.  Gleichzeitig sind Eucarpus-Lampen im  zweiten Jahrhundert in Italien nicht mehr nachzuweisen, womit eine Verlegung der Produktion nach Norden immer wahrscheinlicher wird. Anders als bei bisher bekannten Untersuchungen, die vornehmlich die Lampen eines einzelnen Fundortes oder Museumsbestandes analysieren, liegt diesem Projekt die Idee zugrunde, die Herstellung und die Verbreitung von römischen Tonlampen in Mitteleuropa  anhand eines einzigen Produzenten zu erforschen.

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Neben den römischen Lampen mit entsprechender Signatur, sind auch in Griechenland Lampen mit dem Herstellernamen  „Eukarpos“ bekannt. Nachdem ursprünglich von einer möglichen Verbindung zwischen dem römischen und dem griechischen Eucarpus-Eukarpos ausgegangen worden war, konnte Projektpartnerin Dr. Lambrini Koutoussaki (Université de Fribourg) mittlerweile nachweisen, dass entsprechende Lampen im griechisch-sprachigen Bereich erst ab dem vierten Jahrhundert nach Christus vorkommen. Mit dem Ende der römischen Lampen im zweiten Jahrhundert dürfte hier eindeutig kein Zusammenhang bestehen. Auch die griechischen „Eukarpos-Lampen“ werden weiter auf ihre Verbreitung hin untersucht um auch hier ein möglichst klares Bild über die Reichweite eines spätantiken Lampenproduzenten zu erhalten.


Mitarbeiter

Mag. Stephanie Sitz, Verbreitungskarten, Vorbereitung der chemischen Analysen.

Aaron Plattner, Onomastik.


Projektpartner

L. Koutoussaki, Université de Fribourg.

G. Schneider, FU Berlin (http://www.chemie.fu-berlin.de/cgi-bin/personen?Dr.+Gerwulf+Schneider) und M. Daszkiewicz, ARCHEA Warszawa – DBS for Ancient Ceramics (http://www.archaeometry.pl/index.php?lang=pl&id=p4).

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