Projekte
TWF Projektnummer
325775
Laufzeit: 01.05.2021-30.04.2022
Projektleiterin: Katharina Blasinger, BA MA
Finanzierung:
Fördergelder des Tiroler Wissenschaftsfonds
Metallanalysen ausgewählter Fibeln aus Carnuntum und Lauriacum. Fragen zur spezifischen Materialzusammensetzung von gussgleichen oder zweigliedrig konstruierten Fibeln
Fibeln sind eine bedeutende archäologische Fundgattung, da mit ihrer Hilfe unterschiedliche Fragestellungen beantwortet werden können. Folglich kommt ihnen auch ein hoher Stellenwert innerhalb der Forschung zu. Fragen, die sich direkt mit den Fibeln produzierenden Werkstätten auseinandersetzen, fanden bislang allerdings nur wenig Beachtung und stellen ein Forschungsdesiderat dar.
Die zentralen Fragestellungen des geplanten Forschungsprojektes befassen sich daher mit der Frage nach einem bewussten Einsatz unterschiedlicher Legierungszusammensetzungen im Produktionsprozess von Fibeln. Ihre Beantwortung hilft dabei, werkstatt- und herstellungsspezifische Aspekte näher zu beleuchten und den momentanen Forschungsstand beträchtlich zu erweitern. Zum einen sollen die angestrebten Metallanalysen klären, ob bei gussgleichen Fibeln auf die Verwendung desselben Materials geachtet wurde und zum anderen, ob bei zweigliedrig konstruierten Fibeln die Wahl der Legierungszusammensetzung auch von den Eigenschaften und Anforderungen der einzelnen Fibelbestandteile abhing.
Das Vorhaben verlangt einen interdisziplinären Forschungsansatz und erfolgt deshalb in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mineralogie und Petrographie der Universität Innsbruck. Als Materialbasis dienen die Fibeln aus den bedeutenden römischen Legionslagern Carnuntum und Lauriacum, die von der Projektleiterin im Zuge ihrer Dissertation bearbeitet werden. Für die Analysen mittels Mikro-Röntgenfluoreszenz (μ-RFA) werden in etwa 150 Exemplare ausgewählt.