Projekte und Forschung
Gletscherarchäologie in den Österreichischen Alpen
Glacial Archaeology in the Austrian Alps (GAAA)
Fördergeberin: Österreichische Akademie der Wissenschaften
Dauer des Projekts: 01.03.2015 – 31.03.2017
Projektleiter:
Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler
Wissenschaftliche Mitarbeiter:
Bakk.phil., Mag.phil. Thomas Bachnetzer
MA. Dr. Elias Flatscher
Bakk. Mag. Stefan Handle
MA, BA Stephanie E. Metz
Mag. Beatrix Nutz
Studentische Mitarbeiter: 2-4
Flyer Fundmeldung - Resoconto dei Rinvenimenti - Find Report
Formular Fundmeldung - Resoconto dei Rinvenimenti - Find Report
Als Folge der globalen Klimaerwärmung und dem damit einhergehenden Rückzug der Gletscher apern immer wieder archäologisch relevante Artefakte aus dem alpinen Eis aus. Diese Objekte stammen aus unterschiedlichen Epochen der letzten 10.000 Jahre und sind für die Archäologie und ihre Nachbarfächer von größtem Interesse. Vor allem prähistorischen Eisfunden, wie sie 1991 am Similaun ("Ötzi") oder in den vergangenen Jahren im Berner Oberland (CH) am Schnidejoch und Lötschenpass geborgen wurden, kommt eine regelrechte wissenschaftliche Impulsfunktion zu. Derartige Funde liefern grundlegende Informationen über die bisher wenig bekannte frühe Nutzung hochalpiner Landschaften und sind zudem durch die hervorragenden Erhaltungsbedingungen im Eis - insbesondere für organische Materialien - von singulärer Bedeutung. So sind die in den Eisarchiven konservierten Informationsträger für verschiedene Disziplinen wie die Archäobiologie (aDNA), Archäobotanik, Glaziologie und Klimaforschung von großem Wert.
Obwohl dieses wissenschaftliche Potential im Eis erhaltener Objekte gut bekannt ist und gleichzeitig der Verlust alpiner Eisflächen rasant fortschreitet, werden bislang kaum Anstrengungen zur Erforschung und zum Schutz klimatisch bedrohter Kulturgüter unternommen.
Als vordringlichstes Ziel gilt die systematische Detektion von Gebieten mit hohem gletscherarchäologischen Potential in Vorarlberg und Tirol. Die Aktualität der Thematik sowie der dringende Bedarf nach einer systematischen Gletscherarchäologie in Österreich wird auch von den Resultaten eines Workshops zur Gletscherarchäologie unterstrichen, der 2013 vom Hauptantragsteller gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesdenkmalamt durchgeführt wurde.
Das Projekt GAAA soll sich diesem Forschungsdesiderat auf den drei Ebenen Methodik/Theorie, Feldarbeit und Öffentlichkeitsarbeit annehmen.
Das Projekt ist eines von 21 bewilligten Projekten, das im Rahmen des vom ÖAW initiierten Programms „Earth System Sciences“ zur Erforschung des „System Erde“ durchgeführt wird.
Tagungen und Workshops:
- Internationale Gletscherarchäologie-Tagung Frozen Pasts 4, Innsbruck, 12.-16.10.2016
- Programmbesprechung für Gletscherarchälogie-Symposium Frozen Pasts 4, Institut für Archäologien, Universität Innsbruck, 26.02.2016
- Gletscherarchäologie-Workshop, Institut für Archäologien, Universität Innsbruck, 22.12.2015
Kooperationspartner:
- Schweizer Gletscherarchäologieprojekt kAltes Eis Leandra Reitmaier-Naef
- Archäologischer Dienst Graubünden Thomas Reitmaier
- Denkmalpflege, Abteilung Bodendenkmäler, Autonome Provinz Bozen Südtirol Hubert Steiner
- Österreichischer Alpenverein
- Bergrettung Prägraten am Großvenediger
- Dr. Georg Kandutsch
- Obkircher Stefan, Mineraliensammler
- Dr. Andreas Rauch
Pressespiegel (print und online):
Krone, „Gletscher gab wieder eine Mumie frei“, 18.09.2018
Bezirksblätter, „Zuwachs im Ötztaler Heimatmuseum: Ausgeapertes Muli unterhalb des Brandenburger Hauses (Vent)“, 17.09.2018
Tiroler Tageszeitung, "Fund gibt Archäologen Rätsel auf", 21.03.2018
Tiroler Tageszeitung online, "Fund bei Pfunds gibt Archäologen Rätsel auf", 21.03.2018
Schwaben Alpin 174, "Gletscherarchäologie im Eis",11.2017
Der Standard, "Die Suche nach Schätzen im Eis der Gletscher", 27.10.2017
Der Standard, "Was im Eis die Zeit überdauert", 25.10.2017
Der Standard, "Was Archäologen im ewigen Eis finden - Was im Eis die Zeit überdauert", 25.10.2017
Die Presse, "Eisige Funde", 09.06.2017
Standort Tirol - "Von Schnee und Eis", 03.2016
Die Presse, "Das eingefrorene Gedächtnis taut auf", 25.10.2016
Tiroler Tageszeitung, "Finger weg vom Fund im Eis", 13.10.2016
Dolomiten, Innsbruck - "Wenn die Vergangenheit ausapert", 13.10.2016
Kleine Zeitung, Osttirol, "Osttirols Gletscher als Fundgruben", 13.10.2016
Universität Innsbruck – wissenswert, "Das wandernde Wesen Mensch", 11.10.2016
Land der Berge, "Tiefgekühlte Geschichte(n)", 5-6 2016
Tiroler Tageszeitung, Lienz, Innsbruck - "Gletscherfunde im Visier von Experten aus aller Welt", 28.09.2015
Bündner Tagblatt, "Weitere Funde bei der Fuorcla da Strem", 09.09.2016
Tiroler Tageszeitung, Lienz, Innsbruck - "Augen auf am Gletscherrand", 14.07.2016
Tiroler Tageszeitung online, Lienz, Innsbruck - "An den Gletscherrändern die Augen offenhalten", 14.07.2016
Universität Innsbruck – zukunft forschung 01/16, „Geschichten aus dem Eis“, 08.06.2016
Tiroler Tageszeitung, Sölden, Innsbruck, "Auch Bergwanderer halten Ausschau nach Ötzis Spuren", 27.05.2016
Tiroler Tageszeitung online, Sölden, Innsbruck - "Auch Bergwanderer halten Ausschau nach Ötzis Spuren", 27.05.2016 (30.05.2016)
Universität Innsbruck - Newsroom, „Geschichten aus dem Eis“, 11.05.2016, (17.05.2016)
Alpenverein, Bergauf 2/16, „Das ewige Eis, Ein Tresor für die Archäologie“, 09.04.2016
Tiroler Tageszeitung Osttirol, "Gletscherfund gibt Rätsel auf", 10.02.2016
die Presse, "Der verborgene Schatz der alpinen Gletscher", 29.01.2016
Der Standard, "4,7 Millionen Euro für die Erforschung des ´System Erde´", online 29.12.2014, 13.42
APA, "4,7 Millionen Euro für die Erforschung des ´System Erde´", online 08.01.2015
Literatur:
Journal of Glacial Archaeology, Contents of Volume 2.1