Lehre

Jasmin Wallner:
Die Herstellung von Fritzener Schalen

Die Fritzener Schale ist ein eisenzeitlicher Keramiktyp, der im Nord- bzw. Südtiroler Raum im Bereich der sogenannten „Fritzens-Sanzeno-Kultur“ ab ca. 500 v. Chr. weite Verbreitung fand. Die Schale gilt auch als eine keramische Leitform dieser Kultur (2. Hälfte 5. – 1. Jh. v. Chr.). In den vergangenen Jahren konzentrierte sich die Forschung mehr auf die Herkunft und Zeitstellung dieser Keramikgattung, als auf ihre Herstellungsweise. An den originalen Stücken von Ampass-Demlfeld erfolgte eine Untersuchung der optischen Merkmale, wie Bruchmuster oder auffällig an den Innenseiten auftretende Verdickungen, die durch den Wulstaufbau zustande kommen. Zusätzlich konnten mittels Röntgenanalysen auch nicht visuelle Merkmale sichtbar gemacht werden, wie Plattengrenzen, die sich anhand der unterschiedlichen Graustufen abzeichnen. Um die verschiedensten Aufbaumethoden zu testen und die einzelnen Herstellungsschritte nachvollziehen zu können, wurden Repliken angefertigt. Angefangen bei der Auswahl des lokalen Tones, über die Magerungszusammensetzung, den Aufbau der Schalen, die Oberflächenbehandlung, bis hin zum Brennen wurden die verschiedensten Möglichkeiten im Experiment getestet und dokumentiert.

Die Herstellung von Fritzener Schalen
Herstellungsversuche von Fritzner Schalen. (Bild: J. Wallner, Inst. f. Archäologien, Univ. Innsbruck)


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