Restaurierung
Restaurierung
Um eine langfristige Erhaltung der Funde gewährleisten zu können, müssen diese jedenfalls konservatorische und restauratorische Maßnahmen erfahren. Dazu zählen die Erstversorgung der Funde, die präventive Konservierung, die Restaurierung, aber auch das Monitoring bereits restaurierter Funde in Ausstellungen und Depots.
- Fundbergung und Sofortmaßnahmen auf den Ausgrabungen im In- und Ausland; Bergungsmethoden, Fundverpackung und Transport
- Dokumentation des Erhaltungszustandes vor der Restaurierung
- Probenentnahme für naturwissenschaftliche Analysen und interdisziplinäres Arbeiten: Koordination zwischen Archäologie, Naturwissenschaft und Restaurierung
- Restaurierung von Bodenfunden aus Eisen, Bronze, Silber, Bein, Keramik, Bernstein, Glas, Wandmalerei, Stein, Holz, Leder; Freilegung organischer Anhaftungen an Metallfunden
- Aufbau von mobilen Werkstätten für die jährlichen Ausgrabungskampagnen in Süditalien: Ascoli Satriano (seit 1997) und Policoro (seit 1992).
- Anwendung von modernen Restaurierungsmethoden, z. B. Natrium-Sulfitreduktion, Erprobung von diversen Festigungsmitteln und Ergänzungsmassen
- Dokumentation der Restaurierungsmaßnahmen
- Erstellung von Gutachten und Restaurierungskonzepten (institutsinterne Fundkomplexe sowie auch externe Auftragsarbeiten)
- Prävention von archäologischem Kulturgut durch Anwendung von speziellen Verpackungsmethoden (z. B. Einschweißen von Metallfunden in stickstoffbegasten PE-Beuteln)
- Betreuung von PraktikantInnen
Die Restaurierung von Keramik
Nach der Reinigung der Keramikfragmente werden diese gefestigt und zusammengefügt. Eventuelle Fehlstellen werden mit Gips ergänzt und nach der manuellen, sehr zeitaufwändigen Nachbearbeitung mit Farbe retuschiert. Die Farbe soll dabei so gemischt werden, dass sie einen Mittelton aller am Gefäß vorkommenden Farbtöne bildet. Sie soll sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen und trotzdem auf den ersten Blick die Ergänzung kenntlich machen.
Die Restaurierung von Eisen
In unserer Werkstätte werden Eisenfunde vor jeder weiteren Behandlung mittels Natriumsulfitentsalzung stabilisiert. Dabei werden die aggressiven Eisenoxyhydroxide, die sich in den Korrosionsschichten des Eisens befinden, in stabilen Magnetit umgewandelt. Dadurch lässt sich eine weitere Nachkorrosion des archäologischen Eisens stark minimieren. Nach dieser langwierigen chemischen Behandlung wird die Korrosionsschicht mit Hilfe von Sandstrahlgerät und Mikrofräser mechanisch abgenommen. Nach der Restaurierung wird das Objekt mit einer unsichtbaren Schutzschicht versehen. Eine dauerhafte Erhaltung von restaurierten Eisenfunden erfordert das Einschweißen in PE-Folie unter Stickstoffatmosphäre sowie klimaoptimierte Lagerbedingungen.
Die Restaurierung von Bronze
Je nach Erhaltungszustand werden Bronzen nass mit deionisiertem Wasser oder Alkohol oder trocken mit weichen Pinseln, Skalpell und Ultraschallmeißel gereinigt. Ein Schutzüberzug aus Acrylharz soll das Auftreten erneuter Korrosion verhindern. Zusätzlicher Schutz bietet das Einschweißen in PE-Folie unter Stickstoffatmosphäre sowie klimaoptimierte Lagerbedingungen.