Forschung von Georg Fischer

Schwerpunkte

I) Methodische Basis:

Zentrales Anliegen war seit jeher die Klärung der methodischen Grundlagen. Seit Anfang der 80er Jahre haben sich Erfahrungen und Überzeugungen gesammelt, die Basis für ein wissenschaftlich verantwortbares Arbeiten mit Texten sein können.

Als Frucht all dieser Studien ist 2000 zusammen mit B. Repschinski und A. Vonach das Methodenbuch „Wege in die Bibel” (KBW Stuttgart) erschienen, das bis 2011 in 4. Auflage und 2019 neu als e-book erschienen ist. Es weist in nachvollziehbaren Schritten einen begründeten Weg zur Auslegung von Texten überhaupt (nicht nur biblischen) auf und sammelt dazu in einfacher Form alle wesentlichen Zugänge mit ihren Hintergründen.

Außerdem habe ich mit Fachkollegen im Kreis „Theorie der Exegese” zusammengearbeitet. Aus jenen Diskussionen ist der Band „Lesarten der Bibel” (Hg. H. Utzschneider, E. Blum; Stuttgart 2006) entstanden.

Publikationen:

  • Time for a Change! Why Pentateuchal Research is in Crisis. In: Armgardt, Matthias; Kilchör, Benjamin; Zehnder, Markus: Paradigm Change in Pentateuchal Research. Papers presented at an international meeting held 16-18 March 2017 in Riehen (Switzerland). Wiesbaden: Harrassowitz (= Beihefte zur Zeitschrift für Altorientalische und Biblische Rechtsgeschichte, 22), S. 3-20.
  • Gott und sein Wort: Studien zu Hermeneutik und biblischer Theologie. Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk (= SBAB 70).

II) Inhalte:

Innerhalb des riesigen Gebietes des AT sind mir drei Schwerpunkte zugekommen, die darin Akzente setzen, sich aber auch in einem Bogen über das gesamte Feld erstrecken.

  • A) Tora, insbesondere Genesis und Exodus

    Das Gewicht liegt auf der Erzählanalyse und 'synchronen' Untersuchungen, mit der Grundlage der Dissertation am PIB („Jahwe unser Gott”, Freiburg 1989).

    Seither Einladungen zu Fachkongressen (z.B. Osnabrück, zweimal Leuven) und eine Reihe von Artikeln dazu.

    Publikationen:
    Die Anfänge der Bibel. Studien zu Genesis und Exodus (SBAB 49), Stuttgart: KBW, 2. Aufl. 2012.
    Genesis 1-11 (Herders Theologischer Kommentar zum Alten Testament), Freiburg: Herder 2018.

  • B) Prophetie, vor allem Jeremia

    Publikationen:
    Jeremia-Kommentar (HThKAT): zwei Bände 2005 abgeschlossen; Jeremia; Der Stand der theologischen Diskussion (WBG-Reihe „Forschung”): 2007 abgeschlossen; „Der Prophet wie Mose. Studien zum Jeremiabuch”: 2011 abgeschlossen; „Jeremia – Prophet über Völker und Königreiche” (BiGe 29): 2015 abgeschlossen; 2020 "Jeremiah Studies" (FAT). 

    Der Fokus der Studien betrifft das Verhältnis zwischen hebräischem und griechischem Text, Fragen der Komposition und der Entstehung, intertextuelle Bezüge und theologische Botschaft.

  • C) Bibeltheologie

    Entsprechend den Bedürfnissen der Studierenden und der heutigen Zeit geht es vor allem um spirituelle und aktuelle Themen wie Versöhnung, soziale Anliegen, Berufung, Gebet, Heil und Heilung, Reden über Gott u.a.

    Status: abgeschlossene Bücher:
    gemeinsam mit M. Hasitschka: Auf dein Wort hin, Ibk 1995, Neuauflage 2009;
    gemeinsam mit K. Backhaus: Sühne und Versöhnung (NEB Themen 7), Würzburg 2009;
    ebenfalls gemeinsam mit K. Backhaus: Beten (NEB Themen 14), Würzburg 2009;
    Theologien des Alten Testaments (NSK-AT 31), Stuttgart 2012;
    Gott und sein Wort (SBAB 70), Stuttgart 2019.

    Projekt: eine ausführlichere, stärker auch die Diskussion mit der Literatur aufnehmende Version der „Theologien des AT”, gemeinsam mit Dominik Markl SJ.

  • D) Verbindung biblische und systematische Theologie

    Der vierte Bereich widmet sich der Verwendung der Bibel im Werk Karl Rahners:
    FWF-Projekt P 31900-G „Karl Rahner and the Bible” genehmigt für 2019-2023; zusammen mit Dr. Benedikt Collinet geht es um die Erforschung, was und in welcher Weise Karl Rahner für seine Theologie von biblischen Texten aufgenommen hat. Die Erforschung seiner Verwendung biblischer Quellen soll auch methodisch und inhaltlich Erkenntnisse zum Zusammenhalt der theologischen Fächer liefern.

III) Sonstiges:

  • Gründung der internationalen Yirmeyahu-Forschungsgruppe zusammen mit Cyprien Comte, Institut Catholique de Toulouse, und inzwischen auch mit Carly Crouch, Radboud University, Nijmegen
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