Forschungszentrum „Synagoge und Kirchen”
Grundlagen und Fragen zu einheitsstiftenden Faktoren in Judentum und Christentum
- Kurzbeschreibung
- Beteiligte Personen
- Publikationen des Forschungszentrums
- Vorgeschichte
- Aktuelles (siehe unten)
- Nächste Ziele
Aktuelles:
Das Forschungszentrum „Synagoge und Kirchen” will sowohl das Verhältnis von Judentum und Christentum beleuchten als auch der Ausdifferenzierung des Christentums in verschiedene konfessionelle Bekenntnisgestalten westlicher und östlicher Prägung nachgehen.
Die Beschäftigung mit dem Verhältnis von Judentum und Christentum im Rahmen des Forschungsschwerkunktes geschieht v.a. im Blick auf die gemeinsamen Wurzeln von Judentum und Christentum und die Analyse der geschichtlich-konfessionellen Weiterentwicklung. Untersucht wird u.a. die Auswirkung jüdischer Vorstellungen auf christliche Liturgien und Theologien in Geschichte und Gegenwart, die Herauskristallisierung spezifisch christlichen Gedankenguts in ihrer konfessionellen Prägung – wie z.B. am Thema des Amtes, im besonderen des Priestertums –, der metaphorische Gebrauch von Begriffen, die mit priesterlichem Dienst im kultischen Sinn zusammenhängen (z.B. der metaphorische Gebrauch des „Hohepriester“-Titels im Hebräerbrief in Verbindung mit der Bundestheologie des Alten Testaments), Sühne-Theologie, Theologie des Opfers, usw. Die Beschäftigung mit der Entwicklung biblischer und außerbiblischer Vorstellungen führt zur Auseinandersetzung mit unterschiedlichen bekennntnismäßigen Gestalten des Christentums östlicher und westlicher Prägung. Begriffe, die unter jüdischem, hell.-röm., etc. Einfluss entstanden sind, werden nun auch unter der Rücksicht einer konfessionellen Gestalt des Christentums analysiert. Fragen des Amtes, vor allem des Priesterbildes, des Umgangs mit kultisch-sazerdotalen Vorstellungen (Priestertum als Meßopferpriestertum, Sühnopfer Jesu Christi, Opfer, Umdeutung heidnischer Opfervorstellungen im Blick auf die Rede von einer sakrifiziellen Struktur sämtlicher Vollzüge der Kirche) und der Rolle der Kirche (als Heilsmittlerin) werden untersucht. In Auseinandersetzung mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften werden konfessionell divergierende Auffassungen herausgearbeitet und nach Gemeinsamkeiten gesucht. Die gemeinsame Wurzel des Christentums erweist sich dabei als eine nicht zu unterschätzende Gemeinsamkeit.
Zwei Symposien unter internationaler Beteiligung fanden in den vergangenen Jahren in den Räumlichkeiten der Katholisch-Theologischen Fakultät Innsbruck statt, und zwar 17./18. 11. 2006 zum Thema „Priestertum und Priesteramt“ sowie 26.-28. 11. 2009 zum Thema „Ordination – mehr als nur eine Beauftragung?”.
Die Konferenzbeiträge zum Symposion 2006 sind als Band 2 der von uns eingerichteten Buchreihe „Synagoge und Kirchen” erschienen, die Beiträge des Symposions 2009 sind als Band 3 der Reihe erschienen.
Bis 2012 war die Frage von „rein – unrein” im jüdisch-christlichen Kontext Thema unseres Forschungsprojektes. Dabei wurde aus altorientalischer, bibelwissenschaftlicher, judaistischer und liturgiewissenschaftlicher Sicht der Themenkomplex beleuchtet. Die vorläufigen Ergebnisse wurden als Themenheft „Synagoge und Kirchen” der Zeitschrift für Katholische Theologie, 134. Band / 2012 / Heft 4, veröffentlicht.