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To Boldly Go Where No One Has Gone Before.
Möglichkeitshorizonte zukünftiger geschlechtlicher Existenzweisen in Science Fictions
Dagmar Fink


Abstract

Während „profane“ oder „realistische“ Literatur Ereignisse beschreibt, die geschehen sein könnten, handelt Science Fiction (SF) von Ereignissen, die nicht geschehen sind – inklusive aller Unterformen: die geschehen könnten, die noch nicht geschehen sind etc. SF-Texte handeln weder vom Möglichen noch vom Unmöglichen, ob etwas möglich oder unmöglich ist, ist vielmehr noch nicht entschieden – und eben dies macht u.a. die Freude am Lesen von SF aus. Über das Lesevergnügen hinaus ortet José Esteban Muñoz mit Ernst Bloch ein wichtiges kritisches Moment in der Potenzialität des noch nicht Geschehenen. Im Unterschied zur Möglichkeit, etwas, das einfach geschehen könne, stelle Potenzialität einen spezifischen Modus des Nichtseins dar, der außergewöhnlich sei. Potenzialität sei etwas, das gegenwärtig ist, in der Gegenwart aber noch nicht tatsächlich existiere. Und diese Präsenz weise auf einen Horizont des Möglichen.
Im Vortrag möchte ich argumentieren, dass Science oder Speculative Fiction hier eine bedeutende Rolle zukommt. Auf der Suche nach möglichen Welten ohne Patriarchat, ohne (Hetero)Sexismus, ohne Rassismus, ohne Kolonialismus …, nach einer Gesellschaft jenseits von Zweigeschlechtlichkeit, Heteronormativität und Rassismus, stützen sich die Autor*innen auf die Potenzialität gegenwärtiger, in der Gegenwart aber noch nicht tatsächlich existierender geschlechtlicher Existenzweisen – während sie umgekehrt konkrete Bilder queerer Zukünfte schaffen.

 

Zur Person

Mag.a Dagmar Fink, Literatur- und Kulturwissenschafteri*n, Dissertation zu Cyborg-Vorstellungen bei Donna Haraway und in SF-Feminismen, Lehrbeauftragte an den Universitäten Wien, Linz und der Frankfurt University of Applied Sciences; Übersetzerin* theoretischer Texte im queer_feministischen Kollektiv gender et alia. Aktive Mitbegründerin des Verbands feministischer Wissenschafteri*nnen, im Vorstand der ÖGGF.

 


Panel 13: Zukunftsfiktionen in Film und Kunst

Zeit: Freitag, 08. November 2019, 11:00-12:30 Uhr
Raum: Kaiser-Leopold-Saal, Karl-Rahner-Platz 3, 1. Stock

 

Veranstaltet von der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der FP Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) in Kooperation mit dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck.

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