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Enter the Wasteland. (Post-)Apokalyptische Räume und Vergeschlechtlichung rebellierender Körper als Metapher für die japanische Jugend im Umfeld der "Lost Decade"
Sebastian Fitz-Klausner


Abstract

Um 1990, im Nachfeld der geplatzten Finanzblase, etablierten sich (post-)apokalyptische Narrative als wiederkehrendes Motiv in Diskursen zur japanischen Gesellschaft. Mithilfe des Begriffs "Lost Decade" wurden diverse heterogene gesellschaftliche Entwicklungen kulturpessimistisch als Teil eines Untergangsnarratives diskutiert, um nichthegemoniale Lebenskonzepte als dessen Symptome zu delegitimieren. Im Zentrum der Debatten stand insbesondere die Jugend, wobei Jugend(devianz) homogenisiert, ihre Prekarität nivelliert und sie als Fokuspunkt sozialer Ängste positioniert wurde. Zur selben Zeit griff im Gegensatz dazu eine Reihe popkultureller Texte auf dieses Motiv zurück, um Normativität im Nexus von Jugendrebellion und (post-)apokalyptischen Bildern kritisch zu unterwandern. Insbesondere die Körper von Repräsentant*innen diverser Jugendsubkulturen stehen hier im Zentrum, um (post-)apokalyptische Räume zu erzeugen, mit diesen zu interagieren oder gar zu verschmelzen. Allerdings reproduzieren die Texte mit einer derartigen Verwendung jugendlicher Körper zugleich vergeschlechtlichte Devianznarrative. Somit untersucht diese kulturhistorisch kontextualisierte Analyse, wie die rebellierenden Körper und ihre Interaktionen mit den (post-)apokalyptischen Räumen als Metapher für Protest verwendet und vergeschlechtlicht wurden.

 

Zur Person

Sebastian Fitz-Klausner lehrt und forscht derzeit zu seinen Schwerpunkten der Men’s Studies und visuellen Zeit- und Kulturgeschichte an der Universität Koblenz-Landau. Interessensgebiete und Publikationsthemen inkludieren japanischen Jugenddiskurs, das Krisenmotiv in unterschiedlichen Männlichkeitsdiskursen und geschlechtliche Dimensionen von Traumarepräsentation.

 


Panel 13: Zukunftsfiktionen in Film und Kunst

Zeit: Freitag, 08. November 2019, 11:00-12:30 Uhr
Raum: Kaiser-Leopold-Saal, Karl-Rahner-Platz 3, 1. Stock

 

Veranstaltet von der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der FP Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) in Kooperation mit dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck.

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