Genderkompetenz am Land - Fehlanzeige?!
Geschlechterspezifische Disparitäten und Perspektiven der Ermächtigung
Mathilde Schmitt, Gertraud Seiser, Theresia Oedl-Wieser
Abstract
Viele Faktoren beeinflussen die Aufenthaltsqualität in den „gendered spaces“ der ländlichen Regionen und somit die Verknüpfung der unterschiedlichen Bedürfnislagen der Bewohner*innen mit der Geschlechterfrage. Die Ansprüche an den Raum, an die (sozialen) Infrastrukturen, an das ökonomische und soziale Umfeld sowie an die politische Öffentlichkeit differieren je nach Lebensphase, Geschlecht und sozialer Gruppe.
Doch Genderkompetenz und -sensibilität sind bei politischen und zivilgesellschaftlichen Akteur*innen in ländlichen Regionen oft nur marginal vorhanden. Wahlergebnisse in Europa und den USA bestärken die Hypothese, dass ein „rural-urban-divide“ betreffend konservativer und liberaler Lebenskonzepte und -orientierungen besteht. Ist unter solchen Bedingungen eine sozial-inklusive, nachhaltige und geschlechtersensible Entwicklung ländlicher Räume möglich?
Basierend auf Analysen der ruralen Frauen- und Geschlechterforschung wird aufgezeigt,
- welche gesellschaftlichen, kulturellen und planerischen Bereiche in ländlichen Räumen besonders von geschlechterspezifischen Disparitäten geprägt sind und
- welche Perspektiven und Maßnahmen der Ermächtigung für Frauen und Mädchen in ländlichen Räumen sinnvoll erscheinen.
Zu den Personen
Mathilde Schmitt, DI Dr., agrigenda, Innsbruck-Land, Lektorin an den Universitäten Innsbruck und Salzburg. Derzeit Koordinatorin im Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck (Karenzvertretung). Rurale Frauen- und Geschlechterforschung, Land-, Agrar-, Ernährungssoziologie.
Gertraud Seiser, Mag., wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien. Ökonomische Anthropologie, soziale Sicherheit, Arbeit und Genderverhältnisse in ruralen Kontexten.
Theresia Oedl-Wieser, DI Mag. Dr., Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen in Wien, Lektorin an der Universität für Bodenkultur Wien. Rurale Frauen- und Geschlechterforschung, regionale Governance, ländliche Entwicklung(-spolitik).
Panel 14: Geschlechterpolitik(en) in Pop, Staat und Land
Zeit: Freitag, 08. November 2019, 11:00-12:30 Uhr
Raum: Seminarraum 1, Universitätsstraße 15, 1. Stock WEST
Veranstaltet von der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der FP Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) in Kooperation mit dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck.