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De- und Re-Familialisierung von Bildung. Eltern(schaft) als Wissensgegenstand in praxisorientierten pädagogischen Fachzeitschriften
Maria A. Wolf


Abstract

Eltern stehen seit jeher im Fokus von pädagogischen Diskursen zur familiären Erziehung und Bildung. Dabei ist vor allem der schulische Blick auf Eltern von großer Ambivalenz bestimmt. Das hängt damit zusammen, dass die Abgrenzung von familiärer Erziehung und Bildung konstitutiv ist für die Errichtung und Entwicklung der Schule als Institution und des Lehrerberufes als pädagogischer Profession und weil das Klientel dieser pädagogischen Einrichtung die Kinder sind. Eltern kommen hier also nur mittelbar ins Spiel. Zudem unterliegen inhaltliche Bestimmungen bildungsbezogener Vorstellungen von dem, was Eltern „recht“ machen, fortwährenden Aushandlungsprozessen, an welchen sich auch und immer schon verschiedene gesellschaftliche Ordnungskräfte wie etwa Ökonomie, Religion, Politik, Staat und Wissenschaft beteiligt haben.
Der Vortrag präsentiert erste Ergebnisse der diskursanalytischen Untersuchung einer praxisorientierten pädagogischen Fachzeitschrift, die in Österreich seit Mitte des 19. Jahrhunderts erscheint. Die Studie wird geleitet von einem geschlechter- und ungleichheitstheoretisch informierten Blick auf die diskursive Konstruktion von Eltern(schaft), die darin in Erscheinung tritt. Dazu wird gefragt, wie dieser Wissensgegenstand und diese Wissensordnung von Lehrkräften erzeugt, sichtbar gemacht und verändert wird, welche Grundüberzeugungen dabei zutage treten, welche Geschlechter- wie Gesellschaftsordnungen dabei (re)produziert werden und was in den Schatten gestellt wird.

 

Zur Person

Maria A. Wolf ist Univ.-Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck und befasst sich in Forschung und Lehre aus geschlechter- und ungleichheitstheoretischer Perspektive mit Fragen familiärer & öffentlicher Erziehung, Bildung und Betreuung sowie dem Wandel von Familie, Elternschaft und Kindheit.

 


Panel 04: Familiäre Sorgearbeit jenseits neoliberaler Aufmerksamkeitsräume

Zeit: Donnerstag, 07. November 2019, 14:30-16:00 Uhr
Raum: Seminarraum 4, Universitätsstraße 15, 1. Stock WEST

 

Veranstaltet von der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung und der FP Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) in Kooperation mit dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies der Universität Innsbruck.

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