Wenn sich das Semesterende nähert, läuft der Universitätsbetrieb traditionellerweise auf Hochtouren, ächzen viele unter der Last von Besprechungen, Terminen, Prüfungen und noch vor dem Sommerurlaub einzuhaltenden Abgabefristen. Für einen mag das diesjährige Semesterende freilich besonders herausfordernd gewesen sein, nämlich für Herrn MMag. Christoph Stoll, MA, stand doch am 6. Juli 2022 sein Rigorosum und damit der finale Höhepunkt seines Dissertationsstudiums an. Die Dissertation war zu diesem Zeitpunkt wie üblich schon in trockenen Tüchern und hatte sich durch eine interdisziplinäre und theoriegesättigte Herangehensweise in Kombination mit einer sprachlich wie inhaltlich gelungenen Darstellung ausgezeichnet. Das mit Bravour bestandene Rigorosum machte gleichwohl seinem Namen als „strenge“ Prüfung alle Ehre: Im Anschluss an die rund dreißigminütige eloquente und souveräne Präsentation des Opus durch den Dissertanten entwickelte sich eine sechzigminütige Diskussion zwischen den Beteiligten, in deren Rahmen grundlegende methodische und inhaltliche Fragen thematisiert wurden. Die Prüfung stellte für Christoph Stoll wohl den krönenden Abschluss sowohl seines Doktoratsstudiums als auch seiner (aufgrund einer coronabedingten Verlängerung fünfjährigen) Beschäftigung als PraeDoc-Mitarbeiter am Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte dar.

Das Thema seiner Dissertation „Die darstellende Kunst in Österreich als Untersuchungsgegenstand der Rechtsgeschichte“ bot sich aufgrund der interdisziplinären Ausrichtung gleichsam idealtypisch für das Doktoratskolleg „Austrian Studies“ an, und dementsprechend erwies sich Herr Stoll in den vergangenen Jahren in diesem Rahmen als regelmäßiger Teilnehmer an Veranstaltungen und intellektuelle Bereicherung.

Seine bisherigen Jahre an der Universität hat Herr Stoll freilich nicht nur für die Arbeit an seiner akademischen Qualifikationsarbeit und für die Lehre genutzt, sondern sich darüber hinaus rege publizistisch und als Vortragender betätigt. Dabei kamen ihm Eigenschaften zugute, die jeden guten Wissenschaftler auszeichnen sollten: eine ausgeprägte Wissbegier und Neugier in Verbindung mit einer Begeisterung für seine Arbeit und ein entsprechendes Engagement.

Es bleibt somit zu hoffen, dass die Dissertation und das erfolgreich abgelegte Rigorosum den ersten, nicht aber den finalen Höhepunkt des wissenschaftlichen Schaffens von Christoph Stoll dargestellt haben und er – trotz aller damit verbundenen Unwägbarkeiten und Zufälle – der Wissenschaft auch weiterhin erhalten bleibt.

 

Martin P. Schennach (im Namen der Mitglieder des Doktoratskollegs „Austrian Studies“)

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