Changes

Kurzgeschichten

Stefan Abermann


Changes

Erscheinungsdatum: Februar 2021
Hardcover mit Schutzumschlag, 176 Seiten
Preis: € 19,90
ISBN 978-3-902866-97-4


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Pressestimmen

In Summe bietet „Changes“ federleicht formulierte Erforschungen der Daseinsschwerkraft: reizvoll und im besten Sinne unheimlich

Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung

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Direkt aus dem Leben geschnitten sind die Figuren in Stefan Abermanns Buch. Reich an Farben, Tönungen und Stimmungen.

Martin Sailer, ORF

Der Innsbrucker Autor und Poetry-Slammer Stefan Abermann untersucht in seiner neuen Erzählsammlung die unheimliche Schwerkraft des Daseins. In den neun Kurzgeschichten dreht sich alles um Verwandlung und Veränderung – vom blutigen Murmelspiel über einen Vater, der sich schuldbewusst schäumend im Regen auflöst bis hin zum schweren Erbe einer Lampenfabrik. Grotesk, reizvoll, schnörkelfrei; alltäglicher Wahn zwischen Ernst und Aberwitz.

Tamara Stocker, Tiroler Tageszeitung

Jedes seiner neun Figurenexperimente wird motiviert durch eine Veränderung oder Verwandlung. Mal von verschrobenem Aberwitz getragen, wenn etwa schlechtes Karma den Körper des Protagonisten langsam in ein Stück Seife verwandelt, mal gewieft komponiert, wenn kindlicher Wettstreit beim Murmelspiel schließlich das Schlechteste im Menschen herauskehrt.

Fabian Scherkenbach, ekz

Stefan Abermanns Literatur ist das Ergebnis einer sorgfältigen Alltagsvermessung mit feinen Instrumenten. Die Protagonisten ergattern auf Anhieb unser Mitleid, sitzen wir doch alle mit eingeseiftem Leseschaum vor dem Buch und wissen nicht, sollen wir erschrecken, oder selber weitersuchen, nach Rissen für unsere privaten Kurzgeschichten.

Helmuth Schönauer, Alpenfeuilleton

Changes enthält 9 Kurzgeschichten unterschiedlicher Machart, die das titelgebende Motiv und die souveräne Machart eint. Storys mit Symbolcharakter, die gern als Gleichnisse gelesen werden können und sehr sinnlich daherkommen. Die Palette reicht von der abenteuerlustigen Kind-Innensicht bis zur brachialkomischen Schnitzelwirt-Groteske, von der Grausamkeit der Kinder bis zur Schönheit von Schmetterlingswolken. Toll!

Markus Köhle, Wagner fünfmalig

Abermann schafft in seinen Kurzgeschichten eine ganze Palette von Lesarten seines Themas. Vor allem kauzige Männer gelingen ihm als Karikaturen, die einerseits bedauern, dass man jetzt „‚Schmufis‘ statt Bier“ (S. 153) trinkt, und andererseits Wände einreißen gegen die Langeweile des Alltags. Stefan Abermann, der bereits einen Roman (Hundestaffel, 2011) und mehrere Anthologien veröffentlicht hat, zeigt in Changes, dass er als Bühnenperformer grundsolide Kurzprosa auch in Buchform kann.

Benjamin Stolz, LiLiT

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Ein Murmelspiel, in dem sich die Welt spiegelt, ein kafkaesker Tapetenwechsel oder das schwere Erbe einer Lampenfabrik – das sind die Stoffe, aus denen Stefan Abermanns listenreiche Kurzgeschichten bestehen. In „Changes“ dreht sich alles um Verwandlung und Veränderung. Die Geschichten sind teils realistisch, teils magisch und balancieren dabei augenzwinkernd zwischen Ernst und Aberwitz. Ob beim Tirolerabend im China-Restaurant oder im eisigen Schein der Nordlichter – der bekannte österreichische Poetry-Slammer verwandelt alltäglichen Wahn in ein literarisches Spektakel.

„Am besten fand ich an den Murmeln die Geräusche. Für sich betrachtet ist eine Glas­murmel ja nur glatt – geräuschlos durchschneidet sie im Flug die Luft. Doch kaum berührt sie andere Dinge, legt sie ihr Schweigen ab. Zuerst das kaum wahrnehmbare ­Knistern, wenn sich die Kugel von der verschwitzten Handfläche löst. Dann der Aufprall auf dem Untergrund – das dumpfe Pochen auf dem gestampften Lehm, der gepresste Seufzer auf Gras. Und dann natürlich das klirrende Klickern auf Asphalt: Die Kugel traf mit ­spitzem Klang den Boden und ich schloss schnell die Augen. Denn jedes Mal meinte ich, sie müsste nun zersprungen sein. Doch die Murmel sprang weiter, ergab sich langsam der Schwerkraft und immer schneller erklang ihr Herzschlag. Ich öffnete die Augen und sah, wie die Murmel ins Loch fiel. Hier erklang das schönste aller Geräusche: Wenn Murmeln sich an Murmeln rieben.
Trug man die Kugeln in den Taschen, zirpten sie ein Lied. Doch nie sangen die Murmeln schöner, als wenn die Hände in das Loch fuhren, um den Siegespreis zu fassen – wenn ich die Murmeln der anderen Kinder herausholen durfte und begriff: Jetzt gehörten sie mir.“


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