Der Zurückgekehrte

Roman

Peter Simon Altmann


Der Zurückgekehrte

Erscheinungsdatum: September 2012
Hardcover mit Schutzumschlag, 112 Seiten
Preis: € 15,90
ISBN 978-3-902866-03-5


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Pressestimmen

Der Autor kleidet die Wahrnehmung der Natur in eine feinsinnige Sprache. Er verweist so auf eine durch die fernöstliche Kunst und Kultur verkörperte Alternative zum Debakel, das in der westlichen Welt mehr und mehr vorherrscht.

Andrea Edl, Salzburger Nachrichten

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Der Zurückgekehrte ist auf den ersten Blick ein schwermütig poetischer Herbst-Roman, der das Kürzer-Werden der Tage mit fernöstlichen Fügungen über das Wesen der Natur zum Klingen bringt. Auf einer Meta-Ebene wird natürlich das Problem des richtigen Übersetzens zur Sprache gebracht. Und ganz tief im Untergrund des Textes geht es darum, wie man ein Leben aushalten kann, wenn es einem immer wieder wegflutscht. – Ein sensibler Roman, klar und reduziert, wie wir uns gemeinhin die japanische Kultur vorstellen.

Helmuth Schönauer, Buchkultur

Jedoch bieten die intensiven Reflexionen von Altmanns Protagonist über die japanische Literatur und Kultur – etwa über den Schriftsteller Kunikida Doppo – eine äußerst erfrischende, neue Perspektive für die auch im europäischen Raum nicht gänzlichen neuen, etwa im Kontext der Phänomenologie – beispielsweise bei Bachelard, Merleau-Ponty oder Heidegger – behandelten Fragen nach den Wechselwirkungen zwischen Innenraum und Außenraum. Ein sehr feiner, kompakter und gleichzeitig komplexer Text, der zu vielem animiert – zur genauen, staunenden Naturbetrachtung, zu intensiven Spaziergängen, zur philosophischen Reflexion, zur Auseinandersetzung mit der asiatischen Kultur.

Gianna Zocco, Literaturhaus Wien

Fand er früher Rettung in der Natur, verschließt sich diese ihm nun. Selbst der Besuch seiner Geliebten bringt keine Linderung. Das Ich und die Welt bleiben einander fremd, ein fast unausweichliches Ergebnis westlicher Subjekt-Objekt-Dichotomie. Bei Hofmannsthal lösen van Goghs Bilder eine Art Katharsis aus. Bei Altmann bringt die ostasiatische Landschaftsmalerei ihren Betrachter in eine größere innere Ordnung. Über die Kunst rückt ihm die Wirklichkeit wieder näher. Doch sie ist und bleibt fragil.

Christina Walker, Wiener Zeitung

Erstaunlich fruchtbar für kulturkritische Befunde über den Zustand der Zivilisation.

Evelyne Polt-Heinzl, Die Furche

Unschlagbar sind Altmanns einzigartige Beschreibungen der Natur, die nach manch einem philosophischen Exkurs in fernöstliche Weltbilder ermuntern, die eigene Wahrnehmung der Natur zu schulen.

Andrea Edl, Salzburger Fenster

So verweist Altmann gefühlvoll auf eine durch die fernöstliche Kunst und Kultur verkörperte Alternative zum in der westlichen Welt vorherrschenden Debakel der Subjekt-Objekt-Spaltung, um 'endlich wieder von etwas richtig ergriffen zu werden', die Membran durch das Staunen endlich zu durchbrechen.

Andrea Edl, Die Furche

Peter Simon Altmann verbindet auf schöpferische Weise verschiedene literarische und wissenschaftliche Genres: Tagebucheinträge, Naturbeschreibungen, Abhandlungen über die japanische Literatur und Bemerkungen zur Theorie und Praxis des Übersetzens fügen sich zu einem feinsinnigen Psychogramm.

Marlen Mairhofer, Andreas Neuhauser, mosaik

Eine Landschaft, gesehen mit einem Blick, der zu niemandem gehört. Salzburger Wiesen und Hügel, begangen von niemandes Füssen. Naturbeschreibungen von einem, der sich nicht kennt. Tusche ­ ja bitte. Und Wasser ­ gegen die Schärfe der Konturen.

Andreas Neeser

So gelingt ihm neben seiner literarischen Durchführung eines philosophischen Problems eine überzeugende und wirklichkeitsnahe Auseinandersetzung seines Protagonisten mit seiner deutsch-koreanischen Partnerbeziehung.

Anette Schilling, DaF-Szene Korea

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Der Zurückgekehrte, ein rastloser Übersetzer aus dem Japanischen, kommt nach einem längeren Aufenthalt in Ostasien wieder nach Europa zurück. Weder in der Ferne noch in seiner Heimatstadt fühlt er sich aufgehoben, da wie dort beschleicht ihn ein Gefühl der Unwirklichkeit. Durch die Auseinandersetzung mit dem japanischen Schriftsteller Kunikida Doppo, dessen Werke der Protagonist gerade übersetzt, wird er sich immer deutlicher seiner Problematik bewusst: Außen und Innen korrelieren nicht mehr miteinander. Mit Hilfe der chinesischen Malerei und ausgedehnter Spaziergänge versucht der Ich-Erzähler wieder zu seiner ursprünglichen Wahrnehmung der Welt zurückzufinden. Der bewusst auf Die Briefe des Zurückgekehrten von Hugo von Hofmannsthal Bezug nehmende Roman zeigt anschaulich eine Alternative zur westlichen Weltsicht auf: die in der ostasiatischen Kunst und Kultur verankerte Verschmelzung von Subjekt und Objekt.

"Freilich hatte ich mich damals nach der Scheidung nicht in einem glücklichen Zustand befunden und mich nicht mehr als Teil der hiesigen Gesellschaft gefühlt, aber die Natur war mir bisher immer eine willkommene und wohltuende Fluchtstätte gewesen. In ihr fand ich bisher immer Erholung und konnte meine persönlichen Probleme wenigstens für einige Zeit vergessen, dieses Mal war es jedoch nicht so. Selbst als ich einen bestimmten Baum betrachtete, hatte ich das Gefühl, als falle ich in ein Loch, in einen Abgrund, in eine klaffende Leere. Ich konnte mich an nichts, an keinem Ast, an keinem Blatt festhalten und stürzte in ein tödliches Nichts hinein. Es war so, als hätte der Baum keine ‚innere Gestalt‘, keine ‚Substanz‘. Die ganze Umgebung war mir zu einer reinen Oberfläche verkommen, welche sich förmlich mit einem kleinen Handschlag für immer wegwischen ließe. Die Natur erschien mir in diesem Augenblick nicht wie sonst beredt, sondern seltsam abgestorben, und ich erlebte mich wie noch nie zuvor in meinem Leben als völlig isoliert, als abgetrennt von den Dingen für alle Zeit."

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