Über Erde
Gedichte
Erscheinungsdatum: September 2016
Hardcover mit Schutzumschlag, 96 Seiten
Preis: € 16,90
ISBN 978-3-902866-43-1
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Pressestimmen
Anne Marie Pircher macht das Versteckte zum Besonderen, in Stille wie auch mit Intensität.
Erika Preisel, Literadio
Immer ist es das Unbemerkte und kaum Wahrnehmbare, das die Autorin mit ihrer präzisen und suggestiven Sprache in den Fokus nimmt. Wer "Über Erde" liest, möchte stehenbleiben, um zu schauen, ganz leise, von draußen nach drinnen und dazwischen.
Christine Kofler, kulturelemente
Momentaufnahmen unseres kulturellen und historischen Bewusstseins, die ganz unvermittelt einhergehen, als wollten sie uns nicht überfrachten und belasten. Alles von zarten Metaphern umgarnt, die einen berücken, sodass die Lesart fast darunter zu leiden droht Die Sprache der poetischen Texte ist dagegen sehr genau überlegt: Sicher gesetzte Bilder, die nie lügen oder trügen, eine gut überlegte Semantik, auch dort wo sie auseinanderzubrechen droht, immer einen Tick dem Bruch der Sprache mit der Wirklichkeit voraus.
Ferruccio Delle Cave, Dolomiten
Slow motion ist der Inspirations- und Ausgangspunkt für diesen Lyrikband der Südtiroler Autorin Anne Marie Pircher. Dem unerwarteten Tod einer griechischen Landschildkröte kurz nach der Wiederkehr aus dem Winterschlaf folgt eine poetische Auseinandersetzung mit dem Leben über Erde. In drei Gedichtzyklen führt die Autorin mit suggestiver Sprache in ferne und nahe Landschaften, lotet zwischenmenschliche Begegnungen mit ihrem geheimnisvollen Sog genauso aus wie stille und eigenwillige Vorgänge in der Natur. In abwechslungsreichen, präzisen Sprachbildern umkreisen die Gedichte die Grundfragen menschlichen Daseins, greifen Erinnerungen auf und verweisen auf Brüche und Irritationen im Wandel der Zeit. Momente des Glücks, der Geborgenheit, aber auch des schmerzhaften Verlusts und der Trauer werden hier in unterschiedlichen Spannungsbögen verarbeitet. Durchwegs aber klingt eine in allem erahnte Fremdheit an, die im Schreiben und in Begleitung der Vögel erträglicher scheint.
Abschied am See
Den Weg nehmen
zwischen fallendem Laub
den Hang hinunter
die Trauerweide ahnen
das Leben dahinter
bevor alles friert
die Kälte Einzug hält
bei den Enten, dem Schilf
such ich den Fels
der das letzte Licht
verwahrt, den Sommer
die nackten Füße
noch einmal baumeln lässt
So warte ich wie jedes Jahr
auf die langsamen Kreise
meines letzten Schwimmers
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