Wolfs Tochter

Roman

Erika Wimmer Mazohl


Wolfs Tochter

Erscheinungsdatum: Februar 2022
Hardcover mit Schutzumschlag, 200 Seiten
Preis: € 22,00
ISBN 978-3-903539-11-2


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Pressestimmen

Mit Danneberg stellen sie eine interessante und für Österreich wichtige Persönlichkeit ins Licht, wichtig deshalb, weil Danneberg nach Riccabona „ein Leben lang nie aufgehört [hat], gegen rechte Positionen und vertuschte oder tolerierte NS-Vergangenheit aufzutreten“ (Riccabona, S. 48). Darüber hinaus beleuchten sowohl Wimmer Mazohl als auch Riccabona kulturelle, politische und soziale Aspekte der Nachkriegszeit und geben Einblicke in den österreichischen Literaturbetrieb nach 1945. Da mit Danneberg im Fokus eine Frau steht und auch die verschiedenen Erzählstimmen im Roman vorwiegend weiblich sind, ist Wimmer Mazohls und Riccabonas Projekt auch ein Beitrag dazu, aus der Perspektive schreibender Frauen Zeit- und Literaturgeschichte zu erfassen.

Ruth Seehofer, LiLiT

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Mit ihm wird Erika Danneberg zum hundertsten Geburtstag ein schönes Denkmal gesetzt, denn er löst ein, was er am Anfang verspricht: Er vermittelt einen Einblick in das Leben einer Frau, die Stärke aus ihren Zweifeln schöpft, ohne sich dabei selbst zu sicher zu sein.

Julius Handl, Literaturhaus Wien

In Erika Wimmer Mazohls Roman Wolfs Tochter ergänzt die historische Aufarbeitung um eine literarische Annährung, um an die junge Erika Danneberg zu erinnern.

20er

Ich habe selten ein so fesselndes und sprachlich brillantes Zeitdokument in Romanform, verknüpft mit genauen Quellenangaben und Montagen aus Tagebuchaufzeichnungen gelesen, welches die literarische und politische Nachkriegszeit skizziert und den Bogen persönlicher Betroffenheit aus weiblicher Perspektive zur Gegenwart spannt.

Bärbel Danneberg, Volksstimme

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Aus fünf Perspektiven und in unterschiedlichen Tonlagen kreist der Text um eine zentrale Phase im Leben der Autorin, Psychoanalytikerin und Friedensaktivistin Erika Danneberg, die 2022 ihren 100. Geburtstag feiern würde. Im Fokus stehen der Krieg und die Nachkriegszeit, die Erika Dannebergs lebenslange antifaschistische Haltung begründeten.
Reflektiert wird die Abgrenzung vom nationalsozialistischen Vater wie auch das Ringen um Autonomie in ihrer Ehe mit dem Literaturvermittler Hermann Hakel, der sich als Prophet einer Generation gerierte und auf Frauen subtile Gewalt ausübte. Lebensfreude, Sinnlichkeit und Schreiblust haben Erika Dannebergs Leben ebenso geprägt wie tiefe ­Krisen und die unerfüllbare Sehnsucht nach dauerhafter Zugehörigkeit. Je entschiedener sie sich von Zwängen befreite, desto tiefer wurden ihre Freundschaften, umso mehr konnte sie sich in der Literaturszene neben bedeutenden Namen wie Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann, Dorothea Zeemann, Walter Toman oder Hans Weigel Gehör verschaffen. In der politischen Auseinandersetzung mit patriarchalen Strukturen, mit Rassismus und sozialem Unrecht ist sie zu einer starken Stimme im Umfeld der Wiener Psychoanalyse und der linken Szene im Österreich der 1970er bis 1990er Jahre herangereift.

„In ihren Texten erzählt sie von der Kindheit, ohne jemals Ich zu sagen, sie schildert die Umgebung eines nicht näher definierten Kindes, den quergestellten Kasten, die Blech­badewanne, die drohend klirrte, wenn das Kind vorbeilief, die freundliche Tür der großelterlichen Wohnung schräg gegenüber, sie stand immer offen, so dass das Kind hinein- und herauslief, wie es ihm beliebte, ich ermesse die Wohltat offener Wohnungstüren und das ungehinderte Laufen des Kindes, das Willkommensgefühl, das dieses Kind empfindet, auch kennt das Kind Notenköpfe, die der Großvater auf weißes, fein liniertes Papier malte, weißes Papier gab es im Krieg nur selten, das muss man bedenken, um das kindliche Staunen, das Erika mit großer Zartheit in Worte fasste, begreifen zu können, des Weiteren war das Kind von Gerüchen umgeben, die es neben den optischen und akustischen Eindrücken manchmal wie eine Wolke umgaben, etwa die erregende Mischung aus dem Aroma frisch gebrannten Kaffees und die Parfums fremder Gewürze, der Duft des Pfefferminzbonbons, das sich das Kind in den Mund schob und dessen äußere Schokoladenschicht auf der Zunge zergehen ließ, um rasch zu einem kühlen, würzigen Kern vorzustoßen.“

Leseprobe



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