Ziel des Projekts ist das 3D-Scannen der Tontafeln der Universität Innsbruck und eine anschließende Programmerstellung, wie diese Scans dabei helfen, Keilschrift richtig zu lesen und mit den Tontafeln IRL umzugehen
Projektziel
Das Ziel des Projektes „eLearning – Tontafeln 3D" war die dreidimensionale Vermessung der im Besitz des Instituts für Alte Geschichte und Altorientalistik, Philosophisch-Historische Fakultät (Universität Innsbruck), befindlichen Keilschrifttontafeln. Dies diente besonders dem Aufbau einer sog. e-Bibliothek, in der es darum geht, möglichst vielen Studierenden und Interessierten die Originalquelle als Befund näher zu bringen. Die 3D gescannten Objekte werden begleitend zu Lehrveranstaltungen der Fächer der altorientalischen Philologie und Archäologie eingesetzt.
Abb. 1. Beispiel für eine 3D gescannte Keilschrifttafel – Polyworks
Anwendung in der Lehre
Die dreidimensional gescannten Objekte sind ab Beginn des Sommersemesters 2008 im Wiki-Bereich der Universität Innsbruck zugänglich. Begleitend dazu, werden didaktisch aufgebaute Lehreinheiten, sog. Tutorials, abrufbar sein. Diese beinhalten unter anderem Handkopien, Umschriften und Übersetzungen der einzelnen Keilschrifttexte. Informationen zu Kulturgeschichte und archäologischem Kontext, wie etwa die Fundgeschichte, ergänzen die einzelnen Tutorials. Auch der technische Bereich, wie etwa Fragen zur technischen Umsetzung, wird behandelt.
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Verwendete Software
Im Rahmen der Lehre werden folgende OS/FS Software-Progamme verwendet: Polyworks, Geomagic, VRML und Meshlab, die zur virtuellen Betrachtung der Objekte dienen und zum freien Download zur Verfügung stehen:
http://www.rsi.gmbh.de/shape_d.htm
http://www.parallelgraphics.com/products/cortona/
http://meshlab.sourceforge.net/
Zukünftiger Einsatz und Wartung
Die 3D-Tontafeln stellen einen ersten wichtigen Beitrag in der Verwirklichung einer e-Bibliothek für Keilschrifttafeln dar. Die technische Wartung wird von der Universität Innsbruck im Rahmen der Wiki-Confluence Plattform, und die wissenschaftliche Betreuung von den Lehrenden des Instituts für Alte Geschichte und Altorientalistik, Universität Innsbruck, gewährleistet.
Abschließende Bemerkungen
Der vermessungstechnische Teil des Projektes ergab, dass es zu den dringlichsten Aufgaben gehört eine kostengünstigere Vermessungsmethode zu entwickeln, um die Schaffung einer umfangreichen virtuellen und offen zugänglichen Keilschriftbibliothek erreichen zu können. Die Erfahrungswerte können aber als Erfolg in die richtige Richtung gewertet werden.
Abb. 2. Beispiel für eine 3D gescannte Tontafel – Meshlab
Wilfrid Allinger-Csollich, Sandra Heinsch und Walter Kuntner