Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
Mag. Dr. Sandra Heinsch, Mag. Dr. Walter Kuntner
WebGIS - Database Armenia
(Beginn 15.7.2008 Projektende 31.12.2008)
Abschlussbericht
Projektziel
Das Projekt „WebGIS – Database Armenia" zielt auf die Erstellung einer freien und öffentlich zugänglichen elektronischen Datenbank ab, welche sämtliche, während den Ausgrabungen und Forschungsarbeiten innerhalb des Projektes „Aramus Excavations and Fieldschool1" in den Jahren 2004-2008 aufgenommen Daten, beinhaltet. Die Datenbank, welche als WEB-GIS aufgebaut ist, besteht aus Vermessungsdaten, Grabungsunterlagen, Dokumentationsarbeiten archäologischer Prospektionen und Fundmaterialien. Ferner wird die Datenbank durch Zusatz- und Vergleichsmaterialien aus Alt- und Neugrabungen sowie archäologischen Prospektionen im Raum Armenien ergänzt. Diese Daten werden von unseren Kooperationspartnern sowie Ausgräbern anderer Institutionen zur Verfügung gestellt (etwa die Kooperationspartnerschaften mit der Universität Yerevan/Armenien und dem State Hermitage Museum in St. Petersburg/Russland).
Das angestrebte Projekt dient dem Erlernen zweier Basics im Bereich der „Vorderasiatischen Archäologie":
Zum einen sollen durch die Datenbank historische und archäologische Fakten des Raums „Armenien", welche eine Zeitspanne vom Neolithikum bis in die Spätantike umfasst2, vermittelt werden.
Der zweite Schwerpunkt liegt in der Erstellung und Instandhaltung einer Datenbank bzw. eines WEB-GIS.
Die Erstellung einer Datenbank ist im Laufe der letzten Jahre ein immer wichtigeres Qualifikationskriterium im Berufsprofil eines/r Archäologen/in geworden, denn die Fähigkeit im Umgang mit riesigen Datenmengen ist besonders bei mehrjährigen Grabungsprojekten unumgänglich.
Den Einstieg für die Erstellung einer Datenbank sowie der Umgang mit WEB-GIS Programmen bieten die bereits bestehenden Tutorials „Wie erstelle ich eine Datenbase?3" und „Erstellen eines WEB-GIS4", welche innerhalb des eLearning Projektes „Digitale Grabungsdokumentation" im Jahre 2007 erstellt wurden. Für die nächstfolgenden Schritte im Umgang mit der Datenbank sowie dem Geoinformationssystem ist das Erstellen eigener begleitender „Tutorials" (wie etwa Pmapper, NVU) angedacht.
Die WEB-GIS – Datenbank besteht aus zwei Teilen: einem Lernforum und einem Dateninformationssystem.
Diese sind jedem Studierenden und Interessierten über die OS Plattform „uni-wiki" 5 frei zugänglich und bieten erstmals die Möglichkeit neben den Ergebnissen der Ausgrabungen in Aramus und der Forschungsarbeiten in Armenien auch bislang nicht oder nur schwer zugängliches Material einzusehen.
1 www.classicorient.at/armenien
2 Die angegebene Zeitspanne entspricht dem bisher zutage geförderten Fundmaterial.
3 http://wiki.uibk.ac.at/confluence/display/excavationtutor/index_deutsch
4 http://wiki.uibk.ac.at/confluence/display/excavationtutor/webgis_de
5 XIMS ist als weiteres mögliches Format für eine Datenbank angedacht. Eine Zusammenarbeit mit dem ZID/Universität Innsbruck in Hinsicht auf eine Einschulung (XIMS) sowie einer möglichen Datenbank in Xims-Format ist im Gespräch.
Dies betrifft vor allem unpubliziertes Fundmaterial sowie russische und armenische Literatur. Letzteres wird innerhalb des Projektes den meisten Arbeits- und Kostenaufwand in Anspruch nehmen. Die Übersetzungsarbeiten einschlägiger Werke werden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Slawistik und dem Institut für Translationswissenschaften/Universität Innsbruck sowie dem Kooperationspartnern der Universität Yerevan/Armenien und dem Mitarbeitern des State Hermitage Museum/Russland vorgenommen.6
Das Projekt „WebGIS – Database Armenia" stellt einen weiteren Bestandteil des Lehrangebots der „Aramus Excavations and Fieldschool" dar.
In den vergangenen Jahren hat sich die Möglichkeit von eLearning-Zusatzlehrangebote für die Studierenden in jeder Hinsicht bewährt. Insbesondere wurde von den Studierenden der Aspekt der Flexibilität (=Mehrwert) begrüßt, insbesondere die Möglichkeit einer persönlichen und interessensspezifischen Gestaltung der Lehrinhalte und somit einer eigenen Schwerpunktsetzung in der Karriereentwicklung, aber auch das selbstverantwortliche und disziplinierte Lernverhalten zu üben, die solche Tutorials mit sich bringen.
Durch die jährlich stattfindenden Ausgrabungen ist ein Update der Daten gewährleistet. Ein Ausbau der Datenbank ist durch das Sammeln von Informationen innerhalb neuer Projekte und Projektvorhaben gesichert. Dabei ist vor allem an eine Ausdehnung des geographischen Forschungsraumes auf das Drei-Seen Gebiet (Osttürkei, Armenien und Nordiran, siehe Abbildung 2) angedacht.
Nach Beendigung der Projektlaufzeit „WebGIS – Database Armenia" obliegt die weitere Instandhaltung und Aktualisierung von Datenmaterial den Mitarbeitern des Instituts für Alte Geschichte und Altorientalistik, Fachbereich Vorderasiatische Archäologie.
Abb. 1. Beispiel, wie ein Datenblatt zum WEB-GIS der Grabung Aramus aussehen könnte – mit MapLab (Quelle: „Digitale Grabungsdokumentation", http://wiki.uibk.ac.at/confluence/display/excavationtutor/webgis_de)
6 Die ins Englische/Deutsche übersetzten Texte werden aufgrund der Urheberrechte nicht 1:1, sondern zunächst zusammenfassend (für den sofortigen Lehreinsatz) und erst in einem zweiten Schritt (nach Klärung mit Autoren und Verlagen) allumfassend online gestellt.
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