Philologisch-Kulturwissenschaftliche FakultätMag. Dr. Eva BinderRetrodigitalisierung Videobestand Slawistik(Beginn 1.5.2012 Projektende 1.3.2013) Projektziel Die Filmsammlung des Instituts für Slawistik stellt eine unverzichtbare Basis für die universitäre Forschung und Lehre dar und ist in ihrem Umfang im deutschen Sprachraum einzigartig. Sie beinhaltet russische und sowjetische Spiel- und Dokumentarfilme von den Anfängen bis heute sowie internationale Filmproduktionen, die in verschiedenster Weise Bezüge zum russischen bzw. sowjetischen Kulturraum aufweisen (z.B. internationale Verfilmungen von Werken der russischen Literatur). Weiters schließt sie Aufzeichnungen aus dem deutsch- und russischsprachigen Fernsehen seit den späten 1980er Jahren ein, wie Fernsehdokumentationen, Nachrichtensendungen oder Talkshows. Die Metadaten zu den einzelnen Filmen sind online über eine Datenbank, die kontinuierlich erweitert wird, zugänglich: http://www.russischerfilm.net/
Mitarbeiter/innen des Instituts für Slawistik (ao. Univ.-Prof. Christine Engel, Dr. Eva Binder, Mag. Sylvia Hölzl sowie studentische Projektmitarbeiter/innen und Studienassistent/inn/en) konnten in den Jahren 2006–2011 in mehreren kleineren Projekten (siehe Auflistung unten) besonders relevante Teilbestände der Sammlung in Richtung Digitalisierung und Langzeitarchivierung aufbereiten. Im Zuge umfassender Überlegungen zu Digitalisierungs- und Archivierungsstrategien haben 2010-11 Mitarbeiter/innen des Instituts für Slawistik mit der Abteilung für Digitalisierung und Elektronische Archivierung (DEA) an der Universität Innsbruck ein Konzept entwickelt, um den Gesamtbestand der auf Video vorhandenen Materialien in einem Zeitraum von 10 Monaten und zu Gesamtkosten von € 8.325 zu digitalisieren (siehe Kostenvoranschlag im Anhang).
Die Erfahrung der vergangenen sechs Jahre hat gezeigt, dass eine einmalige Digitalisierung der analogen Gesamtbestände der Filmsammlung aus folgenden Gründen dringend notwendig, zeit- und kräftesparend sowie kosteneffizient erscheint:
(1) Die von der DEA vorgeschlagene Digitalisierungs- und Archivierungsstrategie sieht vor, den Gesamtbestand der Filmsammlung in einer relativ kurzen Zeit zu digitalisieren. Dies stellt einen unschätzbaren Vorteil gegenüber der bisherigen Digitalisierung einzelner Filme im Rahmen von E-Learning-Projekten seit 2006 dar. Bei diesen E-Learning-Projekten hat sich gezeigt, dass der Auswahlprozess selbst äußerst zeitaufwändig ist, dass im Rahmen eines Projekts jeweils nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Filmen digitalisiert werden kann und dass jede Auswahl momentanen Interessen im Bereich der Forschung und Lehre unterliegt. (2) Die Stärke der über Jahre aufgebauten Innsbrucker Filmsammlung besteht jedoch gerade darin, dass Spielfilme in unterschiedlichen Fassungen vorliegen: Filmhistorisch von besonderem Interesse sind unterschiedliche Schnittfassungen und bei Stummfilmen unterschiedliche Musikfassungen (so liegt beispielsweise Andrej Tarkovskijs berühmter Spielfilm "Andrej Rublev" in der gekürzten offiziellen Version von 1969, aber auch in zwei Rekonstruktionsvarianten der Originalversion aus den 1990er Jahren vor); für Lehrzwecke von Bedeutung sind insbesondere die unterschiedlichen Sprachfassungen (so kann beispielsweise eine deutsche Synchronfassung für ein Untertitelungsprojekt von unschätzbarem Wert sein). (3) Eine zweite Stärke der Innsbrucker Filmsammlung besteht darin, dass sie auch eine Fülle seltener, nur schwer zugänglicher Filme beinhaltet und nicht nur Klassiker des Kinos und zum filmhistorischen Kanon gehörende Werke (dazu gehören insbesondere auch der Sammelbestand der Dokumentarfilme). (4) Die Fernsehaufzeichnungen aus dem sowjetischen Fernsehen der 1980er Jahre sowie aus den postsowjetischen 1990er Jahren eignen sich schließlich nicht nur für medienwissenschaftliche Fragestellungen in Forschung und Lehre, sondern gerade auch für soziolinguistische Untersuchungen, da beispielsweise Fernsehnachrichten den enormen Sprach- und Wertewandel anzeigen, der in den vergangenen Jahrzehnten vonstatten ging. Eine Digitalisierung des Gesamtbestandes der Filmsammlung zum jetzigen Zeitpunkt würdeden Zugang zu den Materialen für Lehr- und Forschungszwecke wesentlich erleichtern, die Sammelbestände für die Zukunft sichern und darüber hinaus Arbeitskräfte und Arbeitszeit sparen (die derzeit in Einzeldigitalisierungen nach Bedarf fließen).
Die für eine Digitalisierung des Gesamtbestandes nötigen finanziellen Mittel werden zum größten Teil im Rahmen von E-Learning-Geldern beantragt. Den fehlenden Betrag von etwas mehr als € 2000 will die Projektleiterin über andere universitäre Institutionen (Dekanat, Vizerektorat für Forschung) abdecken. Vorgespräche diesbezüglich laufen bereits. Informationen zum Sammelbestand und aktuellen Stand der Digitalisierung Umfang und Datenträger
Das Medienarchiv verfügt derzeit über eine Sammlung von ca. 7000 Spiel- und Dokumentarfilmen sowie Fernsehsendungen. Datenträger sind:
Inhalte
(2) Aufzeichnungen aus dem deutsch- und russischsprachigen Fernsehen seit den späten 1980er Jahren, wie Fernsehdokumentationen, Nachrichtensendungen, Talkshows
Stand der Digitalisierungsarbeiten und Erfassung der Metadaten (Projekte 2006–2012) 2012 E-Learningprojekt 2012.260 Südslaw. Film in den Medien:
2010 E-Learningprojekt 2010.175 Digifilm_Slaw
2008–2009 Projekt "Dokumentarische Filme aus und über Russland" (P 6120-014-011, finanziert aus Mitteln der Aktion D. Swarovski & Co, II. Tranche 2007)
2006–2007 E-Learningprojekt: 2006.001 sowie 2006.022 Der russische Spielfilm im kulturellen Kontext I sowie II
Mehrwert Der russische / sowjetische Film in seiner Geschichte und Gegenwart bildet am Institut für Slawistik nicht nur einen Schwerpunkt in Lehre und Forschung , sondern stellt für die Lehre allgemein - am Institut für Slawistik wie auch an anderen Instituten - ein Medium dar, das sich ideal zur Veranschaulichung verschieden er kultureller, textlicher oder auch sprachlicher Phänomene eignet. Die digitalisierten Materialien werden in einer vertretbaren Bild- und Tonqualität für Lehrveranstaltungen wie auch für studentische Graduierungsarbeiten zur Verfügung stehen .
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