Montag, 17.10.2022
18:00 Uhr
New Orleans Saal, Hauptgebäude, 1. Stock, Innrain 52, 6020 Innsbruck
Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 14.10.22
Eintritt / Kosten: Keine
Prof. Brigitte Bönisch-Brednich
Prof Dr Brigitte Bönisch Brednich lehrt und forscht als Kulturanthropologin an der Victoria University of Wellington – Te Herenga Waka, Neuseeland. Ihre Forschungsinteressen sind First World Migration, Narrative Analyse, Ethnographisches Schreiben und die Kultur(politik) Neuseelands. Zuletzt zu diesem Thema erschienen ist Reconciliation, Representation and Indigeneity: ‚Biculturalism‘ in Aotearoa New Zealand (2016 mit Adds et al.)
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Neuseelands Bevölkerung stark verändert: das Land ist so multikulturell wie nie zuvor. Gleichzeitig hat sich der politische Einfluss der indigenen Maori verstārkt und damit einen intensiven politischen und kulturellen Prozess von postkolonialen und dekolonialen Verhandlungen eingeleitet. Das Land ist gleichzeitig bi-kulturell und multikulturell, was Spannungen auslöst und intensive Diskussionen zur nationalen Identität erfordert. Einerseits wird es als ein Beispiel für Superdiversity (Spoonley/Vertovec) verhandelt, andererseits als ein Vorbild für ein dekoloniales Politikverständnis in sogenannten Settler Societies. Ein Ergebnis davon ist, dass das Land zunehmend als Aotearoa New Zealand bezeichnet wird, um den offiziellen Status einer bikulturellen zweisprachigen Nation auszudrücken. Diese Veränderungen bilden sich in einer Reihe von offiziellen und inoffiziellen Repräsentationen ab. Der Vortrag wird diese kulturellen und politischen Spannungen am Beispiel der beiden Natonalfeiertage von Aotearoa Neuseeland analysieren.
FSP Kulturelle Begegnungen - Kulturelle Konflikte
Institut für Europäische Ethnologie