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Veranstaltungen · Universität Innsbruck · Medizinische Universität Innsbruck

TIPP  Dienstag, 13.06.2023

Symbolbild zum VeranstaltungstippGastvortrag

Disabled Protocols. Politiken der Unmöglichkeiten

18:00 - 20:00 Uhr
Hörsaal 5, Campus Innrain, Innrain 52e, 6020 Innsbruck


Anmeldung ist nicht erforderlich

Eintritt / Kosten: Keine

Vortragende/r

Katharina Klappheck

Katharina Klappheck M.A. ist behinderte Politikwissenschaftler*in. They beschäftigt sich mit Behinderung, Queernes und KI, sowie Design als Politik. Katharina Klappheck arbeitet hierzu unter anderem an der Technischen Universität Dresden und dem deutschen Bundestag. Momentan ist Katharina Klappheck Head of Feminist Internet Policy am Gunda Werner Institut der Heinrich Böll Stiftung.

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Künstliche Intelligenz (KI) als digitale Infrastruktur ruft Frage nach ihrer Produktionsweise auf. Wer stellt scheinbar unsichtbare Techniken her? Auf welchen materiellen Begebenheiten fußen sie? Wer bezahlt für ihren Einsatz?

In diesem Vortrag möchte ich diesen Fragen aus eine behinderten Perspektive nachgehen. Meine These dabei lautet, dass Behinderung eine Möglichkeitsbedingung von KI ist. Dabei reichen diese Verwurzelungen zu den Anfängen der Wissenschaftsdisziplinen bis in die Gegenwart. Bereits Donna Haraway verwies in den 80iger Jahren auf die nicht zu trennende Geschichte von Behinderung im 20. Jahrhundert und die neuaufkommenden Informationstechnologien.

Behinderung, so die These, ist dabei immer die Grenze von KI, etwas was sowohl das Scheitern dieser Technologie, als auch ihre vermeintlichen Erfolge als transhumanes Artefakt symbolisiert. Einerseits ist Behinderung der Moment, den KI versucht zu überkommen, die scheinbare menschliche Schwäche, das Imperfekte, anderseits ist Behinderung innerhalb des Produktionsfeldes KI eine der lukrativsten Schnittstellen von Mensch und Technologie, wie smarte Prothesen oder verhaltensregulierende Apps für neuroqueere Menschen.

Aus dieser Ambivalenz ergeben sich sowohl Momente der Unterdrückung als auch subversives Potential. So ermöglichen Schnittstellen immer auch das Hacken dieser vorweg. Die Möglichkeit zu einer anderen Welt bildet dabei den kritischen Fluchtpunkt für Überlegungen hinsichtlich alternativer Designs und Politiken digitaler Infrastrukturen.

Weitere Informationen unter: https://www.uibk.ac.at/geschlechterforschung/veranstaltungen/igl-22-23.html

Veranstalter

Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck