TIPP Dienstag, 16.04.2024
18:00 - 20:00 Uhr
Hörsaal 7, GEIWI, Innrain 52e
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Keine
Mona Motakef
Mona Motakef ist Professorin für Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der TU Dortmund. Zusammen mit Prof. Christine Wimbauer und Prof. Almut Peukert war sie Leiterin des DFG-Projekts „Ambivalente Anerkennung. Doing reproduction und doing family jenseits der heterosexuellen Normalfamilie“(MO 3194/2-1, PE 2612/2-1, WI 2142/7-1, Laufzeit 1.1.2018 bis 31.7.2021), in dem Dr. Julia Teschlade und Leoni Linek als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen beschäftigt waren.
LGBTQ*-Familien haben im letzten Jahrzehnt an Sichtbarkeit gewonnen, wobei das Akronym für lesbian, gay, bisexual, trans und queer steht. Auch im Recht zeichneten sich im deutschsprachigen Raum Tendenzen der Gleichstellung ab, die allerdings als ambivalent zu bewerten sind: Zwar werden Anerkennungsdefizite gleichgeschlechtlicher Lebensformen abgebaut, jedoch werden auch neue Ausschlüsse produziert. Der Vortrag zeichnet exemplarisch anhand dreier Familienkonstellationen heraus, welche Ungleichheiten im Recht fortbestehen. Gezeigt wird, wie sich diese Ungleichheiten in die familialen Alltagspraxen von zwei-Mütter-, Mehreltern- und trans*-Familien einschreiben und welchen Aufwand sie unternehmen, um „Normalität“ herzustellen. Die Familien greifen auch auf (heterosexuelle) Familiennormen zurück, verändern aber gleichzeitig die rechtlichen und gesellschaftlichen Normalvorstellungen darüber, was Elternschaft und Familie ist und sein kann. Empirische Grundlage ist eine qualitative Interviewstudie mit dreizehn vielfältigen Familien, die wir im DFG-Projekt „Ambivalente Anerkennung. Doing reproduction und doing family jenseits der heterosexuellen Normalfamilie“ (MO 3194/2-1, PE 2612/2-1, WI 2142/7-1) durchgeführt haben.
(Foto: Aliona Kardash/TU Dortmund)
Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck