Donnerstag, 23.05.2024 bis Freitag, 24.05.2024
13:30 - 17:15 Uhr
Kaiser-Leopold-Saal, Karl-Rahner-Platz 1, Universität Innsbruck, https://www.uibk.ac.at/de/congress/elternschaft-machttabu/programm/
Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 16.05.24
Eintritt / Kosten: Keine
Dr. Désirée Waterstradt
Prof.in in R. Dr.in Heidi Keller
PD Dr. Sebastian Winter
Prof. Dr. Lars Alberth
Prof. Dr. Kerstin Jergus
Dr. Bernhard Binder-Hammer
Prof. Miriam Gebhardt
Zur Tagung
Macht und Machtverhältnisse sind Themen, über die Menschen nicht gerne und offen sprechen. Dieses Machttabu trifft Elternschaft in besonderem Maße, denn Familie gilt weithin als selbstloser Ort der Liebe und der Sorge für das Kindeswohl. Dass Machtverhältnisse den Familienalltag wie auch das Spannungsfeld öffentlicher und privater Betreuung, Erziehung und Bildung prägen, wird dabei ebenso ausgeblendet wie jenes zwischen Eltern und pädagogischen Berufsgruppen.
Was bleibt, ist die allgegenwärtige Klage über das Versagen von Eltern vor dem Hintergrund stetig steigender Ansprüche an eine „gute“ Kindheit, wie sie von kindzentrierten Wissenschaften, Professionen und Institutionen gesetzt werden. Eltern erscheinen in diesem Zusammenhang als hochgradig beratungsbedürftige Laien, denen nichtsdestotrotz die Hauptverantwortung für die positive Entwicklung ihrer Kinder zugewiesen wird, und zwar weiterhin vor allem den Müttern.
In Fachvorträgen werden Ursachen und Folgen des Machttabus aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven ergründet und die Machtarchitektur moderner Elternschaft offengelegt. Im Sinne der Förderung der Professionalität pädagogischer Praxis sowie von Kindeswohl und Elternwohl wird ausgelotet, wie der Umgang mit diesen Machtverhältnissen professionalisiert werden kann, um Machtbalancen zu entwickeln und zu stabilisieren, die den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen angemessener sind.
Konzeption und Organisation: Paul Scheibelhofer und Maria A. Wolf, Lehr- und Forschungsbereich Kritische Geschlechterforschung, Universität Innsbruck.
Programm:
Donnerstag, 23. Mai 2024
13:00 – 13:45 Ankommen und Anmelden
13:45 – 14:00 Begrüßung und Eröffnung
Univ.-Prof. Dr. Bernhard Fügenschuh
Vizerektor für Lehrende und Studierende
Univ.-Prof. Dr. Fred Berger
Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften
Ass.-Prof. Dr. Paul Scheibelhofer und Univ.-Prof. Dr. Maria A. Wolf
Institut für Erziehungswissenschaft, Lehr- und Forschungsbereich Kritische Geschlechterforschung
14:00 – 15:00
Elternschaft und Machttabu: Machttheoretische Skizze einer Langzeitentwicklung
Dr. Désirée Waterstradt
Pädagogische Hochschule Karlsruhe und Fellow der Norbert Elias Foundation
15:15 – 16:15
Der Mythos der Kindzentriertheit
Prof.in in R. Dr.in Heidi Keller
Universität Osnabrück und
Direktorin von Nevet an der School of Social Work, Hebrew University Jerusalem (bis Okt. 2023)
16:15 – 16:45 Kaffeepause
16:45 – 17:45
Gelebte Elternschaft als affektive Herausforderung für den männlichen Habitus
PD Dr. Sebastian Winter
Universität Hannover und Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. Frankfurt a. M.
Research Fellow der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin
Freitag, 24. Mai 2024
09:30 – 10:00 Ankommen mit Kaffee
10:00 – 11:00
Das Private im Fokus der Sozialarbeit: Ein kindheitssoziologischer Blick auf Elternschaft
Prof. Dr. Lars Alberth
Universität Lüneburg, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik
11:15 – 12:15
Bildungsbezogene Adressierung von Elternschaft (Arbeitstitel)
Prof. Dr. Kerstin Jergus
Universität Hamburg
12:15 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 15:00
Die Familie in Wirtschaft und Transfersystem: Eltern als zentrale Leistungsträger
Dr. Bernhard Binder-Hammer
Österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, Institut für Demographie
15:00 – 15:15 Kaffeepause
15:15 – 16:15
Eltern zwischen Norm und Gefühl - wie sich frühkindliche Erziehung im 20. Jahrhundert entwickelt hat
Prof. Miriam Gebhardt
Universität Konstanz, Sachbuchautorin und Journalistin
16:30 – 17:30
Fokusgruppen zu einer geschlechterreflektierenden Elternschaftsforschung und einer gleichstellungsorientierten pädagogischen Praxis
17:30 – 18:00 Abschluss
Lehr- und Forschungsbereich Kritische Geschlechterforschung