Mittwoch, 29.01.2025
19:00 Uhr
Literaturhaus am Inn, Josef-Hirn-Str. 5
Anmeldung ist nicht erforderlich
Eintritt / Kosten: Eintritt frei
Maria Stepanova
In Der Absprung (Suhrkamp 2024) bricht die Schriftstellerin M., seit einigen Monaten im europäischen Exil, ins Nachbarland auf – ein Festival hat sie zu Lesungen eingeladen. Die Reise ist voller Pannen: der vorgesehene Anschlusszug existiert nicht, das Ladekabel des Telefons geht verloren. Auf dem Grenzbahnhof in F. wartet niemand, der Kontakt zu den Veranstaltern ist abgebrochen. Die Geschichte spielt im Sommer 2023: Russlands Krieg gegen die Ukraine endet nicht. Metaphern und Anspielungen, von Thomas Hobbes bis Paul Bowles, durchziehen Stepanovas fesselnde, an Wahrnehmungen und Gedanken reiche Prosa. Hat sie, die Nabokov-Leserin, eine Einladung zur Selbst-Enthauptung geschrieben? Es bleibt an uns, den Leser:innen, ob wir ihren „Absprung“ als Akt der Befreiung oder der Verneinung verstehen wollen.
Maria Stepanova, geboren 1972 in Moskau, erhielt zahlreiche Preise für ihre Werke, zuletzt 2023 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung für ihre Lyriksammlung Mädchen ohne Kleider (Suhrkamp 2023). Heute lebt die Autorin im Berliner Exil.
Moderation: Andrea Zink
Literaturhaus am Inn