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Veranstaltungskalender
Veranstaltungen · Universität Innsbruck · Medizinische Universität Innsbruck

TIPP  Donnerstag, 06.03.2025

Symbolbild zum VeranstaltungstippVortrag

Christoph-Probst-Lecture: Der Kampf um die Vergangenheit – für die Zukunft. 35 Jahre „Memorial“

18:00 - 20:00 Uhr
Kaiser-Leopold-Saal, Theologie, Karl-Rahner-Platz 3, 2. OG, 6020 Innsbruck


Anmeldung ist erforderlich; Anmeldung beim Veranstalter bis 27.02.25

Eintritt / Kosten: Keine

Vortragende/r

Dr. Irina Sherbakova

Weitere Informationen

Die populistischen und autoritären, aber auch aggressiven politischen Projekte der Gegenwart sind eng verknüpft mit geschichtsrevisionistischen Ideologien und Narrativen. Geschichtspolitiken und Erinnerungskulturen sind dementsprechend derzeit global von zentraler Bedeutung. Ein Beispiel unter vielen dafür ist das gegenwärtige Russland und sein Krieg gegen die Ukraine. Die russische Führung rechtfertigt den Krieg gegen die Ukraine nicht nur mit einer „großen“ geopolitischen Vergangenheit, sondern versucht auch ständig, die eigene Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sie in der historischen Perspektive nichts anderes als diese imperiale Vergangenheit hat. Dafür wird eine bunte Palette dessen verwendet, was Putin in seinen Artikeln und Reden als „Geschichte“ bezeichnet: ein Konglomerat von historischen Mythen, Verschwörungstheorien und Zitaten antiliberaler Philosophen. Wir erleben, wie diese pseudo-historischen Mythen die russische Bevölkerung beeinflussen und zur Akzeptanz und Rechtfertigung des Krieges beitragen.

Vortragende:
Dr. Irina Sherbakova, geboren 1949 in Moskau, 1971 Abschluss der Moskauer Universität, Staatsexamen in Germanistik, Dr. phil., bis 1987 vor allem als Germanistin und Übersetzerin deutscher Belletristik tätig, ab Ende der 1970er Jahre Sammeln von Tonbandaufzeichnungen der Erinnerungen von Opfer des Stalinismus und Inhaftierten in GULAG; 1992-2006 Dozentin an der Russischen Staatlichen Universität für humane Wissenschaften Moskau – Bereich Oral History; 1994-95 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin; 1998 Fellow am Institut für die Wissenschaften von Menschen IWM in Wien; 1998-99 Gastprofessur an der Universität Salzburg; 2008 Gastprofessuren an den Universität Bremen und Jena; 2012 Fellow am FRIAS Freiburg; 1999-2022 Leiterin der Bildungsprogramme der Gesellschaft „Memorial“, Koordinatorin von Oral History-Projekten der Gesellschaft Memorial; Мärz 2022 nach der Liquidierung der Gesellschaft Memorial in Moskau und Beginn des Krieges gegen die Ukraine Emigration nach Israel; 2012 Kuratorin der Ausstellung „GULAG. Spuren und Zeugnisse 1929-1956“, organisiert von der Internationalen Memorial-Gesellschaft und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora; Mitglied des Kuratoriums der Gedenkstätte Buchenwald, der Aktion Sühnezeichen und der Gräfin Dönhoff-Stiftung.

Mit der 2020 etablierten Christoph Probst Lecture will die Universität Innsbruck alljährlich an ihren kurzzeitigen Medizin-Studenten Christoph Probst erinnern. Er wurde in Innsbruck festgenommen und am 22. Februar 1943 in München-Stadelheim als Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gemeinsam mit den Geschwistern Scholl durch das NS-Regime hingerichtet. Das Ziel der Christoph Probst Lecture ist es, im Rahmen von Vorträgen renommierter Fachleute, die Ideale der „Weißen Rose“ – Freiheit, Demokratie und Zivilcourage – zu reflektieren und weiterzutragen.

Foto: privat

Veranstalter

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck, Unipfarre