Gemeinsames Forschungskolloquium
Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik, Institut für Geschichtswissenschaften und
Europäische Ethnologie und Institut für Zeitgeschichte
Zionistische Sichtbarkeiten:
Fotografie und Nation in Palästina
Rebekka Grossmann, Jerusalem
Moderator: Noam Zadoff (Innsbruck)
Der Fotografie, wie auch der visuellen Kunst allgemein, wird in der zionistischen Geschichtsschreibung immer wieder eine stärkende, ideologiestützende Funktion zugesprochen. Dieser Vortrag stellt die Fotografie dagegen als Verhandlungsraum für verschiedene Visionen eines zukünftigen jüdischen Staates im Palästina der Mandatszeit dar. Als mobiles Medium, dessen Rolle nur im Rahmen des transnationalen Austauschs von Bildern und Ideen zwischen Europa und Palästina verstanden werden kann, bietet die Fotografie neue Einblicke in die Debatten über unterschiedliche Vorstellungen jüdischer Staatlichkeit der 1920er und 1930er Jahre. Die Protagonist*innen dieser "Ideengeschichte des Visuellen" waren Fotograf*innen, Propagandist*innen und Fotoagent*innen, denen die Fotografie zur Ausdrucksform für unterschiedliche Formulierungen von Staatlichkeit und Nation wurde. Der Vortrag gibt Einblicke in ihre Erwartungen und die Herausforderungen, die sich ihnen stellten, aber auch in die Möglichkeiten, die ihnen die Fotografie als politische Sprache bot.
Rebekka Grossmann ist Postdoctoral Fellow am Rosenzweig Minerva Research Zentrum für Deutsch-Jüdische Literatur und Kulturgeschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Sie schloss ihre Promotion im Frühjahr 2020, ebenfalls an der Hebräischen Universität, zum Thema Fotografie und Nation im Palästina der Mandatszeit ab. Zuvor studierte sie Geschichte, Politikwissenschaften und Jüdische Studien an den Universitäten Freiburg und Oxford.
Ihre Projekte und Arbeiten wurden unter anderem mit Stipendien des Cusanuswerks, des Leo Baeck Fellowship Programme, des George Mosse Program in History und der Jack, Joseph & Morton Mandel School for Advanced Studies in the Humanities an der Hebräischen Universität unterstützt und mit Preisen des Leo-Baeck-Instituts, des Salo Baron New Voices in Jewish Studies Programs und Yad Vashems ausgezeichnet. Sie veröffentlichte Teilaspekte ihres Projekts in Jewish Social Studies und dem Leo Baeck Institute Yearbook. In ihrem Postdoc-Projekt wendet sie sich der Geschichte des jüdischen Humanitarismus nach 1945 zu.
Contact
Noam Zadoff
E-Mail: Noam.Zadoff@uibk.ac.at
Kooperation mit AIANI
Hinweis
Im Rahmen dieser Veranstaltung können Fotografien und/oder Filme erstellt werden. Mit der Teilnahme zur Veranstaltung nehmen Sie zur Kenntnis, dass Fotografien und Videomaterialien, auf denen Sie abgebildet sind, zur Presse-Berichterstattung verwendet und in verschiedensten (Sozialen) Medien, Publikationen und auf Webseiten der Universität Innsbruck veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Datenschutz entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung unter: www.uibk.ac.at/datenschutz