Internationale Tagung
Wehrmachtsdeserteure. Neue Forschungen zu Entziehungsformen, Solidarität, Verfolgung und (digitaler) Gedächtnisbildung
Eine Veranstaltung des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
16.–18. September 2021
HYBRID-Veranstaltung*, Tagungsort: Claudiana, Herzog-Friedrich-Straße 3, Innsbruck
Im Andenken an Prof. Dr. Walter H. Pehle (1941–2021)
Walter Pehle war von 1976 bis 2011 verantwortlicher Lektor für Geschichtswissenschaft im S. Fischer Verlag und seit 2003 Honorarprofessor am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck. Die von ihm betreuten Publikationen haben einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung über die Verbrechen des Nationalsozialismus geleistet, allen voran die von ihm begründete „Schwarze Reihe“.
Programm
Donnerstag, 16. September 2021 | |
Begrüßung und Einleitung | |
17:00 |
SSc Dr. Ingrid Böhler (Leiterin des Instituts für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck) |
Panel 1 | Desertieren im alpinen Raum |
17:30–19:00 |
Chair: Ingrid Böhler Peter Pirker (Universität Innsbruck) Fahnenflucht in den Alpen Aaron Salzmann (Universität Innsbruck) Fahnenfluchten im Spiegel der Akten des Sondergerichts Feldkirch Martha Verdorfer (Bozen/Bolzano) Desertieren in der mehrsprachigen Grenzregion Südtirol Edith Hessenberger (Ötztal Museen) Was blieb von den Deserteuren in der lokalen Erinnerung? |
19:30 |
Abendessen (Restaurant) |
Freitag, 17. September 2021 |
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Panel 2 | Soldaten vor Gerichten der Wehrmacht, der Waffen-SS und SS |
09:00–10:30 | Chair: Peter Pirker Lars Skowronski (Gedenkstätte Roter Ochse Halle) Deserteure vor dem Reichskriegsgericht Claudia Bade (Hamburg) Urteilspraxis an Gerichten des Ersatzheeres in Hamburg Christopher Theel (Dresden) „Meine Ehre heißt Treue“? Die Behandlung von Fahnenfluchtfällen in der SS- und Polizeigerichtsbarkeit |
Panel 3 | Handlungsspielräume zwischen Front und Heimat |
11:00–12:30 | Chair: Nikolaus Hagen Richard Germann (Universität Wien) Zwischen Gehorsam und Selbstermächtigung im Feld: Grenzen und Möglichkeiten im Spiegel von Militärakten „ostmärkischer“ Divisionen Maria Fritsche (Norwegian University of Science and Technology Trondheim) Wehrmachtsdeserteure und die norwegische Zivilbevölkerung: neue Forschungen Magnus Koch (Helmut-Schmidt-Stiftung Hamburg) Deserteure in der Stadtgesellschaft Hamburg |
12:30–14:00 | Mittagspause |
Panel 4 | Grenzgänge – Perspektiven der Flucht |
14:00–15:30 | Chair: Martha Verdorfer Michael Kasper (Montafon Museen) Grenzgänger und Schleuser in die Schweiz Lars Hansson (Universität Gøteborg) Escape to Sweden Brigitte Entner (Universität Klagenfurt/Slowenisches wissenschaftliches Institut) Slowenische Soldaten – Organisierte Flucht innerhalb der Reichsgrenzen? |
Panel 5 | Italien und Jugoslawien als Schauplatz |
16:00–17:45 | Chair: Eva Pfanzelter Francesco Corniani (Universität zu Köln) Deserteure der Wehrmacht in Italien (1943–1945): Identität, Zahlen, Motive, Reaktionen Sabina Ferhadbegović (Universität Jena) Desertionen von einheimischen SS- und volksdeutschen Soldaten zu den jugoslawischen Partisanen Kerstin von Lingen (Universität Wien) Kosaken und Kaukasier zwischen Kollaboration und Desertion Carlo Gentile (Universität zu Köln) Dem Verbrechen entfliehen. Aussagen junger Wehrmachts- und SS-Deserteure in Kriegsverbrecherprozessen der Nachkriegszeit |
Samstag, 18. September 2021 |
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Panel 6 | Nachkriegshandeln – Erinnerung und Integration |
09:00–10:30 | Chair: Kerstin von Lingen Johannes Kramer (Universität Wien/Landesarchiv Südtirol) Südtiroler in der Wehrmacht und Fahnenflucht. Eine Einordnung Robert Parzer (Dokumentations- und Informationszentrum Torgau) Fritz Schmenkel – Nachgeschichte eines Deserteurs in der DDR Maria Pohn-Lauggas (Universität Göttingen) Deserteure im Familiengedächtnis |
Panel 7 | Erinnerungskulturen |
11:00–12:30 | Chair: Magnus Koch Marco Dräger (Universität Göttingen) Deserteursdenkmäler in Deutschland Elena Messner (Universität Klagenfurt) – ABGESAGT Deserteure in Literatur und Film: Jüngere Beispiele Künstlerkollektiv Total Refusal How to Disappear: Fahnenflucht im digitalen Raum von Ego-Shooter-Spielen |
Schlussdiskussion | |
13:00 | Ende |
Organisation
Peter Pirker, Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck
Kerstin von Lingen, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Ingrid Böhler, Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck
Mit Unterstützung von
Philosophisch-Historische Fakultät der Universität Innsbruck
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien
Arbeitskreis Militärgeschichte e.V.
Stadt Innsbruck
*Teilnahme vor Ort:
Eine begrenzte Anzahl von Plätzen steht zur Verfügung. Verbindliche Anmeldung bis zum 9. September 2021 per E-Mail an Aaron.Salzmann@uibk.ac.at.
Covid-19-Maßnahmen an der Universität
Für die Veranstaltungsteilnahme ist ein Nachweis über geringes epidemiologisches Risiko notwendig. Bitte informieren Sie sich auf der Homepage (https://www.uibk.ac.at/public-relations/veranstaltungen/covid19-informationen/teilnehmerinnenbestaetigung-und-hygieneempfehlung.html.de) welche Kriterien die unterschiedlichen Nachweise erfüllen müssen und welche Covid-19-Maßnahmen für Veranstaltungsteilnehmer*innen an der Universität gelten.
Wir bemühen uns, unsere Veranstaltungen bestmöglich barrierefrei zu gestalten. Bitte informieren Sie uns im Vorfeld, wenn Sie Unterstützung benötigen: E-Mail: Aaron.Salzmann@uibk.ac.at, Telefon +43 512 507-44001
Im Rahmen dieser Veranstaltung können Fotografien und/oder Filme erstellt werden. Mit der Teilnahme zur Veranstaltung nehmen Sie zur Kenntnis, dass Fotografien und Videomaterialien, auf denen Sie abgebildet sind, zur Presse-Berichterstattung verwendet und in verschiedensten (Sozialen) Medien, Publikationen und auf Webseiten der Universität Innsbruck veröffentlicht werden. Weitere Informationen zum Datenschutz entnehmen Sie bitte unserer Datenschutzerklärung unter: www.uibk.ac.at/datenschutz